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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Wer erkennt diesen Brunnen?
Zwischenüberschrift:
Viele Leser erinnern sich an das Ritz-Kino
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Das Filmtheater Ritz an der Lotter Straße war eine Osnabrücker Institution. Auch 40 Jahre nach dem Abriss ist das Kino noch in guter Erinnerung.
Wenn man, wie OS-Nachbar S. R., aus einem Dorf kommt und Kino nur aus der Dorfgaststätte kennt, ist der erste Besuch in einem richtigen Kino ein großes Erlebnis: " Eines Tages hat mich meine Mutter in die Stadt, ins Ritz-Kino, mitgenommen. Ich erinnere mich noch genau, es gab Der fröhliche Wanderer′ mit Rudolf Schock. Der Film und das ganze Ambiente (würde man heute sagen) waren umwerfend und haben auf mich einen nachhaltigen Eindruck gemacht. Der große Saal mit seinen langen Sitzreihen mit den roten Cord-Samtbezügen ist mir noch gut im Gedächtnis. Das Ritz-Kino wurde zu meinem Lieblingskino."
Eine Attraktion waren für S. R auch die Filmplakate: " Da ich selbst gern male, habe ich immer die großen gemalten Plakatwände, mit Aktionsbildern, mannshohen Darstellern und überdimensionierten Porträts von den Hauptdarstellern bewundert."
Bei den Kindern waren besonders die Märchenfilme am Sonntagnachmittag beliebt. " Wie eine Königin" fühlte sich Ursula Rittwage, wenn sie als Kind mit ihren beiden Geschwistern in der Loge saß.
Reinhold B. schaut weit zurück, wenn er schreibt: " Ich wohnte seinerzeit an der Adolfstraße und kannte auch schon das alte Ritz in einer ehemaligen Karmann-Halle in der unteren Adolfstraße. Dort hatte ich den unvergessenen Film Nachtwache′ mit Dieter Borsche gesehen. Im neuen Ritz-Kino sah ich mit der Schulklasse den ersten Farbfilm Abenteuer im Roten Meer′ von Hans Hass (noch heute unvergessen) und den Film über die Hochzeit von Queen Elizabeth."
Eine Besonderheit des Ritz war das Kassenhäuschen vor dem Gebäude, von dem Karen Marin berichtet: " Auf dem terrassenähnlichen Vorplatz stand […] rechts ein kleiner, frei stehender Pavillon. Vor der Vorstellung bildete sich eine Traube Menschen vor den drei winzigen Fenstern, aus denen je ein Fräulein für 70 Pfennige Karten verkaufte. Kaum zu glauben: Da Herr Struchtrup [der Besitzer, Anm. der Redaktion] Wert auf die Bezeichnung Film-Theater und nicht Kino legte und die Räume elegant ausgestattet waren, wurde auch der Fahrradstand von einem Herrn in Uniform bewacht." Reinhold B. schreibt dazu: " Ein Schalter war für die vorbestellten Karten. Hatte man keine Karten vorbestellt, stellte man sich an einen Schalter für bis 30 Minuten vor Beginn nicht abgeholte Karten an. Hier hatte man aber meist nur Glück, wenn man unter den ersten zehn Anstehenden war." Und wie es der Zufall will, schickte uns Horst Van Dielingen ein Foto zu, auf dem genau der Vorplatz mit Kassenhäuschen und Fahrradstand zu sehen ist.
Aber nicht nur für die Zuschauer war das Kino ein spannender Ort, auch für die Menschen, die dort arbeiteten. Gisela Heuschild hatte eine ungewöhnliche Aufgabe: Sie war Platzanweiserin mit Tonsteuerung. Nachdem sie den Zuschauern ihre Plätze gezeigt hatte, setzte sie sich im oberen Rang auf ihren Stuhl, an dem ein Drehknopf angebracht war. Damit musste sie, wenn das Publikum zum Beispiel laut lachte, den Ton lauter stellen. So verpasste niemand den Fortgang des Films.
Das neue unbekannte Foto zeigt einen Brunnen, oder doch nur ein Sammelbecken für Regenwasser? Anhand der Hinweisschilder, die auf das OKD-Werk und die Bundesstraßen nach Bremen und Oldenburg verweisen, könnte man vermuten, dass die Anlage an der Bahnüberführung am Hasetor war. Was meinen Sie?

Ihre Hinweise auf www.os-nachbarn.de
Bildtexte:
Der Vorplatz des Ritz-Kinos an der Lotter Straße mit Kartenhäuschen und Fahrradstand.
Still ruht das Wasser in diesem Brunnen. Oder ist es nur ein Becken für Regenwasser?
Foto:
Horst von Dielingen, Archiv
Autor:
r.
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