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1.
Erscheinungsdatum:
16.11.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrücks älteste Einkaufsstraße im Abseits
Zwischenüberschrift:
Kaufleute in der Hasestraße beklagen mangelnde Investitionsbereitschaft
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Innenstadt
macht
sich
fein:
Längst
gehört
die
Kamp-
Promenade
mit
ihren
modernen
Glasfassaden
zum
Stadtbild.
Im
ehemaligen
Woolworth-
Gebäude
entsteht
ein
neues
Geschäftshaus.
Der
Bau
eines
Einkaufscenters
am
Neumarkt
oder
an
der
Hase
wird
kontrovers
diskutiert.
Osnabrücks
traditionsreichste
Einkaufsstraße
scheint
dabei
völlig
aus
dem
Blickfeld
der
Politik
verschwunden
zu
sein,
beklagen
Geschäftsleute
an
der
Hasestraße.
Oliver
Balke,
Vorsitzender
der
Werbegemeinschaft
Hasestraße
und
Geschäftsführer
der
Busmann
OHG
(Bang
&
Olufsen)
,
und
sein
Nachbar
Ferdinand
Osterhaus,
Inhaber
des
gleichnamigen
Herrenmodengeschäfts,
beobachten
den
Niedergang
ihrer
Einkaufsstraße
nun
schon
seit
vielen
Jahren
und
sind
mit
der
Zeit
bescheiden
geworden.
2007
hatten
sie
noch
auf
eigene
Initiative
einen
Stadtarchitekten
zur
Neuentwicklung
ihres
Quartiers
engagiert.
Doch
die
große
Lösung
des
Architekten,
die
Straße
vollständig
in
eine
Fußgängerzone
umzuwandeln,
erwies
sich
als
nicht
durchführbar.
Alternative
Vorschläge
zur
Verschönerung
des
Straßenbildes
seitens
der
Stadt
habe
es
nicht
gegeben,
erklärte
Osterhaus.
"
Es
geht
in
der
Politik
eher
darum,
sich
mit
dem
Bau
einer
auffälligen
Immobilie
wie
etwa
der
Osnabrückhalle
oder
jetzt
dem
neuen
Einkaufscenter
zu
verewigen."
Investitionen
in
kleinteilige,
gewachsene
Strukturen
seien
zu
diesem
Zweck
weniger
attraktiv.
Mittlerweile
wären
die
Kaufleute
schon
froh,
wenn
die
lange
angekündigte
Erneuerung
der
Straßenbeleuchtung
sowie
der
Grünbepflanzung
endlich
realisiert
würde.
Entspannte
Schaufensterbummel
sind
in
der
Hasestraße
nämlich
schwierig,
da
die
alten
Laternen
auf
den
Gehsteigen
in
Kombination
mit
den
Parkbuchten,
den
zahlreichen
Fahrradständern
und
der
durch
Baumwurzeln
aufgestemmten
Pflasterung
ständiges
Ausweichen
erfordern.
In
der
Broschüre
von
Stadtmarketing
und
Wirtschaftsförderung
zur
Innenstadt
heißt
es
über
die
Hase
straße
vollmundig:
"
Die
Hasestraße
ist
die
älteste
Kaufmannsstraße
der
Stadt.
Hier
wechseln
sich
inhabergeführter
Einzelhandel,
Gastronomie
und
kulturelle
Angebote
miteinander
ab.
Besonders
am
Samstag
verbinden
die
Kunden
den
Einkauf
in
diesem
Quartier
mit
einem
Bummel
über
den
Wochenmarkt
am
Dom."
Originelle
Mode
Doch
die
Realität
sieht
ganz
anders
aus,
weiß
auch
Marita
Wültener,
die
seit
einem
halben
Jahr
zusammen
mit
ihrem
Mann
das
griechische
Spezialitätengeschäft
Igonia
an
der
Hasestraße
betreibt:
"
Anfangs
hatte
ich
gedacht,
dass
durch
den
Altstadtbahnhof
viel
Laufkundschaft
in
unseren
Laden
kommt,
aber
die
Leute
scheinen
die
Hasestraße
gar
nicht
mehr
als
Einkaufsstraße
wahrzunehmen."
Stattdessen
eilten
sie
morgens
und
abends
schnell
an
den
Geschäften
vorbei,
um
zur
Arbeit
oder
zum
Zug
zu
kommen.
Dabei
hat
die
Hasestraße
zwischen
den
Leerständen
und
schnell
wechselnden
Billiganbietern
durchaus
Besonderes
zu
bieten:
In
inhabergeführten
Fachgeschäften
findet
man
ausgesuchtes
Kinderspielzeug,
originelle
Mode,
Spezialitäten
aus
fernen
Ländern
und
vieles
mehr.
Doch
die
wenigsten
Passanten
würden
dieses
Angebot
erkennen,
beklagt
Ferdinand
Osterhaus:
"
Die
meisten
folgen
dem
Strom
der
Masse
und
kaufen
bei
den
großen
Filialisten
oder
im
Internet
ein.
