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1.
Erscheinungsdatum:
14.12.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
"Carl der Große" war eine Respektsperson
Zwischenüberschrift:
Im Stadtteil Fledder erinnert eine Straße an den erfolgreichen Osnabrücker Lebensmittelkaufmann Carl Lüer
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Carl
Lüer
galt
seinen
Zeitgenossen
als
"
königlicher
Kaufmann"
,
der
den
einstigen
Ruf
Osnabrücks
als
"
Stadt
des
Großhandels"
mitbegründete
und
sich
darüber
hinaus
in
zahlreichen
Ehrenämtern
um
seine
Heimatstadt
verdient
gemacht
hatte.
Er
bahnte
dem
Lebensmittelhandel,
der
sich
nach
dem
Krieg
in
einer
tiefen
Strukturkrise
befand,
neue
Wege.
Die
nach
ihm
benannte
Carl-
Lüer-
Straße
liegt
in
dem
Teil
des
Stadtteils
Fledder,
der
in
den
1960er-
Jahren
als
"
Großhandelszentrum"
aus
der
Taufe
gehoben
wurde.
Carl
Lüer
wurde
am
6.
Juni
1881
in
Osnabrück
geboren.
Er
besuchte
das
Gymnasium
Carolinum
und
trat
1902
in
die
Firma
seines
Onkels
Rudolf
Lüer
ein.
Der
betrieb
im
ehemaligen
Neustädter
Rathaus
seit
1870
eine
Handlung
für
Lebensmittel
und
Eisenwaren.
Als
Rudolf
Lüer
1925
kinderlos
starb,
erbte
Neffe
Carl
das
Unternehmen.
Er
begann,
neben
dem
Einzelhandel
den
Großhandel
weiter
auszubauen,
und
trennte
zu
diesem
Zweck
die
Geschäftsbereiche
Lebensmittel
und
Eisenwaren.
Als
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
das
"
Wirtschaftswunder"
neue
Konsummöglichkeiten
eröffnete,
gerieten
die
vielen
kleinen
"
Tante-
Emma-
Läden"
in
Schwierigkeiten.
Um
möglichst
viele
von
ihnen
in
die
neue
Zeit
hinüberzuretten,
gründete
er
den
Einkaufsverbund
"
Fachring"
,
dem
die
Einzelhändler
sich
freiwillig
anschließen
konnten
und
wo
sie
vereinfachte
und
günstige
Bezugsmöglichkeiten
genossen
–
aus
den
Händen
der
Großhandlung
Lüer.
Nach
amerikanischem
Vorbild
richtete
er
später
die
ersten
"
Cash
&
Carry"
-
Märkte
für
Wiederverkäufer
ein.
Von
privaten
Schicksalsschlägen
blieb
Carl
Lüer
nicht
verschont.
1947
kam
er
auf
einer
Geschäftsreise
mit
dem
Auto
durch
Wallenhorst.
Sein
jüngster
Sohn
Kurt,
soeben
aus
der
Kriegsgefangenschaft
zurückgekehrt,
saß
am
Steuer,
Carl
und
seine
Frau
Clara
saßen
hinten.
Ein
englischer
Militärlaster
nahm
ihnen
die
Vorfahrt
und
zermalmte
den
Wagen.
Carl
und
Kurt
überlebten
schwer
verletzt,
Clara
starb.
Doch
damit
nicht
genug:
Eben
jener
hoffnungsvolle
Sohn
Kurt,
der
inzwischen
in
die
Geschäftsleitung
aufgestiegen
war
und
dem
Handelshaus
neue
Impulse
mit
der
Eröffnung
von
"
SB-
Märkten"
gegeben
hatte,
starb
1963
bei
einem
Autounfall
im
Alter
von
nur
39
Jahren.
Nachdem
Carl
Lüer
schon
seine
Söhne
Walter
und
Rudolf
früh
verloren
hatte,
war
dies
nun
der
dritte
Sohn,
den
er
zu
Grabe
tragen
musste.
Zwei
Jahre
später,
am
3.
November
1965,
starb
Carl
Lüer
selbst.
Er
war
84
Jahre
alt
geworden.
Carls
einziger
verbliebener
Sohn
Helmut
(1917
bis
1993)
führte
die
Unternehmensgruppe
erfolgreich
weiter.
Mit
seinem
Namen
ist
die
Gründung
der
EKZ-
Märkte
in
Osnabrück-
Hellern,
Bramsche,
Wallenhorst,
Melle
und
Bersenbrück
verbunden.
Nach
seinem
Tode
wurde
die
Unternehmensgruppe
liquidiert.
Lediglich
das
Haushaltswarengeschäft
gegenüber
von
St.
Johann
existierte
noch
bis
zum
Jahr
2000.
Helmuts
Witwe
Grete
Lüer
hat
lebhafte
Erinnerungen
an
ihren
Schwiegervater
Carl
Lüer.
"
Er
war
eine
unbedingte
Respektsperson.
In
der
Familie
hieß
er
nur
'
Carl
der
Große'
,
was
durchaus
liebevoll
gemeint
war.
Denn
er
war
wirklich
ein
Großer"
,
erzählte
die
91-
jährige
Dame.
Nur
sei
er
in
den
letzten
Jahren
sehr
in
sich
gekehrt
gewesen,
was
vielleicht
mit
den
Schicksalsschlägen
zu
erklären
sei.
Er
habe
ganz
für
die
Firma
und
seine
Ehrenämter
gelebt.
Und
das
waren
nicht
wenige.
Er
bekleidete
leitende
Funktionen
im
Großhandelsverband,
bei
der
Stadtsparkasse
und
im
Marienhospital,
um
nur
einige
zu
nennen.
Am
21.
Mai
1954,
dem
Tag
der
Einweihung
des
neuen
IHK-
Gebäudes,
für
das
er
sich
als
IHK-
Vizepräsident
so
sehr
eingesetzt
hatte,
bekam
er
das
Bundesverdienstkreuz
erster
Klasse
verliehen
und
1961
noch
einmal
als
Steigerung
den
Großen
Verdienstorden.
Bildtext:
Carl
Lüer
1954:
In
diesem
Jahr
wurde
ihm
das
Bundesverdienstkreuz
verliehen.
Foto:
Rudolf
Lichtenberg
Autor:
Joachim Dierks