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1.
Erscheinungsdatum:
25.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kohlestrom für die Stadtwerke wird teuer
Stadtwerke haben ein Kohle-Problem
Zwischenüberschrift:
Kraftwerke schreiben rote Zahlen – Osnabrücker sehen sich aber "gut gewappnet"
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Stabile
Strompreise
wollten
die
Stadtwerke
garantieren,
als
sie
im
vergangenen
Jahrzehnt
Anteilseigner
von
einem
Gaskraftwerk
und
zwei
Kohlekraftwerken
im
Ruhrgebiet
wurden.
Doch
inzwischen
hat
sich
der
Wind
auf
dem
Energiemarkt
gedreht,
und
alle
drei
Kraftwerke
schreiben
rote
Zahlen.
Diese
Entwicklung
belastet
nicht
nur
die
Strompreise,
sondern
auch
das
Geschäftsergebnis
der
Stadtwerke.
Die
Gewinnausschüttung
an
die
Stadt
Osnabrück
bleibt
mager,
weil
das
kommunale
Unternehmen
Rücklagen
bilden
muss,
um
die
Verluste
aus
den
Kraftwerksbeteiligungen
aufzufangen.
Anderen
Stadtwerken,
die
ebenfalls
in
die
Kostenfalle
getappt
sind,
geht
es
allerdings
noch
schlechter.
Osnabrück.
Stabile
Strompreise
sollten
sie
garantieren,
jetzt
werden
sie
zur
Kostenfalle:
Die
Kraftwerke,
an
denen
sich
die
Osnabrücker
Stadtwerke
beteiligt
haben,
fahren
Millionenverluste
ein.
Für
das
kommunale
Unternehmen
bedeutet
das
sinkende
Gewinne.
Der
Schaden
lasse
sich
durch
die
Rücklagen
aber
auffangen,
heißt
es
aus
der
Zentrale.
Beteiligt
sind
die
Stadtwerke
Osnabrück
an
Kohlekraftwerken
in
Lünen
und
Hamm,
außerdem
an
einem
Gaskraftwerk
in
Hamm.
Alle
drei
Anlagen
sind
in
den
vergangenen
Monaten
wegen
ihrer
anhaltenden
Verluste
in
die
Schlagzeilen
geraten.
Trianel
Lünen:
Das
Kohlekraftwerk
(Baukosten:
1,
4
Milliarden
Euro,
in
Betrieb
seit
2013)
hat
im
vergangenen
Jahr
einen
Verlust
von
100
Millionen
Euro
erwirtschaftet.
Für
2015
wird
ein
ähnlich
hoher
Wert
erwartet.
Zu
den
31
Gesellschaftern
des
Betreiberkonsortiums
Trianel
gehören
auch
die
Stadtwerke
Osnabrück
(Anteil
4,
22
Prozent)
.
Gegen
das
Kraftwerk
laufen
noch
Klagen
von
Naturschützern,
über
die
noch
nicht
gerichtlich
entschieden
ist.
Gekko
Hamm:
23
kommunale
Anteilseigner
haben
sich
mit
dem
RWE
zusammengeschlossen,
um
zwei
800-
MW-
Kohlekraftwerksblöcke
in
Hamm-
Uentrop
zu
errichten.
Der
Anteil
der
Stadtwerke
Osnabrück
beträgt
1,
96
Prozent.
Inzwischen
wird
das
2,
7-
Milliarden-
Euro-
Projekt
als
das
Ergebnis
von
"
Pleiten,
Pech
und
Pannen"
verspottet.
Block
E
ist
seit
Juli
2014
in
Betrieb,
Block
D
sollte
eigentlich
2015
folgen.
Vielleicht
wird
er
niemals
Strom
liefern.
Aus
ungeklärten
Gründen
liefen
im
Herbst
2013
große
Mengen
Salzsäure
in
das
Kraftwerk
und
verursachten
gravierende
Schäden.
Ein
Jahr
später
wurden
Risse
im
Leitungssystem
bekannt.
Schon
wird
spekuliert,
dass
dieser
Block
niemals
ans
Netz
gehen
könnte.
Das
könnte
immerhin
eine
Ausstiegsoption
für
die
Stadtwerke
sein.
Trianel
Hamm:
Seit
2007
ist
das
Gas-
und
Dampfturbinenkraftwerk
am
Netz.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
haben
sich
zusammen
mit
27
anderen
kommunalen
Versorgern
an
dem
Gemeinschaftsprojekt
beteiligt
(Anteil
2,
5
Prozent)
.
Im
Gegensatz
zur
Kohleverstromung
gilt
der
Betrieb
mit
Erdgas
als
umweltfreundlich,
aber
der
Brennstoff
ist
teuer.
Obwohl
das
850-
MW-
Kraftwerk
zu
den
modernsten
Anlagen
gehört,
wird
es
nur
zu
50
Prozent
genutzt.
Die
Verluste
sollen
sich
auf
50
Millionen
Euro
summiert
haben.
Sogar
eine
Stilllegung
war
schon
im
Gespräch.
30
Mio.
Euro
Rücklage
Mit
ihren
kostenträchtigen
Kraftwerksbeteiligungen
haben
sich
die
beteiligten
Stadtwerke
in
große
Schwierigkeiten
manövriert.
Vor
allem
im
Ruhrgebiet
ist
schon
von
"
Restrukturierungsmaßnahmen"
und
betriebsbedingten
Kündigungen
die
Rede.
Wegen
der
Verluste
wurden
in
Duisburg
und
Dortmund
Investitionen
in
erneuerbare
Energien
auf
Eis
gelegt.
Gewinnausschüttungen
an
die
Kommunen
sind
arg
geschrumpft,
wenn
sie
nicht
schon
ganz
eingestellt
wurden.
In
Osnabrück
sank
der
Jahresüberschuss,
der
regelmäßig
an
die
Stadtkasse
überwiesen
wird,
zuletzt
auf
3
Millionen
Euro.
Aber
von
Katastrophenmeldungen
will
Marco
Hörmeyer
nichts
wissen.
Der
Sprecher
der
Osnabrücker
Stadtwerke
spricht
von
"
Fehlentwicklungen
im
Erzeugungsmarkt"
,
die
die
Ergebnisse
aller
Energieversorger
belasteten,
und
räumt
ein:
"
Davon
sind
auch
wir
betroffen."
Aber
das
Unternehmen
sei
zuversichtlich,
"
dass
die
notwendigen
Reformen
eingeleitet
werden
und
unsere
Kraftwerksbeteiligungen
langfristig
wieder
rentabel
werden"
.
Schon
seit
einigen
Jahren
würden
Rückstellungen
zur
Risikovorsorge
gebildet,
um
drohende
Verluste
aus
den
Kraftwerksbeteiligungen
zu
kompensieren.
Derzeit
belaufe
sich
diese
Risikovorsorge
auf
mehr
als
30
Millionen
Euro,
und
damit
seien
die
Stadtwerke
auch
gegen
mögliche
Verluste
der
nächsten
Jahre
gut
gewappnet.
Das
Eigenkapital
bleibe
auf
jeden
Fall
verschont.
Auch
in
diesem
Jahr
werde
es
einen
Jahresüberschuss
geben,
kündigt
Hörmeyer
an,
und
zwar
über
dem
Vorjahresniveau.
Trotz
der
extremen
Schieflage
im
Energiemarkt
seien
die
Stadtwerke
zuversichtlich,
auch
zukünftig
Gewinne
zu
erzielen.
Und
die
Kraftwerke
würden
auf
lange
Sicht
ebenfalls
rentabel
arbeiten,
wenn
die
Politik
für
die
notwendigen
Reformen
sorge.
Inzwischen
sei
politisch
akzeptiert,
dass
die
Rahmenbedingungen
für
den
Erzeugungsmarkt
geändert
werden
müssten.
Energiepolitik
und
ihre
lokalen
Auswirkungen:
Mehr
davon
auf
noz.de
Bildtext:
100
Millionen
Euro
Verlust
in
nur
einem
Jahr.
Das
Kohlekraftwerk
in
Lünen
gehört
zu
knapp
zwei
Prozent
den
Osnabrücker
Stadtwerken.
Foto:
Markus
Becker,
dpa
Warum
eigene
Kraftwerke?
Dass
sich
die
Stadtwerke
Osnabrück
am
Bau
von
zwei
Kohlekraftwerken
beteiligten,
rief
2008
viel
Kritik
hervor.
Vorstand
Manfred
Hülsmann
begründete
den
Schritt
damit,
dass
auch
die
Stadtwerke
den
Strom
zu
konkurrenzfähigen
Preisen
anbieten
müssten,
zumal
auch
ihre
Kunden
aufs
Geld
schauten.
Seitdem
haben
sich
die
Rahmenbedingungen
auf
dem
Energiemarkt
mehrfach
verändert.
Zuerst
wurde
eine
Laufzeitverlängerung
für
die
Atomkraftwerke
beschlossen
und
nach
der
Katastrophe
von
Fuku
shima
wieder
außer
Kraft
gesetzt.
Mit
dem
Vorrang
für
erneuerbare
Energien
zeichnete
sich
langsam
ab,
dass
die
Stadtwerke
in
Lünen
und
Hamm
aufs
falsche
Pferd
gesetzt
hatten.
Durch
Fehlentwicklungen
auf
dem
Energiemarkt
sind
aus
alten,
längst
abgeschriebenen
Braunkohlekraftwerken
Umsatzbringer
geworden,
während
weniger
umweltschädliche
neue
Steinkohlekraftwerke
und
effiziente
Gaskraftwerke
rote
Zahlen
schreiben.
Kommentar
Kohle
ist
keine
Lösung
Erst
bauen
sie
schmutzige
Kohlekraftwerke,
und
dann
schreiben
sie
damit
auch
noch
Verluste!
Alle,
die
2008
ihrer
Empörung
über
neue
Stadtwerke-
Politik
freien
Lauf
ließen,
werden
sich
jetzt
vollauf
bestätigt
sehen.
Aber
bei
genauerer
Betrachtung
sind
die
Dinge
doch
etwas
komplizierter.
Natürlich
wäre
es
wünschenswert,
wenn
die
Stadtwerke
nur
noch
Strom
aus
erneuerbaren
Energien
verkaufen
würden.
Aber
die
Kunden
achten
auf
den
Cent.
Und
sie
können
sich
ihren
Versorger
aussuchen.
Wenn
der
Preis
nicht
stimmt,
wandern
viele
ab.
Die
Beteiligung
an
den
Kohlekraftwerken
sollte
stabile
Preise
garantieren.
Dass
sie
nun
das
Gegenteil
bewirkt,
war
2008
nicht
absehbar.
Schuld
ist
eine
Politik,
die
alte
Dreckschleudern
begünstigt.
Auf
Dauer
ist
Kohle
keine
Lösung.
Von
dieser
schmutzigen
Fossilenergie
können
sich
die
Stadtwerke
aber
nur
verabschieden,
wenn
sie
ihre
Kundschaft
mitnehmen.
Das
verlangt
eine
andere
Politik
–
und
wache
Kunden,
die
es
zu
schätzen
wissen,
dass
Osnabrück
konkurrenzfähige
Stadtwerke
hat.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert