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1.
Erscheinungsdatum:
12.11.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schnell entschärft
Ein Bombenzünder gesprengt
Zwischenüberschrift:
Bombenräumung am Schölerberg
Entschärfungsaktion am Schölerberg – Probleme bei der Evakuierung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nach
nur
anderthalb
Stunden
waren
gestern
am
Osnabrücker
Schölerberg
zwei
Blindgänger
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
entschärft.
Uneinsichtige
Bewohner,
die
ihre
Wohnungen
nicht
verlassen
wollten,
hatten
zuvor
die
Aktion
verzögert.
Das
Gebiet
wurde
später
evakuiert
als
geplant.
15
000
Osnabrücker
waren
betroffen.
Gegen
15.35
Uhr
gab
der
Kampfmittelräumdienst
Entwarnung
–
auch
für
die
insgesamt
520
Einsatzkräfte.
In
den
vergangenen
zwölf
Jahren
wurden
in
Osnabrück
mehr
als
100
Bomben
entschärft.
Osnabrück.
Als
Sprengmeister
Hans
Mohr
am
Sonntagnachmittag
gegen
16
Uhr
der
Presse
die
beiden
amerikanischen
Fünf-
Zentner-
Bomben
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
auf
der
Ameldungstraße
präsentierte,
waren
seine
Gesichtszüge
von
einem
zufriedenen
Lächeln
geprägt.
Da
die
Blindgänger
keine
Langzeitzünder
besaßen,
konnten
sie
innerhalb
kurzer
Zeit
entschärft
werden.
15
000
Osnabrücker
waren
wegen
der
Bombenräumung
für
insgesamt
sechs
Stunden
evakuiert
worden.
520
Frauen
und
Männer
der
Polizei,
der
Feuerwehr,
der
Rettungsdienste,
des
Technischen
Hilfswerks
(THW)
,
der
Stadtwerke
und
der
Stadtverwaltung
waren
am
Sonntag
im
Dienst.
Sie
kümmerten
sich
um
die
Evakuierten
und
darum,
dass
die
Osnabrücker
sich
auch
tatsächlich
evakuieren
ließen.
Ab
10
Uhr
gingen
"
Klingeltrupps"
durch
den
Stadtteil
Schölerberg
und
schauten
in
die
Häuser,
ob
sie
dort
noch
jemand
antreffen.
Eine
Frau
an
der
Jellinghausstraße
weigerte
sich
hartnäckig,
ihre
Wohnung
zu
verlassen.
Die
Polizei
hielt
ihr
vor,
sie
müsse
den
Schlüsseldienst
bezahlen,
falls
der
anrücken
muss.
Darauf
reagierte
sie
nicht.
Ein
Polizist
stieg
eine
Leiter
hoch
und
"
fensterlte"
bei
der
Dame.
Er
versuchte,
ihr
ins
Gewissen
zu
reden.
Das
nützte
aber
nichts.
Sie
wolle
ihren
Kaffee
trinken,
eine
Zigarette
rauchen
und
duschen,
rief
sie
aus
dem
Fenster
herab
und
machte
es
sich
auf
ihrem
Balkon
gemütlich.
Da
sie
ihr
Fenster
aber
nicht
schloss,
konnten
der
Polizeibeamte
und
ein
Feuerwehrmann
in
die
Wohnung
klettern.
Die
Frau
wurde
anschließend
ins
Evakuierungszentrum
in
der
Gesamtschule
Schinkel
(GSS)
gebracht.
Polizeisprecher
Georg
Linke
erklärte,
dass
eine
Zwangsräumung
eine
polizeiliche
Maßnahme
nach
dem
niedersächsischen
Gesetz
über
die
öffentliche
Sicherheit
und
Ordnung
sei
und
somit
eine
Rechtsgrundlage
besitzt.
Sprengmeister
Hans
Mohr
hatte
am
Vormittag
die
Hoffnung
geäußert,
dass
um
13
Uhr
"
Sicherheit"
gegeben
werden
könne,
dass
also
das
Evakuierungsgebiet
geräumt
sei
und
mit
der
Entschärfung
begonnen
werden
kann.
Die
Hoffnung
erfüllte
sich
nicht.
Die
"
Klingeltrupps"
entdecken
noch
immer
Menschen
in
Wohnungen
oder
auf
der
Straße.
