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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Einfach mal abhängen
 
Ganz besondere Säuger
 
Wohnung gesucht
 
Von großen Ohren und Akrobatik über der Wasseroberfläche
 
Ein Mann und die Liebe zur Fledermaus
 
Das sind wir: Das Team der Zeitung
Zwischenüberschrift:
Im Hasestollen am Piesberg überwintern viele Fledermäuse
 
Fledermausexperte erzählt, warum er die Tiere so mag
 
Fledermäuse finden immer weniger Schlafplätze
 
Es gibt viele verschiedene Fledermausarten – in Deutschland sind rund 23 heimisch
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der Winter ist so gut wie vorbei. Trotzdem gibt es noch einige Tiere, die Langschläfer sind und sich noch nicht aufrappeln können. Vom wem hier die Rede ist, das berichten die Schüler der Herman-Nohl-Schule aus Osnabrück.
Dunkel muss es sein und leise, damit sich die pelzigen Tierchen wohlfühlen. Dafür ist der Hasestollen am Piesberg ganz gut geeignet. In einem gläsernen Fahrstuhl geht es 30 Meter tief unter die Erde. Stockdunkel ist es hier. Das menschliche Auge kann ohne eine Taschenlampe im Stollen nichts sehen. Doch die Fledermäuse, um die es hier geht, haben keine Probleme mit der Dunkelheit. Sie orientieren sich mit dem sogenannten Ultraschall. Die Tiere stoßen während des Fluges fortwährend laute Schreie im Ultraschallbereich aus. An den zurückkommenden Echos der Schreie erkennen die Fledermäuse jedes noch so kleine Beutetier und jedes Hindernis in der Flugbahn. Deswegen fliegen sie auch in der Dunkelheit nicht gegen ein Fenster oder eine Wand.
Anfang März befinden sich die Fledermäuse allerdings noch im Winterschlaf. Der dauert bis Ende März, Anfang April. Im Gestein des Hasestollens sind viele Ritzen. Darin verstecken sich die Tiere, um zu überwintern. Hier sind sie vor Eulen, Katzen und anderen Feinden geschützt. Je nach Art mögen die Tiere unterschiedliche Winterquartiere einige Fledermäuse bevorzugen es kühl, andere lieber ein wenig wärmer. Die Temperatur der Winterquartiere sollte zwischen zwei und zwölf Grad liegen. Besonders wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, sonst können die Tiere schnell austrocknen.
Während des Winterschlafes laufen sämtliche Lebensfunktionen auf Sparflamme. Der Herzschlag fällt von ungefähr 600 Schlägen pro Minute auf nur zehn Schläge ab, und auch die Atmung geht stark zurück.
Einige Fledermäuse machen es sich in Spalten und Ritzen gemütlich. Andere hängen in bekannter Fledermausmanier mit dem Kopf nach unten. Wenn wir Menschen das machen, dann fließt das ganze Blut in den Kopf. Irgendwann brummt der Schädel, denn die Position ist nicht sehr bequem. Bei den fliegenden Säugetieren ist das anders. Ein besonderer Haltemechanismus ermöglicht es ihnen, sich fast ohne Kraft festzuhalten. Denn mit ihren Krallen können sie sich nicht festhalten. Die sind an ihrer Flughaut befestigt. Deswegen müssen die Füßchen als Hände herhalten. In ihren Beinen gibt es nämlich eine besondere Vorrichtung: Eine spezielle Sehne verläuft von der Kralle bis zum Knie. Und diese Sehne ist von einer Hülle umgeben, die mit winzigen Widerhaken besetzt ist. Beugt die Fledermaus die Krallen, rastet die Sehne an den Widerhaken ein. So kann sie ohne viel Kraftaufwand an der Decke hängen.
Kopfüber schlafen
Fledermäusen schießt das Blut auch nicht in den Kopf. Denn ihr Blutkreislauf ist darauf eingestellt und pumpt das Blut problemlos aus dem Kopf zum Herzen zurück. So kann die Fledermaus entspannt kopfüber hängen, sich putzen und schlafen. Manche Arten sind besonders ausdauernd. Sie können die ganze Winterzeit kopfüber hängend an der Decke verbringen und schlafen. In dieser Position können sie auch sehr viel Energie sparen. Warum Fledermäuse diesen Schlafplatz wählen, weiß man nicht so genau. Es gibt aber einige klare Vorteile: Da Fledermäuse da oben die Einzigen sind, gibt es kein Gerangel mit anderen Tieren um den Schlafplatz.

Videobeitrag auf www.os1.tv
Bildtext:
In den Ritzen zwischen dem Gestein verstecken sich die Fledermäuse gerne, um dort zu überwintern.
Foto:
Simon Wilmsen

Osnabrück. Wenn sich einer auskennt, dann er: Fledermausexperte Gerhard Mäscher im Interview.
Herr Mäscher, was finden Sie so besonders an Fledermäusen?
Fledermäuse sind ganz besondere Tiere, weil sie etwas können, was andere Säugetiere sonst nicht können nämlich fliegen. Und sie fliegen bei Dunkelheit und orientieren sich mit einem Echoortungssystem. Da gibt es aber auch noch viel zur erforschen. Deshalb finde ich diese Tiere so spannend.
Welche Feinde haben Fledermäuse?
Eulen sind beispielsweise Feinde, weil sie auch nachts unterwegs sind. Gerade im Winterschlaf sind Fledermäuse eine leichte Beute. Da können zum Beispiel Marder kommen und die Tiere fressen. Oder sogar Waldmäuse. Die kommen in die Stollen und fressen die schlafenden Fledermäuse. Aber die größte Gefahr kommt von uns Menschen, weil wir viele Gifte in die Umwelt bringen oder unsere Gärten so sehr aufräumen, dass dort keine Insekten mehr leben wollen. Und deswegen finden die Fledermäuse keine Nahrung.
Wie alt werden eigentlich Fledermäuse?
Sie werden viel, viel älter, als man denkt. Ein Haustier wie ein Hamster wird nur rund zwei Jahre alt. Fledermäuse können dagegen 30 bis 40 Jahre alt werden. Die Tiere werden auch registriert und bekommen einen Ring, dann kann man ihr Alter besser untersuchen.
Warum jagen Fledermäuse in der Nacht?
Weil in der Nacht ganz viele Insekten unterwegs sind. Sie sind die Hauptnahrungsquelle der Fledermäuse. Die meisten Insekten sind nachtaktiv, und so haben die Fledermäuse keine Konkurrenz zu den Vögeln, die ja auch gerne Insekten fressen. Fledermäuse haben sich diese Nische gesucht, damit sie nicht so viele Konkurrenten haben. Nachts haben sie alles für sich allein.
Wie machen die Fledermäuse ihre Töne?
Sie machen sie genauso wie wir Menschen mit ihren Stimmbändern. Nur die Stimmbänder der Fledermäuse sind viel kürzer. Sie können viel schneller schwingen, daher sind die Töne auch wesentlich höher.
Bildtext:
Fledermausexperte Gerhard Mäscher.
Foto:
Fabian Nowak

Osnabrück. Fledermäuse hausen nicht nur in dunklen Stollen. Im Laufe eines Jahres besiedeln sie viele verschiedene Lebensräume. Häufig sind sie Untermieter in Häusern, Wäldern und Höhlen.
Die Jagdreviere der Fledermäuse sind natürliche Landschaften mit großem Insektenvorkommen wie Laubwälder, Gärten und Parks, Hecken oder Gewässer. Obwohl sie auch im Hellen sehen können, sind sie nachtaktive Tiere. Sollten Fledermäuse doch mal tagsüber fliegen, erhitzen sich ihre dunklen und glatten Flügel sehr schnell.
Auch uns Menschen wird wärmer, wenn wir uns mit dunkler Kleidung in der Sonne aufhalten anstatt mit heller. Damit den Fledermäusen nicht zu warm wird, haben sie sich etwas einfallen lassen. Beim Fliegen verändern sie ihre Flügelbewegung, damit der Wind aus unterschiedlichen Richtungen auf die Flügel trifft und sie somit besser abkühlt. Fledermäuse vermeiden deshalb das Fliegen bei Tag und suchen in der Nacht nach Futter.
Im Sommer finden die Tiere an warmen und trockenen Plätzen wie beispielsweise in Dachstühlen, Baumhöhlen oder Mauerspalten ihren Unterschlupf. Die Höhlen in alten Bäumen werden meist von Spechten vorbereitet oder entstehen durch Fäulnis im Holz.
Fledermäuse haben nur wenige Feinde. Sie sollten sich jedoch vor Katzen, Mardern und Greifvögeln in Acht nehmen. Stärker bedroht ist der Lebensraum der Tiere durch die Verwendung von Giften wie Pflanzenschutzmitteln. Auch das Abholzen alter Bäume nimmt ihnen einen Zufluchtsort. Gleichzeitig wird dadurch die Anzahl der Nahrungsquellen reduziert. Wir Menschen können den kleinen Fledermäusen ganz einfach helfen. Mit Brettern und ein paar Nägeln kann man Fledermaus-Wohnungen selber bauen. In diesen haben sie die Möglichkeit, ihre Jungen erfolgreich aufzuziehen. Sie dienen somit als zusätzlicher Unterschlupf für die bedrohten Tiere. Doch auch die Fledermauskästen sind kein Ersatz für die natürlichen Nischen und Höhlen in Bäumen, Dachstühlen oder Mauern. Sie können die Wohnungsnot der Fledermäuse nur lindern.