Dafür
machen
sie
sogar
Abstriche
bei
der
Qualität
und
fachkundigen
Beratung."
Die
langjährige
Stammkundschaft
sterbe
unterdessen
langsam
aus.
‚
Im
Verträglichkeitsgutachten
für
die
Ansiedlung
eines
Shopping-
Centers
am
Neumarkt
(Cima-
Gutachten)
aus
dem
Jahr
2010
wird
die
Hasestraße
als
C-
Lage
bezeichnet.
Von
einer
innerstädtischen
Nebenlage
habe
sie
sich
mehr
und
mehr
zu
einer
Nahversorgungslage
entwickelt.
Weiterhin
heißt
es
darin:
"
Eine
weitere
Verschiebung
des
Handelsschwerpunkts
in
der
Osnabrücker
Innenstadt
nach
Süden
kann
dazu
führen,
dass
weitere
der
noch
verbliebenen
Fachgeschäfte
hier
aufgeben
werden.
Die
Hasestraße
wird
sich
immer
stärker
von
den
Frequenzen
der
Innenstadt
abkoppeln."
Die
beschriebene
Entwicklung
sei
neben
dem
mangeln
den
Interesse
an
der
Hase
straße
seitens
der
Politik
auch
der
Meinungsverschiedenheit
unter
den
Kaufleuten
geschuldet,
so
Oliver
Balke.
"
Viele
Häuser
gehören
mittlerweile
Erbengemeinschaften,
die
zum
großen
Teil
gar
nicht
mehr
in
Osnabrück
leben.
Die
Vermieter
sind
häufig
einfach
froh,
wenn
sie
ihre
Immobilien
vermietet
haben,
ganz
gleich
an
wen."
Dies
habe
dazu
geführt,
dass
schnell
wechselnde
Ein-
Euro-
Läden
sich
ausgebreitet
hätten.
Für
gemeinsame
Marketing-
und
Verschönerungsaktionen
seien
diese
Mieter
nur
schwer
zu
gewinnen.
Im
Gegensatz
dazu
sei
das
Spezialitätengeschäft
Igonia
von
Marita
Wültener
eine
Wohltat
für
die
Straße.
Mit
ihrem
besonderen
Angebot,
den
liebevoll
gestalteten
Schaufenstern
und
der
neuen
Fassadengestaltung
habe
das
Quartier
wieder
an
Attraktivität
gewonnen.
Aber
von
solchen
engagierten
Kaufleuten
brauche
es
mehr,
so
ihr
Nachbar
Oliver
Balke.
Weniger
Verkehr
Ein
Umzug
in
ein
neues
Shopping-
Center
käme
für
die
drei
Kaufleute
aufgrund
der
höheren
Mieten
nicht
infrage.
Lieber
wollen
sie
ihrer
angestammten
Straße
treu
bleiben.
Um
die
Attraktivität
der
Hasestraße
wieder
zu
erhöhen,
haben
sie
ganz
konkrete
Wünsche
an
die
Stadt:
Neugestaltung
der
Bürgersteige
und
des
Verkehrs.
Die
Überlandbusse
und
der
Durchgangsverkehr
sollen
nicht
mehr
durch
die
Hase
straße
rollen.
Außerdem
sollten
Touristenbusse
am
Altstadtbahnhof
statt
am
Dom
halten,
damit
Besucher
von
außerhalb
auch
einmal
an
ihren
Geschäften
vorbeikämen
und
nicht
sofort
in
die
Große
Straße
strömten.
Für
den
Vitihof
bräuchte
es
eine
Lösung,
ihn
besser
zur
Hasestraße
hin
zu
öffnen.
Und
Kunstwerke
wie
das
Klöckner-
Stahl-
Denkmal
aus
Schiffskurbelwellen
am
Parkhaus
Vitihof
müssten
besser
in
Schuss
gehalten
werden,
denn
derzeit
diene
es
nur
als
wilder
Müllablageplatz.
"
Man
sollte
nicht
nur
Geld
in
Neues
stecken,
sondern
auch
werterhaltend
agieren,
mit
Sinn
für
das
historisch
Gewachsene"
,
schloss
Marita
Wültener.
Bildtexte:
Die
Hasestraße
verliert
den
Anschluss.
Alle
Pläne,
die
Straße
neu
zu
gestalten,
scheiterten
bislang.
Wenig
Laufkundschaft,
wenig
Investitionsbereitschaft.
In
der
Hasestraße
muss
etwas
passieren,
sagen
die
Kaufleute.
Wollen
aufrütteln:
Ferdinand
Osterhaus
(Herrenmode)
,
Marita
Wültener
(griechische
Spezialitäten)
und
Oliver
Balke
(Bang
&
Olufsen)
,
Vorsitzender
der
Werbegemeinschaft
Hasestraße.
Fotos:
Elvira
Parton
Autor:
Regine Bruns