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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bürger fordern Stromumleitung für die Stadt
Zwischenüberschrift:
Geplante Aufrüstung der Hochspannungstrasse zwischen Lüstringen und Westerkappeln umstritten
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Bürgerinitiative " Anwohner der Trasse 18" in Osnabrück fordert eine Strom-Umleitung über ein bestehendes Kabel im Nordkreis und den Rückbau der Hochspannung im Süden der Stadt.

Die Initiative wehrt sich gegen die geplante Aufrüstung der Hochspannungsleitung zwischen den Umspannwerken in Lüstringen und Westerkappeln auf 380 Kilovolt (kV). Diese 20 Kilometer lange Trasse 18 durch Voxtrup, Nahne und Hellern ist Teil des Energieanlagen-Ausbaugesetzes (Enlag) und soll künftig dazu beitragen, die an der Küste produzierte Windenergie nach Süden zu transportieren. Zurzeit ist die Trasse mit 220-kV-Leitungen beseilt. Das Planfeststellungsverfahren für die Aufrüstung auf 380 kV läuft. Etwa 8000 Menschen leben nach Angaben der Stadt im Bannkreis dieser Hochspannungsleitung.

Die Sprecherinnen der Bürgerinitiative, Annegret Gutendorf und Mechthild Thiesing, verweisen auf eine vorhandene Alternativroute nördlich von Osnabrück. Vom Kohlekraftwerk Ibbenbüren geht eine 380-kV-Leitung Richtung Merzen. Sie trifft dort auf die Leitung aus Lingen, die den Strom aus dem Kernkraftwerk Emsland, dem dortigen Gaskraftwerk und aus den Windparks der Nordsee über Wehrendorf und Lüstringen Richtung Süden schickt.

Beim Blick auf die Netzkarte stelle sich die Frage, ob die Trasse 18 im Süden von Osnabrück überhaupt erforderlich sei, heißt es in einer Erklärung der Bürgerinitiative. Sie fordert den Rückbau der Trasse 18, da der Strom auch über die bereits vorhandene Trasse von Ibbenbüren nach Merzen transportiert werden könne. " Wieso kann die Versorgung der Stadt Osnabrück nicht auch über diese Trasse sichergestellt werden?", fragen Gutendorf und Thiesing in der Erklärung. Sie äußern die Vermutung, " dass zulasten menschlicher Gesundheit nach der kostengünstigsten und zeitsparendsten Verfahrensvariante gesucht wird".

Netzbetreiber Amprion weist diesen Verdacht zurück. Sprecher Jörg Weber bekräftigt, dass die Trasse 18 zwischen Westerkappeln und Lüstringen für eine sichere Stromversorgung unentbehrlich ist. " Es geht nicht um eine Einzellösung für Osnabrück, sondern um das Netz insgesamt", sagt der Amprion-Sprecher. Der Ringschluss um Osnabrück sei nötig, um im Notfall eine Ersatzverbindung zu haben. Die Versorgungssicherheit könne nur mit einem engmaschigen Netz gewährleistet werden. Außerdem müsse die Nordtrasse darauf ausgelegt sein, den Windstrom aus dem Emsland auch bei " Starkwindaufkommen" aufnehmen zu können, sagte Weber.

" Es gibt neue Erkenntnisse. Neue Erkenntnisse erfordern auch neues Denken", so Gutendorf und Thiesing in ihrer Erklärung. " Falls die Trasse wie geplant hergerichtet wird, ist sie dann wieder für mindestens 100 Jahre für die Landschaft eine optische Beeinträchtigung und für die in unmittelbarer Nähe lebenden Bewohner der Stadtteile Hellern, Sutthausen, Nahne, Schölerberg und Voxtrup eine erhebliche gesundheitliche Gefährdung."

Mehr zum Thema Netzausbau in der Region Osnabrück auf www.noz.de
Bildtext:
Umstritten: die Aufrüstung der Hauptspannungsleitung Trasse 18 von Lüstringen nach Westerkappeln.
Grafik:
NOZ/ Landwehr
Autor:
Wilfried Hinrichs


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