Osnabrück. Fledermäuse gehören zu einer sehr alten Säugetiergruppe. Bereits vor rund 50 Millionen Jahren gab es Fledermäuse auf der Welt. Die meisten von ihnen leben in warmen Gegenden. Umso weiter nach Norden man kommt, desto weniger Arten gibt es. In Deutschland sind rund 23 Arten heimisch Wasserfledermäuse beispielsweise. Sie sind in einer lauen Sommernacht gut zu beobachten. Diese mittelgroßen bis kleinen Fledermäuse haben auf dem Rücken eine mittel- bis dunkelgraubraune Fellfarbe. Die Bauchseite ist eher hell. Die Ohren sind relativ kurz. Auffallend groß sind dagegen ihre borstenbehaarten Füße. Sie jagen in der Nähe von Gewässern, da sie dort ihre Nahrung finden. Dazu fliegen sie meist knapp über der Wasseroberfläche und fangen Mücken.
Das Große Mausohr ist eine typische Kirchenfledermaus. Sie verbringt mehr Zeit in der Kirche als der Pastor. Sie ist dort nämlich eingezogen und bewohnt den geräumigen Kirchendachboden. Das Große Mausohr mit seinen etwa 40 Zentimeter Flügelspannweite ist die größte heimische Fledermausart. Die Jagdgebiete des Großen Mausohres sind vorzugsweise in alten Laubwäldern, wo sie dicht über dem Erdboden nach Laufkäfern jagen.
Die Geburt der Jungen, die meist Anfang Juni stattfindet, wird wie übrigens bei allen Fledermausarten regelrecht zum Trapezakt. Kurz vor der Geburt sucht sich das Weibchen einen etwas abgelegenen Platz. Ohne die Geborgenheit eines Nestes gleitet das neugeborene Maus ohr sanft in die Schwanzflughaut der Mutter. Gesichert sind sie nur durch die Nabelschnur. Das Neugeborene krabbelt instinktiv am Bauchfell der Mutter hoch in Richtung der Zitzen. Dabei wird es von der Mutter eifrig beleckt. Die Fledermäuse haben eine Kinderstube. Denn wenn das Weibchen auf Jagd geht, passen andere Weibchen auf das Jungtier auf. Sie hängen dann auch schon kopfüber und bleiben unter Aufsicht mehrerer Weibchen eng beieinander, um sich gegenseitig zu wärmen. Zum Säugen kommen die jagenden Mütter regelmäßig wieder in das Quartier.
Bildtexte:
Eine Wasserfledermaus.
Das Große Mausohr.
Fotos:
dpa

Osnabrück. Fledermäuse sind spannende Tiere. Sie können sich gut im Dunkeln orientieren. Mit dieser Eigenschaft haben sie es sogar ins Kino und Fernsehen geschafft als Verbrechensbekämpfer Batman zum Beispiel. Die Fledermaus ist sein Markenzeichen. Batman oder Bruce Wayne, wie er ohne Kostüm heißt, jagt so wie Fledermäuse in der Nacht, und zwar Verbrecher. Mit acht Jahren fiel er in eine Höhle. Dort wurde er von einem Schwarm Fledermäuse attackiert. Sein Vater rettete ihn aus der Höhle, doch er entwickelte eine starke Angst vor Fledermäusen. Als Erwachsener hat er seine Angst überwunden und nennt sich Batman. Seine Verkleidung soll Verbrecher in Angst und Schrecken versetzen.
Bildtext:
Batman in Aktion.
Foto:
dpa

Osnabrück. Wir sind die Reporter der dritten Klasse der Herman-Nohl-Schule aus Osnabrück: Fabian Nowak, Simon Wilmsen und Colin Gawlik. Wir durften in den Stollen am Haseschacht gehen und dort Fledermäuse beobachten. Außerdem haben wir unseren Tag in Fotos festgehalten. Das war wichtig, denn die Fotos waren für unsere Zeitungsseite bestimmt. Es war gar nicht so einfach im dunklen Schacht, Bilder zu schießen.
Wir fanden es gut, dass wir in der Redaktion am Computer tippen durften und zusammen eine Redaktionskonferenz nachgespielt haben. Am Ende haben wir auch noch sehr viel über Fledermäuse gelernt.
Bildtext:
Das junge Team der
Zeitung (v. l.): Fabian, Simon und Colin.
Foto:
Kathrin Pohlmann

" Die Sendung mit Carina"
Das os1.tv-Umweltmagazin " Die Sendung mit Carina" mit Moderatorin Carina Jannaber richtet sich an Kinder der dritten und vierten Klassen und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Hier lernen die Schüler, wie ein Zeitungsartikel entsteht, wie ein Radiobeitrag verfasst wird und wo rauf es beim Fernsehen ankommt. Bewerbungen für die Sendung per E-Mail an: kids@ os1.tv
Autor:
Fabian Nowak, Simon Wilmsen, Colin Gawlik, Morton Stammberger


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