Eine
ältere
Dame
wartete
zum
Beispiel
auf
der
Meller
Straße.
Sie
erzählte
einem
Motorradpolizisten,
ihr
Schwiegersohn
habe
sie
abholen
wollen.
Die
Polizei
kümmerte
sich
ebenso
um
die
Dame
wie
um
eine
Joggerin,
die
seelenruhig
durch
die
menschenleere
und
autofreie
Meller
Straße
lief.
Sie
verstand
kaum
Deutsch
und
wusste
nichts
von
der
Evakuierung.
Jürgen
Wiethäuper
vom
Ordnungsamt
sagte,
dies
werde
immer
ein
Problem
bleiben.
Auf
den
Handzetteln,
die
in
den
von
den
Evakuierungen
betroffenen
Stadtteilen
verteilt
werden,
würde
zwar
darauf
hingewiesen,
auch
Nachbarn
zu
informieren.
Das
geschehe
aber
nicht
immer.
Da
sich
die
Evakuierung
des
Schölerbergs
verzögerte,
konnte
Hans
Mohr
erst
gegen
14
Uhr
mit
seiner
gefährlichen
Arbeit
beginnen.
Im
Evakuierungszentrum
vergnügte
sich
derweil
die
zweijährige
Emma
mit
einem
Bobby
Car.
Ihre
Mutter
Carina
Kohnen
lobte
die
Arbeit
der
Einsatzkräfte
vor
Ort.
"
Alles
läuft
reibungslos
ab"
,
sagte
sie.
Insgesamt
101
Helfer
von
der
Feuerwehr,
dem
ASB,
den
Maltesern,
dem
DRK,
den
Johannitern,
dem
THW
und
dem
Freien
Krankentransport
waren
in
der
GSS
im
Einsatz.
"
Sie
stellen
von
der
Küche
über
das
Feldbett
bis
zum
Krankentransport
das
ganze
Programm"
,
so
Michael
Heinze,
Leiter
des
Evakuierungszentrums.
Die
Helfer
verteilten
auch
kostenlos
Erbsensuppe
und
Getränke
an
etwa
200
Menschen.
Vernichtung
in
Munster
Um
16
Uhr
konnten
die
Schölerberger
schließlich
in
ihre
Wohnungen
zurückkehren.
Die
beiden
mit
TNT
gefüllten
Bomben
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg,
die
an
der
Hecker-
und
der
Ameldung
straße
gefunden
wurden,
waren
auf
eine
Euro-
Palette
geladen
und
warteten
auf
ihren
Abtransport
nach
Munster,
wo
sie
vernichtet
werden.
Der
48-
jährige
Hans
Mohr
sagte,
die
mechanischen
Zünder
hätten
sich
relativ
leicht
entfernen
lassen.
Nur
bei
der
in
zwei
Teile
zerfallenen
Bombe
von
der
Ameldungstraße
musste
ein
Zünder
in
fünf
Meter
Tiefe
gesprengt
werden,
weil
er
nicht
von
Hand
herausgedreht
werden
konnte.
Immerhin
seien
es
keine
Langzeitzünder
gewesen.
Die
hätten
mit
Hochdruckwasserstrahl
entfernt
werden
müssen.
Hans
Mohr
glaubt,
dass
er
bald
wieder
in
Osnabrück
tätig
sein
wird.
"
Die
Stadt
war
schon
immer
ein
Industriestandort
und
somit
ein
begehrtes
Ziel
für
die
Alliierten"
,
sagte
er.
Für
die
Kampfmittelbeseitigung
ist
jedoch
die
Stadt
zuständig.
Seit
dem
Jahr
2000
werden
die
Blindgänger
durch
Luftbildauswertungen
gefunden.
"
In
den
vergangenen
zwölf
Jahren
haben
wir
über
100
Bomben
entschärft"
,
sagte
Jürgen
Wiethäuper.
Routine
stelle
sich
jedoch
nicht
ein,
da
jedes
Mal
etwas
Neues
geschehe.
Bildtexte:
Ein
begehrtes
Fotomotiv:
die
entschärften
Bomben.
Dieser
älteren
Dame
half
ein
Polizeibeamter
bei
der
Evakuierung.
"
Fensterln"
mussten
Polizei
und
Feuerwehr,
um
eine
Frau
zum
Verlassen
ihrer
Wohnung
zu
bewegen.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Autor:
Thomas Wübker