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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadt will Kaserne in Atter kaufen
 
Stadt will Kaserne in Atter selber kaufen
Zwischenüberschrift:
Rat entscheidet über Vorkaufsrecht von der Bima – Stadtwerke-Tochter soll Erschließung übernehmen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt Osnabrück plant, von dem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen und sich das Gelände an der Landwehrstraße zu sichern. Noch gehört die Kaserne der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Diese hatte in Absprache mit der Stadt vier private Arbeitsgemeinschaften beauftragt, Konzepte für die künftige Nutzung vorzulegen in diesen wurden Vorgaben der Stadt wie der Bau einer Kindertagesstätte berücksichtigt. Nun will die Stadt die Chance nutzen, die der Haushaltsausschuss des Bundestages in diesem Jahr eröffnet hat und das Kasernengelände selbst kaufen. Die Esos GmbH wird die Ausarbeitung der Pläne vornehmen, sie ist eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke. Auf dem Gelände soll ein Wohngebiet mit Gewerbezonen, Sportanlagen und Freiflächen entstehen.

Osnabrück. Die Stadt Osnabrück will das Vorkaufsrecht für die Kaserne an der Landwehrstraße in Anspruch nehmen, um das Gelände zu einem Wohngebiet mit Gewerbezonen, Sportanlagen und Freiflächen zu entwickeln. Mit der Erschließung soll die Esos GmbH beauftragt werden, eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke.

Das Kasernengelände in Atter, das 2008 von den britischen Streitkräften geräumt wurde, gehört derzeit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Im Sommer dieses Jahres hatte die Bima in Absprache mit der Stadt vier private Arbeitsgemeinschaften aufgefordert, Konzepte für eine zukünftige Nutzung des 37 Hektar großen Areals vorzulegen.

Dabei wurden einige Vorgaben der Stadt eingearbeitet, zu denen der Bau einer Kindertagesstätte und die Verlagerung der Polizeiwerkstatt von der Lotter Straße auf das Kasernengelände gehörten. Vorgegeben war auch der Erhalt der denkmalgeschützten Baracke 35 möglicherweise als Gedenkstätte für das Kriegsgefangenenlager Eversheide.

Jetzt zeichnet sich ab, dass die vier Interessenten nicht zum Zuge kommen werden, weil die Stadt eine Option nutzen will, die der Haushaltsausschuss des Bundestages in diesem Jahr eröffnet hat. Um bei der Nutzung brachliegender Konversionsflächen keine Zeit zu verlieren, wird den Kommunen ein Anreiz zu ihrem Erwerb geboten. Wenn die Stadt Osnabrück dieses Erstzugriffsrecht nutzt, kann sie die Flächen zum Verkehrswert erwerben. Und die Bima verzichtet darauf, das Areal meistbietend auf den Markt zu bringen.

Stadtbaurat Wolfgang Griesert erklärte dazu auf Anfrage, bislang sei noch keine endgültige Entscheidung″ gefallen. Nach Beratungen im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt und im Finanzausschuss zeichne sich aber ab, dass der Rat das Erstzugriffsrecht für das Kasernengelände an der Landwehrstraße in Anspruch nehmen werde.

Griesert wies darauf hin, dass die stadtwerkeeigene Esos Energieservice Osnabrück GmbH schon bei der Erschließung der Winkelhausenkaserne und der Scharnhorstkaserne Erfahrungen gesammelt habe. Für die Stadt sei es sinnvoll, die weiteren Schritte selbst in die Hand zu nehmen. Die vier Arbeitsgemeinschaften, die ihre Konzepte bei der Bima eingereicht haben, könnten sich auch bei der künftigen Umgestaltung einbringen.

Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich bei den vier Interessenten um die Aurelis Real Estate Management Hamburg (eine Tochter der Deutschen Bahn AG), um die Delta Grundstücksverwaltung (eine Tochter der Köster Bau AG), um die Investorengemeinschaft Dallmann/ Helbrecht (Bramsche/ Osnabrück) und die Investorengemeinschaft Schmidt/ Weitkamp (Osnabrück).

Die Esos GmbH will nach einem Konzept, das aus einem Architektenworkshop hervorgegangen ist, vorwiegend Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser auf dem Kasernengelände bauen. Zur Entlastung der Landwehrstraße ist eine parallel verlaufende Erschließung vorgesehen. Die vorhandenen Sportanlagen und die Baracke 35 sollen erhalten bleiben.
Bildtext:
37 Hektar groß ist das Kasernengelände an der Landwehrstraße (oben im Bild). Neue Gebäude wie die Sporthallen sollen erhalten bleiben.
Foto:
Stadt Osnabrück

Kommentar
Auf eigenen Flächen plant sich′s leichter

Das wird den vier potenziellen Investoren gar nicht schmecken. Sie haben sich am Wettbewerb der Bima beteiligt und viel Arbeit in ihre Konzepte für die zukünftige Nutzung der Kaserne an der Landwehrstraße gesteckt. Und jetzt will ihnen die Stadt Osnabrück das Gelände vor der Nase wegschnappen.

Das ist aber ihr gutes Recht. Erst im Mai wurden die Voraussetzungen geschaffen, um Kommunen den Erstzugriff auf ein Konversionsgelände zu erlauben. Da hatte die Bima ihren Investorenwettbewerb schon auf den Weg gebracht.

Die Stadt hat mit einer breit angelegten Bürgerbeteiligung den Perspektivplan für die Nutzung des Kasernengeländes aufgestellt. Da geht es um die Anordnung von Wohn-, Gewerbe- und Grünflächen, um Energie fragen, den Schallschutz an der Eisenbahnstrecke und um die Entlastung der Landwehrstraße.

Will die Stadt diese Planungsziele umsetzen, hat sie ein leichteres Spiel auf eigenen Flächen. Deshalb spricht einiges dafür, die Option der Bima zu nutzen.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert
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