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1.
Erscheinungsdatum:
23.11.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Hommage an eine Kaufmanns- und Künstlerfamilie
Zwischenüberschrift:
Der Wiemansweg in Fledder erinnert an die Vorfahren der Geigerin Agnes Wieman-Charpentier
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wiemanns
mit
zwei
"
n"
sind
keine
Seltenheit.
Sie
bringen
es
auf
zehn
Einträge
im
Osnabrücker
Telefonbuch.
Der
Name
Wieman
mit
einem
"
n"
hingegen
bezeichnet
eine
seltene
Spezies.
Agnes
Wieman-
Charpentier
ist
ihres
Wissens
zumindest
hier
in
der
Region
die
letzte
verbliebene
Namensträgerin
der
bedeutenden
Kaufmanns-
und
Künstlerfamilie.
Der
Wiemansweg,
eine
Verbindung
zwischen
Meller
und
Bozener
Straße
im
Stadtteil
Fledder,
hält
die
Erinnerung
an
ihre
Vorfahren
wach.
Vielen
Osnabrücker
Musikliebhabern
ist
die
heute
81-
jährige
Geigerin
Agnes
Wieman-
Charpentier
als
langjährige
Leiterin
des
"
Kammermusikkreises
Wieman"
bekannt,
der
zwischen
1960
und
2000
das
Osnabrücker
Musikleben
wesentlich
bereichert
hat.
Die
Musikalität
hatte
sie
gleich
von
zwei
Seiten
geschenkt
bekommen:
von
ihrer
Mutter
Ingeborg,
ebenfalls
Violinistin
und
Musikerzieherin,
und
von
ihrem
Vater
Bernard.
Amtsgerichtsrat
Bernard
Wieman
(1872–1940)
war
ein
Multitalent.
Er
ist
als
"
Dichter
und
Richter"
in
die
Osnabrücker
Geistesgeschichte
eingegangen.
Neben
seiner
dichterischen
Begabung
–
er
verfasste
Novellen,
Charakterstudien,
Reisebeschreibungen
und
geschichtliche
Abhandlungen
–
war
er
ebenfalls
ein
großer
Musikfreund
und
aktiver
Cellist.
Zusammen
mit
dem
Kunstmaler
Franz
Hecker
und
Ökonomierat
Siegfried
Jaffé
musizierte
er
regelmäßig
auf
Gut
Sandfort.
1927
gründete
er
den
Schlossverein,
um
den
baulichen
Erhalt
des
Schlosses
zu
fördern
und
es
gleichzeitig
zu
einem
Ort
der
Kultur,
besonders
der
Kammermusik,
zu
machen.
Sein
Wohnhaus
Johannisstraße
90b
gegenüber
von
St.
Johann
war
ein
kulturelles
Zentrum
der
Stadt.
Hermann
Hesse
und
Max
Planck
gehörten
zu
seinen
Gästen.
Das
Haus
wurde
im
Krieg
zerstört
und
nicht
wiederaufgebaut.
Vielleicht
der
bekannteste
Spross
der
Familie
war
Agnes
Wieman-
Charpentiers
Vetter,
der
Theater-
und
Filmschauspieler
Mathias
Wieman
(1902–1969)
,
der
von
seiner
Vaterstadt
1958
die
Möser-
Medaille
verliehen
bekam.
Von
Max
Reinhardt
1925
entdeckt,
spielte
er
später
große
Rollen
an
allen
bedeutenden
Bühnen
des
deutschen
Sprachraums.
Ersten
Leinwandruhm
errang
er
1933
mit
der
Verkörperung
des
Hauke
Haien
im
"
Schimmelreiter"
.
Nach
dem
Krieg
trat
er
häufig
als
Rezitator
etwa
von
Goethe-
oder
Hölderlin-
Versen
auf.
Mehrfach
besuchte
er
seine
Heimatstadt.
Im
Oktober
1949
sprach
"
der
berühmteste
Osnabrücker
unserer
Tage"
,
wie
die
Neue
Tagespost
(NT)
ihn
titulierte,
in
der
Blumenhalle
über
"
Goethes
Leben
im
Gedicht"
,
im
März
1953
trug
er
in
der
Aula
des
Ratsgymnasiums
Passagen
aus
Hemingways
damals
neuem
Werk
"
Der
alte
Mann
und
das
Meer"
vor.
Gelegentlich
war
er
auch
im
Werbegeschäft
tätig.
Mit
seiner
markanten
Stimme
"
von
baritonalem
Wohllaut"
(NT)
machte
er
den
Nachkriegs-
TV-
Spot
"
Wenn
einem
also
Gutes
widerfährt,
das
ist
schon
einen
Asbach
Uralt
wert"
zu
einem
Dauer-
Erfolg.
Dass
er
durch
diese
künstlerisch
völlig
unbedeutende
Nebentätigkeit
stärker
in
der
allgemeinen
Erinnerung
verhaftet
ist
als
durch
seine
vielen
großen
Rollen
vom
Faust
bis
zum
Nathan,
gehört
wohl
zu
den
Ungerechtigkeiten
des
Medienzeitalters.
Mathias
Wieman
und
dessen
Onkel
Bernard
waren
aber
nicht
die
ersten
und
einzigen
bekannten
Familienmitglieder.
Die
Wiemäner
mit
einem
"
n"
sind
seit
1746
in
Osnabrück
ansässig.
Senator
Franz
Mathias
Wieman
(geboren
1774)
gehörte
zur
Krankenhaus-
Kommission
und
kämpfte
für
ein
neues
Stadtkrankenhaus
vor
dem
Heger
Tor.
Dessen
Enkel
Carl
Philipp
Wieman
(1827–1908)
lernte
bei
seinem
Vater
an
der
Süsterstraße
Lohgerber
und
baute
danach
ein
Lederhandel-
Imperium
auf.
Die
weltweiten
Handelsbeziehungen
pflegte
er
mit
eigenen
Schiffen,
die
den
Namen
seiner
Vaterstadt
Osnabrück
über
die
Weltmeere
trugen.
Mit
seinem
nicht
unbeträchtlichen
Vermögen
unterstützte
er
zwischen
1870
und
1900
zahlreiche
soziale
Einrichtungen
in
der
Stadt.
Und
er
gehörte
zu
den
Gründern
der
Osnabrücker
Actien-
Bierbrauerei.
Sie
hat
die
Zeitläufte
leider
nicht
überlebt.
Bildtexte:
Der
Familienname
verbindet
heute
Meller
und
Bozener
Straße
im
Stadtteil
Fledder
–
früher
verband
er
Musikalität,
Schauspieltalent
und
Geschäftstüchtigkeit
der
Mitglieder
der
Familie
Wieman.
Bernard
Wieman:
bekannt
als
Richter
und
Dichter.
Mathias
Wieman
wurde
unfreiwillig
zur
Werbeikone.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks