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1.
Erscheinungsdatum:
23.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Baumschutzsatzung kehrt zurück
Zwischenüberschrift:
Ratsmehrheit beschließt Wiedereinführung – CDU und FDP dagegen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Die
Baumschutzsatzung
ist
tot,
es
lebe
die
Baumschutzsatzung."
Getreu
diesem
Motto
hat
der
Rat
in
seiner
Sitzung
am
Dienstag
mit
den
Stimmen
von
SPD,
Grünen,
Linken
und
dem
Ex-
Grünen-
Fraktions-
Mitglied
Michael
Florysiak
beschlossen,
wieder
eine
Baumschutzsatzung
einzuführen.
Gegen
den
heftigen
Widerstand
von
CDU
und
FDP.
Wobei
der
Begriff
"
heftig"
in
diesem
Zusammenhang
durchaus
ernst
zu
nehmen
ist,
denn
am
Ende
einer
langen
Sitzung
mussten
die
Beobachter
den
Eindruck
bekommen,
dass
all
das,
was
die
Ratsmitglieder
in
ihrer
vorangegangenen
Aktuellen
Stunde
zum
Thema
Debattenkultur
von
sich
gegebenen
hatten,
Makulatur
geworden
war.
Persönliche
Erklärungen
von
Volker
Bajus
und
Fritz
Brickwedde
setzten
den
Schlusspunkt
unter
eine
Diskussion,
die
von
den
zuvor
gemachten
kritischen
und
selbstkritischen
Äußerungen
nichts
mehr
erkennen
ließ.
"
Goldene
Brücken"
Aber
zunächst
zur
Sache:
Die
1993
eingeführte
und
nach
zähen
Diskussionen,
hartem
Ringen
und
zwischenzeitlich
beherztem
Aufweichen
abgeschaffte
Baumschutzsatzung
feiert
ihre
Reinkarnation.
Man
habe
CDU
und
FDP
goldene
Brücken
gebaut
und
eine
Baumberatungssatzung
installieren
wollen,
blickte
Michael
Hagedorn
(Grüne)
zurück
auf
die
Entstehungsgeschichte.
Dieses
Angebot
sei
nicht
angenommen
worden.
Nun
habe
man
sich
eben
für
etwas
"
Ganzes"
entschieden
–
eine
Baumschutzsatzung,
die
nun
wieder
eine
Genehmigung
für
jede
Fällung
ab
einer
gewissen
Beschaffenheit
der
Bäume
voraussetzt.
Vom
Tisch
ist
damit
die
zwischenzeitlich
diskutierte
Beratungspflicht
für
Fällwillige.
Hagedorns
Kollege
Volker
Bajus
hatte
eingangs
der
Diskussion
den
von
SPD,
Grünen
und
Linken
eingebrachten
Antrag
begründet.
Es
gehe
um
Fragen
der
CO
2
-
Reduktion,
das
Stadtklima
sowie
Staub-
und
Lärmemissionen,
die
in
den
vergangenen
Jahren
an
Bedeutung
gewonnen
hätten.
Ein
Handeln
sei
notwendig,
weil
der
"
Baumfrevel
an
der
Tagesordnung"
sei.
Nach
heftigem
Gemurre
im
Rat
schwächte
Bajus
seine
Äußerung
zwar
ab,
blieb
aber
dabei,
dass
sich
auch
die
Stadt
und
ihre
Eigenbetriebe
an
die
eigene
Nase
fassen
müssten,
wenn
es
um
das
Fällen
schützenwerter
Bäume
ginge.
Dass
Thomas
Thiele
(FDP)
in
diesem
Zusammenhang
auf
eine
Rodung
am
Klinikum
hinwies,
für
die
er
dem
Aufsichtratsvorsitzenden
des
Klinikums,
Michael
Hagedorn,
die
Verantwortung
zuschob,
verschärfte
den
Tonfall
der
Diskussion
erheblich
und
führte
auch
in
der
Folge
zur
Verwirrung.
Thiele
setzte
am
Mittwoch
mit
einer
Presseerklärung
noch
einmal
nach.
Der
Antrag
von
SPD,
Grünen
und
Linken
sei
eine
Nacht-
und
Nebelaktion
gewesen.
Die
FDP
sehe
in
einer
Baumschutzsatzung
eine
Verletzung
des
Eigentumsrechtes
der
Osnabrücker
Bürger.
"
Angeblich
will
rotrotgrün
nicht
die
Eigentümer
privater
Gärten
mit
der
Satzung
treffen,
sondern
Investoren,
die
aus
wirtschaftlichen
Gründen
Bäume
fällen.
Es
ist
ein
Irrglaube,
dass
sich
diese
Unternehmen
durch
eine
Baumschutzsatzung
stoppen
ließen"
,
so
Thiele
weiter.
Die
FDP
will
nun
eine
Bürgerbefragung
initiieren.
Für
die
CDU
erklärte
in
der
Ratssitzung
deren
Fraktionsvorsitzender
Fritz
Brickwedde
die
Ablehnung
einer
Baumschutzsatzung.
Die
Union
sehe
in
Osnabrück
kein
Problem
mit
unerlaubten
Baumfällungen.
Anette
Meyer
zu
Strohen
(CDU)
lehnte
in
ihrer
Stellungnahme
vor
allem
eine
Bevormundung
der
Bürger
ab.
Gleichzeitig
verwiesen
die
Unionsvertreter
auf
den
Arbeitsaufwand,
der
nun
auf
die
Verwaltung
zukomme
und
nicht
zum
Nulltarif
zu
haben
sei.
Ein
Argument,
das
auch
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
aufgriff,
indem
er
auf
die
kommenden
Haushaltsdebatten
hinwies.
