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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt: Beim Theater geht′s korrekt zu
Zwischenüberschrift:
Stellungnahme zur Berichterstattung über Auffälligkeiten bei der Auftragsvergabe
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt Osnabrück weist den Verdacht zurück, dass bei der Theatersanierung etwas nicht mit rechten Dingen zugehe. In einer Stellungnahme zu unserer Berichterstattung geht Stadtsprecher Sven Jürgensen auf Details ein.

Strittig ist, ob bei der Sanierung städtischer Baudenkmale fast immer dieselben Unternehmen zum Zuge kommen, während " andere ausgewiesene Fachbetriebe seit Jahren leer ausgehen", wie es in unserem Bericht formuliert war. Konkret geht es um einen Steinmetzbetrieb aus Greven, der in den vergangenen Jahren häufig Ausschreibungen gewonnen hat. Als Beispiele hatten wir das Heger Tor, die Altstädter Schule und das Theater genannt.

Bei der Altstädter Schule hat jedoch ein anderes Unternehmen das Rennen gemacht. Darauf weist Sven Jürgensen vom Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Osnabrück hin. Und beim Heger Tor sei zwar der zweite und dritte Bauabschnitt an das Grevener Unternehmen gegangen, aber nicht der erste.

Jürgensen hat seiner Stellungnahme zwei Fotos hinzugefügt, um zu dokumentieren, dass Fenster auf der Theaterbaustelle entgegen unserer Berichterstattung nicht nur mit Folie, sondern wie in der Ausschreibung verlangt auch mit Spanplatten vor Beschädigungen geschützt werden. Mit dem Verzicht auf die Spanplatten hätte das Bauunternehmen eine Menge Geld sparen können, lautete der Einwand. Dass noch nicht alle Fenster mit dem vorgeschriebenen Schutz ausgestattet wurden, erklärt der Stadtsprecher mit dem Hinweis, die Platten würden entsprechend dem Baufortschritt montiert, um die Räume " nur so lange wie nötig zu verdunkeln".

Auch auf die Qualifikation des Gutachters Christoph Probst geht die Pressemitteilung der Stadt ein. Der Inhaber der Probst Projektierung GmbH, der im Auftrag der Stadt die Schadenserhebungen und Ausschreibungen für Sanierungsarbeiten verfasst, war in unserem Bericht als gelernter Maurer bezeichnet worden. Das sei zwar richtig, vermerkt die Stadt in ihrer Erwiderung, Probst sei aber auch staatlich geprüfter Restaurator, zudem sei sein Büro " dauerhaft mit einer Diplom-Restauratorin besetzt". Diese Qualifikationen stünden im Vordergrund.

Im Bericht war noch von einer dritten Berufsbezeichnung die Rede dem " Restaurator im Maurerhandwerk". Jürgensen bestätigt, dass Unternehmen ohne einen entsprechenden Mitarbeiter keinen Zuschlag bekommen könnten. Die Stadt lege eben Wert darauf, dass die Betriebe über entsprechende Qualifikationen verfügten.

In unserem Bericht hatten wir erwähnt, dass zwei Firmen gegen die Vergabeentscheidung Beschwerde eingelegt haben. Das sei korrekt, vermerkt Jürgensen. Beide Beschwerden seien aber zurückgewiesen worden.

Das Theater mit der Theatersanierung: Mehr auf www.noz.de
Vorhang auf, das Theater wird saniert. An der Ausschreibung gibt es Kritik.
Tatsächlich: Spanplatten zur Sicherung der Fenster, aber nicht überall.
Fotos:
Michael Gründel, Stadt Osnabrück

Kommentar
Monopol

Vielleicht stimmt es ja, dass Christoph Probst der wichtigste Mann in der städtischen Denkmalpflege ist. Der Inhaber der Probst Projektierung GmbH ist immer dabei, wenn Baudenkmale aus Naturstein saniert werden. Und alle, die mit ihm zu tun haben, sagen ihm gute Arbeit nach. Dass die Stadt seinem Büro ein Quasi-Monopol verschafft hat, ist ihm nicht vorzuwerfen. Aber ein Monopol gefährdet auf Dauer die Interessen der Stadt.

Das Outsourcen von Arbeiten ist normal, solange die Aufträge breit gestreut werden. Wenn die Stadt aber aus Mangel an Alternativen immer denselben Fachmann einschaltet und der nahezu ungestört schalten und walten kann, wächst das Risiko, dass der sein Monopol missbraucht. Mit ihrer Stellungnahme hat die Stadt jetzt ein paar Details aufgegriffen. Aber der Verdacht, dass maßgeschneiderte Formulierungen in der Ausschreibung ein bestimmtes Unternehmen bevorzugen, ist damit nicht aus der Welt.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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