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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Rollstuhl-Lift in der Stadtwaage
 
Vom Lift über die Schwelle getragen
Zwischenüberschrift:
Rollstuhlfahrer erreichen jetzt mühelos das Trauzimmer in der Stadtwaage
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt Osnabrück hat den Eingang zur Stadtwaage am Markt behindertengerecht gemacht. Die Holztüren öffnen sich jetzt automatisch, und dank Treppenlift erreichen auch Rollstuhlfahrer ohne Mühe das Trauzimmer in dem historischen Gebäude.

Osnabrück. Endlich keine Hochzeit mit Hindernissen mehr! Die Stadt Osnabrück hat den Eingang zur Stadtwaage am Markt behindertengerecht gemacht. Die schweren Holztüren öffnen sich jetzt automatisch, und dank Treppenlift erreichen auch Rollstuhlfahrer ohne Mühe das Trauzimmer in dem historischen Gebäude.

90 000 Euro kostete der Umbau des Denkmals. Drei Monate hat er gedauert. Nun ist das vom Standesamt genutzte Haus anno 1532 rechtzeitig zur Heiratssaison barrierefrei zugänglich. In der Stadtwaage finden jährlich über 600 Trauungen statt.

Installiert wurde eine Hebebühne, die nicht nur praktisch ist, sondern auch schick. Ihre Plattform lässt sich vollständig im Boden versenken. Um über die Stufen im Foyer zu gelangen, genügt ein Tastendruck. " Elegant und unauffällig" findet das Oberbürgermeister Wolfgang Griesert.

Ihm war die Anschaffung des Lifts " eine Herzensangelegenheit", seit er im November 2013 in unserer Zeitung gelesen hatte, vor welche Schwierigkeiten die Stadtwaage insbesondere gehbehinderte Menschen stellte. Damals drohte eine 86-jährige Osnabrückerin die Trauung ihrer Enkelin zu verpassen: Die Treppe zum Hochparterre war für sie unüberwindlich, und die gebrechliche Frau samt zentnerschwerem Rollstuhl zu tragen eine Zumutung für alle.

" Die Geschichte hat mich berührt. Ich finde es nicht würdig, immer auf fremde Hilfe angewiesen zu sein", sagte Griesert am Dienstag bei der Vorstellung des barrierefreien Standesamts. Schon kurz nach Amtsantritt hatte er deshalb den Eigenbetrieb Immobilien- und Gebäudemanagement nach einer Lösung suchen lassen. Für ein Problem, das aus Sicht der Stadt zuvor unlösbar schien: Denn ein Umbau der Stadtwaage wurde früher stets mit Hinweis auf den Denkmalschutz abgelehnt.

Dass sich dessen Belange mit denen von Behinderten aber durchaus in Einklang bringen lassen, scheint mit dem Einbau des " unsichtbaren Treppenlifts" bewiesen. Auch wenn die Stadt dafür tief in die Tasche gegriffen hat. " Natürlich ist es teuer", räumte Griesert ein. Aber ein Aufzug durch das ganze Haus, wie ihn das Behindertenforum favorisierte, hätte bis zu einer halben Million Euro gekostet und erhebliche Veränderungen an dem frühneuzeitlichen Gemäuer erfordert. So würden immerhin " die publikumswirksamen Räume" erschlossen, und das Antlitz der Stadtwaage bleibe gewahrt. In der Tat fällt kaum auf, dass durch den Umbau der gesamte Eingangsbereich gewachsen ist: Der Windfang befindet sich jetzt ein gutes Stück weiter hinten, und auch die Treppe wurde versetzt, um Platz für die Hebebühne zu schaffen.

" Optimale Lösung"

Und wie kommt die neue Anlage bei der Zielgruppe an? Katrin Achberger vom Behindertenforum äußerte sich nach einer Probefahrt vor den Augen des Oberbürgermeisters begeistert. " Eine optimale Lösung", urteilte die wegen einer angeborenen Tetraspastik an allen Gliedmaßen gelähmte Rollstuhlfahrerin. Das Gerät sei optisch dezent, in der Bedienung simpel und sicher im Gebrauch. Besonders der leise und sanfte Lauf der Hebebühne gefalle ihr. " Man merkt gar nicht, dass man auf einem Lift steht."

So funktioniert die neue Hebebühne: Mehr Fotos und ein Video von der Probefahrt sehen Sie im Internet auf www.noz.de/ os.

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Bildtext:
Barrierefreies Standesamt: Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Katrin Achberger vom Behindertenforum Osnabrück gegutachten den neuen Treppenlift in der Stadtwaage.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Sebastian Stricker


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