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1.
Erscheinungsdatum:
17.11.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Getarnter Mord in der Kinderfachabteilung
Zwischenüberschrift:
Henning Müller durfte nur vier Jahre alt werden – Nationalsozialistische Ärzte beschlossen seinen Tod
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Als
Henning
Müller
am
15.
April
1945
gestorben
war,
gaben
seine
Ärzte
als
Ursache
einen
"
Dickdarmkatarrh"
an.
Ob
seine
Eltern
Oskar
und
Henny
Müller
ihnen
geglaubt
haben?
Erst
zwei
Wochen
zuvor
war
ihr
vier
Jahre
alter
Sohn
in
die
Landes-
Heil-
und
-
Pflegeanstalt
Lüneburg
gekommen.
Kurze
Zeit
später
beschlossen
nationalsozialistische
Ärzte
seinen
Tod.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
den
Jungen
mit
Behinderungen.
Fast
sieben
Jahrzehnte
trauern
Schüler
der
Horst-
Koesling-
Schule
der
heilpädagogischen
Hilfe
über
das
Schicksal
von
Henning
Müller.
Sie
hatten
im
Unterricht
von
ihm
erfahren.
Zur
Stolpersteinverlegung
brachten
sie
bunt
blühende
Gerbera
mit.
Ernst
standen
sie
vor
dem
Zaun
des
Hauses
an
der
Caprivistraße
12
–
dort,
wo
Henning
Müller
mit
seinen
Eltern
gelebt
hatte.
Dass
er
"
mit
an
Sicherheit
grenzender
Wahrscheinlichkeit"
ermordet
worden
ist,
ergaben
die
Recherchen
für
den
Initiativkreis
Stolpersteine.
Danach
besteht
kein
Zweifel
daran,
dass
Henning
Müller
Opfer
der
sogenannten
"
Kinder-
Aktion"
geworden
ist.
Wie
der
Historiker
Raimond
Reiter
feststellte,
helfen
Formulierungen
in
den
Akten
bei
der
Spurensuche.
Im
Fall
von
Henning
Müller
schrieben
Ärzte,
er
sei
"
vollkommen
idiotisch"
und
ein
"
sehr
tiefstehendes
Kind"
.
In
Lüneburg
erinnert
eine
Gedenkstätte
an
die
Kinderfachabteilung,
eine
getarnten
Tötungsanstalt,
in
der
während
des
Zweiten
Weltkrieges
350
Kinder
von
Tausenden
in
ganz
Deutschland
ermordet
wurden.
Es
galt
die
"
Tötungsermächtigung"
von
Adolf
Hitler.
Ärzte
sollten
selbst
über
Leben
und
Tod
entscheiden.
Ihre
Tatwaffen
waren
meist
Medikamente:
Luminal
und
Morphium.
Die
Ärzte
sollten
Kinder
mit
geistigen
und
körperlichen
Behinderungen
aussortieren
und
sie
in
"
lebenswert"
oder
"
unwert"
unterteilen.
Gleich
nach
der
Einweisung
waren
sie
ihren
Begutachtern
ausgeliefert.
So
wurden
auch
kleine
Kinder
zu
Opfern
des
Rassenwahns.
Hitler
hatte
bereits
Jahre
vor
seiner
Machtergreifung
1933
gefordert,
"
Schwache"
müssten
getötet
werden.
Als
der
Stolperstein
für
Henning
Müller
verlegt
war,
steckten
die
Horst-
Koesling-
Schüler
die
bunten
Gerbera
in
die
Hecke
vor
dem
Haus.
Und
sie
wollen
wieder
herkommen,
um
die
Messingplatte
auf
dem
Gedenkstein
blitzblank
zu
halten.
Bildtext:
Caprivistraße
12:
Hier
lebte
Henning
Müller
mit
seinen
Eltern
Oskar
und
Henny.
1945
wurde
er
in
die
Landes-
Heil-
und
-
Pflegeanstalt
Lüneburg
eingewiesen.
Nach
zwei
Wochen
ermordeten
Ärzte
ihn
wegen
seiner
geistigen
Behinderung.
Foto:
Elvira
Parton
Stolpersteine
Messingplatten
in
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
an
dem
sich
europaweit
Kommunen
beteiligen.
Bei
der
Verlegung
in
Osnabrück
unterstützten
ihn
Berufsschüler
vom
Westerberg:
Manuel
Hellermann,
Sven-
Uwe
Kerckhoff,
Marcel
Nordhoff
und
Timo
Rosenbusch.
Patin
des
Gedenksteins
für
Henning
Müller
ist
die
Horst-
Koesling-
Schule
(Heilpädagogische
Hilfe)
.
Hinweise
über
Opfer
des
NS-
Regimes
nimmt
das
Büro
für
Friedenskultur
unter
der
Telefonnummer
05
41/
3
23-
22
87
entgegen.
Autor:
Jann Weber