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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zu wenig Personal beim OSB
 
Am 1. Mai bleibt der Dreck liegen
Zwischenüberschrift:
Personalmangel beim Servicebetrieb: Straßenreiniger lehnen Überstunden ab
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die personelle Ausstattung des Bereichs Straßenreinigung beim Osnabrücker Servicebetrieb OSB sorgt für miese Stimmung.
Die Mitarbeiter wollen keine Überstunden mehr machen. Betroffen davon sind der Tag der Arbeit und der 3. Mai, der Tag nach dem Nachtflohmarkt in der Innenstadt. An beiden Tagen haben die OSB-Kräfte in der Vergangenheit Sondereinsätze geschoben, um die Stadt möglichst schnell wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Gereinigt werden soll jetzt erst wieder am folgenden Werktag, also am Montag, 4. Mai.
Ein Gutachten, dass den Fehlbedarf thematisiert, liegt derzeit noch in der Verwaltung. Der OSB-Personalrat fordert, das Papier öffentlich zu diskutieren und die darin geforderten zusätzlichen Stellen einzustellen.

Osnabrück. " Wir haben die Sonderaufgabe am 1. und am 3. Mai abgelehnt." Wilhelm Koppelmann, Personalratsvorsitzender im Osnabrücker Servicebetrieb (OSB), hat in der jüngsten Sitzung des OSB-Betriebsausschusses angekündigt, dass seine Kollegen von der Straßenreinigung weder am Tag der Arbeit noch am Sonntag nach dem Nachtflohmarkt Überstunden für die Säuberung der Innenstadt leisten werden. Das bedeutet: Der Müll des langen Wochenendes wird erst am Montag, 4. Mai, eingesammelt.

Koppelmann reagierte damit auf die seiner Meinung nach seit Monaten ausstehende Diskussion um ein Gutachten, dass die Arbeitsbelastung im Bereich Straßenreinigung des OSB untersucht hat. Das Gutachten sei zu dem Schluss gekommen, dass der Bereich personell unterbesetzt sei.

Das Problem: 2010 wurden tariflich abgesicherte Arbeitsplätze, die nach SGB II gefördert wurden, gestrichen. Die Aufgaben aber seien gleich geblieben, so Koppelmann. Eine zwischen Betriebsleitung und Personalrat vereinbarte Untersuchung sollte den Personalbedarf in der Straßenreinigung feststellen. Damit beauftragt wurde die Science to Business GmbH, eine Gesellschaft der Hochschule Osnabrück. Die Untersuchung knüpfte durch die Einbeziehung demografischer Faktoren an ein Projekt des OSB an, das sich den unter dem Druck des demografischen Wandels veränderten Arbeitsbedingungen widmet. So flossen in die Untersuchung der Hochschule Gesichtspunkte wie Altersdurchschnitt, Anzahl der Beschäftigten mit Behinderung und Langzeiterkrankte ein.

Insgesamt zwölf Stellen fehlen laut Gutachten, wenn der derzeitige Reinigungsstandard beibehalten wird, wird dieser reduziert, fehlen immer noch sechs Stellen. Die hat die OSB-Personalvertretung bereits zweimal im Ausschuss beantragt, zuletzt im vergangenen November.

Koppelmann bemängelte in der jüngsten Ausschusssitzung in dieser Woche, dass obwohl der Rat bereits 2013 einstimmig beschlossen habe einen personellen Fehlbedarf auszugleichen nichts passiert sei. Die Personalvertretung verstehe auch nicht, warum das Gutachten noch nicht an die Gremiumsmitglieder weitergeleitet worden sei.

Finanzdezernent Thomas Fillep hält dagegen, dass das Papier durchaus teilweise schon bekannt, es aber ohnehin zunächst verwaltungsintern abgestimmt werden müsse. " Wir haben da so eine Art Diplomarbeit, die nicht alle Aspekte behandelt, die für die Verwaltung notwendig sind." Zwar sei das Gutachten sehr gut, gleichwohl müssten auch zum Beispiel Auswirkungen auf die Gebühren oder mögliche systematische Änderungen in die Überlegungen einbezogen werden. " Wir können nicht einfach umsetzen, was ein Hochschulprofessor sagt", so Fillep. Eine wie auch immer geartete Lösung müsse optimal für die Bürger sein. So müsse auch erwogen werden, die Standards an den Stellen zu ändern, wo dies möglich ist. " Wir müssen sehen, ob wir zum Beispiel bestimmte Straßen tatsächlich einmal in der Woche reinigen müssen oder ob wir auch mit weniger auskommen." " Bedarfsgerechte Optimierung" ist ein Schlagwort, das Fillep in die Diskussion wirft. Für Osnabrücks Kämmerer handelt es sich um einen Abwägungsprozess zwischen Qualität, Effizienz und Gebührenbelastung für die Bürger. Dafür brauche es Zeit. Bis Ende August will die Verwaltung sich laut Fillep ein abschließendes Urteil gebildet haben.

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Bildtext:
Wer auch immer auf die idiotische Idee gekommen ist, an den warmen Tagen in dieser Woche ein Sofa in den Schlosspark zu schleppen und dort stehen zu lassen - wegräumen müssen das Möbelstück nun die Mitarbeiter des OSB.
Foto:
David Ebener

Kommentar
Den Letzten beißen die Hunde

Die Frage, warum es fünf Jahre dauern muss, um festzustellen, ob es bei der Straßenreinigung einen personellen Fehlbedarf gibt oder nicht, muss erlaubt sein. Das Ergebnis des Gutachtens ist nicht vom Himmel gefallen. Es gab einen Zwischenbericht, dem zu entnehmen war, in welche Richtung die Reise gehen wird.

Die Mitarbeiter des OSB haben ein Recht darauf zu erfahren, was denn nun werden soll. Denn eines dürfte bei allem Wohlwollen schon jetzt feststehen: Zwölf Stellen weniger sind mit dem verbliebenen Personal nicht einfach so aufzufangen. Wenn die Standards geändert werden müssen, dann sei es so. Es wäre aber fair dem OSB und seinen Mitarbeitern gegenüber, klar zu sagen, wie die Straßenreinigung der Zukunft aussehen soll. Denn die Letzten beißen die Hunde, und es sind der OSB und seine Beschäftigten, die im Fokus der Bürger stehen. Sie sind die Ersten, die den Ärger über dreckige Straßen und Grünanlagen zu spüren bekommen.
Autor:
Dietmar Kröger


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