"
Jetzt
schaffen
wir
hier
eine
neue
Aufgabe"
,
warnte
er
vor
zusätzlichen
Ausgaben.
Beendet
wurde
die
Diskussion
um
die
Satzung
mit
persönlichen
Stellungnahmen
von
Bajus
und
Brickwedde.
Er
habe
seine
Behauptung
vom
Baumfrevel
zurückgenommen,
Brickwedde
müsse
seine
Anwürfe
zurücknehmen,
eine
Entschuldigung
sei
angebracht,
so
Bajus.
Das
Einlenken
sei
lediglich
auf
die
Proteste
des
Rates
zurückzuführen,
entgegnete
Brickwedde.
"
Sonst
hätten
Sie
das
so
stehen
lassen."
Die
Vorwürfe
gegen
städtische
Gesellschaften
seien
nicht
haltbar.
Da
half
es
auch
nichts,
dass
Thomas
Thiele
immer
wieder
in
den
Saal
rief,
dass
er
es
doch
gewesen
sei,
der
das
Klinikum
ins
Spiel
gebracht
habe.
Auch
Brickweddes
Hinweis,
es
handele
sich
bei
den
zur
Rede
stehenden
Fällungen
um
vorbereitende
Arbeiten
für
Bauprojekte
konnte
die
Wogen
nicht
wirklich
glätten.
Mehr
Aktuelles
aus
dem
Rat,
und
zur
Baumschutzsatzung
lesen
Sie
auf
noz.de
Bildtext:
Mit
der
Baumschutzsatzung
sollen
ungewünschte
Fallaktionen
verhindert
werden.
Foto:
Imago/
Thomas
Lebie
Kommentar
Das
war
wohl
nichts
Hätte
der
Rat
sich
die
Aktuelle
Stunde
nicht
besser
schenken
können?
Alle
wären
ein
bisschen
früher
zu
Hause
gewesen.
Das
hätte
wesentlich
mehr
zur
allgemeinen
Entspannung
beigetragen
als
die
teilweise
in
Gedichten
und
mit
viel
Pathos
vorgetragenen
philosophischen
Zitate
zur
Debattenkultur
des
Gremiums.
Denn
mehr
als
Lippenbekenntnisse
waren
es
nicht,
was
die
Damen
und
Herren
–
oder
zumindest
ein
Teil
von
ihnen
–
in
der
„
Wir-
wollen-
es-
in-
Zukunft-
besser-
machen-
Debatte″
von
sich
gaben.
Weniger
als
drei
Stunden
waren
vergangen,
als
schon
wieder
Zwischenrufe,
höhnisches
Gelächter
und
persönliche
Erklärungen
als
Reaktionen
auf
die
Wortmeldungen
des
politischen
Gegners
abgegeben
wurden.
Aber
muss
man
sich
nicht
fragen,
ob
es
vielleicht
in
der
Natur
der
Dinge
liegt,
dass
im
Rathaus
einmal
im
Monat
die
Fetzen
fliegen?
Denn
machen
wir
uns
nichts
vor:
Der
Rat
ist
die
Showbühne
der
Lokalpolitik,
wie
es
Landtag
und
Bundestag
auf
den
übergeordneten
Ebenen
sind.
Michael
Hagedorn
(Grüne)
hat
es
schon
richtig
erkannt,
wenn
er
sagt,
dass
in
den
Ausschüssen
konstruktiv
und
in
der
Regel
ohne
übles
Gezänk
zielorientiert
an
der
Sache
gearbeitet
werde.
Das
werden
Beobachter
der
politischen
Fauna
und
Flora
Osnabrücks
ohne
Bedenken
unterschreiben
können.
Im
Rat
aber
geht
es
rund.
Ob
nun
ein
nach
eigenen
Worten
testosteronbeeinflusster
FDP-
Ratsherr
Thomas
Thiele
das
Wort
ergreift
oder
die
Herren
Fritz
Brickwedde
und
Frank
Henning
–
sie
hauen
halt
alle
gerne
mal
verbal
drauf.
Und
das
gilt
nicht
nur
für
diese
drei
Protagonisten,
sondern
auch
noch
für
eine
Reihe
anderer
Ratsmitglieder.
Der
eine
greift
dabei
zum
rhetorischen
Florett
und
filetiert
den
politischen
Gegner
kunstvoll,
der
andere
bevorzugt
den
Säbel
und
setzt
eher
grobe
Wunden.
Das
ist
der
Sache
nicht
immer
dienlich,
hat
aber
einen
wunderbaren
Unterhaltungswert.
Und
wer
will
den
schon
missen.
Im
Ernst:
Die
Hoffnung,
dass
sich
die
Debattenkultur
im
Rat
ändert,
ist
nicht
erst
mit
der
Sitzung
am
Dienstag
gestorben.
Warum
auch?
Was
wirklich
zählt,
ist
ein
Erfolg
in
der
Sache.
Solange
alle
daran
arbeiten,
darf
es
auch
schon
mal
ruppiger
zugehen.
Und
bislang
–
das
muss
an
dieser
Stelle
auch
mal
gesagt
werden
–
leisten
die
ehrenamtlichen
Volksvertreter
eine
ordentliche
Arbeit.
Eine
zwischenzeitliche
Rückbesinnung
auf
zwischenmenschliche
Werte
wie
am
Dienstag
ist
sicherlich
wichtig,
Wunder
darf
man
sich
von
einer
solchen
Diskussion
aber
nicht
erwarten.
Das
hat
der
Rat
hinlänglich
bewiesen.
Autor:
Dietmar Kröger
Themenlisten:
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