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1.
Erscheinungsdatum:
15.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Grüne wollen autofreien Sonntag
Autofrei an einem Sonntag im Jahr?
Zwischenüberschrift:
Grüne wollen mit Ratsantrag Sensibilität für Klimaschutz stärken
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Am
kommenden
Dienstag
wollen
die
Osnabrücker
Grünen
gemeinsam
mit
der
SPD
einen
Vorstoß
im
Stadtrat
wagen
mit
dem
Ziel,
im
kommenden
Jahr
einen
autofreien
Sonntag
einzuführen
–
weitere
Wiederholungen
in
den
da
rauffolgenden
Jahren
bei
Erfolg
des
Prototyps
durchaus
erwünscht.
Mit
ihrer
Initiative
will
die
Zählgemeinschaft
nicht
nur
dem
städtischen
Ziel
der
CO
2
-
Minderung
näher
kommen,
sondern
vielmehr
auch
das
Bewusstsein
der
Osnabrücker
für
ihre
Stadt
und
ein
Leben
mit
weniger
Individualverkehr
schärfen.
So
soll
der
erste
autofreie
Sonntag
im
kommenden
Jahr
–
begleitet
von
einem
umfangreichen
Rahmenprogramm
–
unter
anderem
zeigen,
wie
viel
städtischer
Lebensraum
vom
Verkehr
den
Bürgern
zur
eigenen
Entfaltung
entzogen
wird.
Osnabrück.
"
Ach
Kinder,
wisst
ihr
noch
damals,
als
wir
am
Sonntag
nicht
mit
dem
Auto
fahren
durften"
,
dürfte
sich
der
eine
oder
andere
beim
Lesen
der
Tagesordnung
für
die
Ratssitzung
am
kommenden
Dienstag
erinnern.
Denn
da
wollen
Grüne
und
SPD
dem
Rat
die
Zustimmung
zu
einem
autofreien
Sonntag
im
kommenden
Jahr
abringen
oder
zumindest
den
Auftrag
an
die
Verwaltung,
die
Durchführung
eines
ebensolchen
zu
prüfen.
Allerdings
haben
sich
die
Vorzeichen
für
einen
autofreien
Sonntag
deutlich
verändert.
Waren
es
Anfang
der
70er
die
Scheichs,
die
den
bundesdeutschen
Autofahrern
den
Spaß
am
sonntäglichen
Ausflug
in
der
Familienkarosse
versauten,
weil
sie
den
Spritpreis
in
die
Höhe
trieben
und
sich
die
Nation
nur
noch
per
Regierungsdekret
der
Erpressung
aus
Nahost
zu
erwehren
wusste,
steht
den
Grünen
der
Sinn
nach
mehr
Umweltschutz
mittels
Bewusstseinsveränderung.
Sensibler
soll
der
Osnabrücker
Autofahrer
werden,
für
seine
Stadt,
seine
Luft
und
auch
für
die
sich
zunehmend
verändernden
Grundlagen
der
Mobilität.
"
Wir
wollen
den
Osnabrückern
den
Stadtraum
wiedergeben,
der
durch
den
Verkehr
in
Anspruch
genommen
wird"
,
nennt
Jens
Meier
von
den
Grünen
ein
Argument
für
den
Vorstoß
im
Rat.
"
Ein
autofreier
Sonntag
schafft
eine
Bewusstseinsbildung
in
der
Bevölkerung
und
ist
ein
wichtiges
Werbemittel
dafür,
wie
man
Mobilität
auch
ohne
Auto
in
der
Stadt
gestalten
kann"
,
heißt
es
in
der
Vorlage.
Andere
Städte
würden
ein
solches
Konzept
schon
mit
großem
Erfolg
umsetzen.
Wie
andernorts
wollen
die
Grünen
auch
in
Osnabrück
nicht
den
gesamten
Verkehr
innerhalb
der
Stadtgrenzen
lahmlegen.
Vielmehr
sollen
an
ausgewählten
Orten
und
Straßen
die
Autos
außen
vor
bleiben.
"
Das
macht
nur
Sinn,
wenn
man
den
autofreien
Sonntag
mit
einem
Programm
begleitet."
Meier
sieht
den
abgasfreien
Feiertag
als
einen
Eventtag,
der
Lust
auf
mehr
im
Alltag
machen
soll.
Ein
buntes
Rahmenprogramm
soll
den
autofreien
Tagen
den
Pepp
verleihen,
den
es
braucht,
um
die
Autofahrer
zur
Aufgabe
ihres
Gefährts
und
zur
Hinwendung
an
andere
Fortbewegungsformen
zu
bewegen.
Einen
ganzen
Tag
lang
mit
Inlinern
über
die
Wälle
rollen,
mit
dem
Fahrrad
ohne
störende
Pkw
den
Neumarkt
kreuzen
und
dabei
vielleicht
ein
kurzweiliges
Bühnenprogramm
genießen
–
so
könnte
nach
Auffassung
des
verkehrspolitischen
Sprechers
der
Grünen
ein
autofreier
Sonntag
aussehen.
Mit
an
Bord
sein
müssten
nach
Vorstellung
Meiers
auch
das
Osnabrück
Marketing,
die
Stadtwerke,
Kulturschaffende,
Sportvereine
und
andere
dem
Thema
nahestehende
Akteure.
Aber
auch
Nachbarschaften
könnten
den
autofreien
Tag
nutzen,
um
zum
Beispiel
ihre
Straßenfeste
zu
organisieren.
Vor
allem
in
den
Köpfen
soll
sich
etwas
bewegen:
"
Der
Fuß-
und
Radverkehr
wird
insbesondere
bei
kürzeren
Wegen
immer
noch
erheblich
unterschätzt.
Die
Auslastung
von
Bussen
und
Bahnen
kann
ebenfalls
noch
gesteigert
werden.
Mit
weiteren
Maßnahmen
für
diese
umweltverträgliche
Mobilität
und
zur
weiteren
Senkung
der
CO
2
-
Emissionen
im
Straßenverkehr
ist
ein
autofreier
Tag
ein
wichtiger
Anstoß,
durch
noch
stärkeres
Engagement
für
den
Klimaschutz,
häufiger
auf
das
Fahrrad
und
den
ÖPNV
umzusteigen
oder
zu
Fuß
zu
gehen."
Mehr
aktuelle
Nachrichten,
Hintergründe
und
Analysen
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtext:
Mit
Rollschuhen
über
den
Neumarkt
-
das
war
im
November
1973.
Die
Grünen
planen
eine
Neuauflage
für
2016.
Foto:
Archiv
Erster
autofreier
Sonntag
am
25.
November
1973
Die
erste
und
folgenreichste
Ölkrise
wurde
im
Herbst
1973
anlässlich
des
Jom-
Kippur-
Krieges
(6.
bis
26.
Oktober
1973)
ausgelöst.
Die
Organisation
erdölexportierender
Länder
(Opec)
drosselte
die
Fördermengen
um
etwa
fünf
Prozent,
um
die
westlichen
Länder
bezüglich
ihrer
Unterstützung
Israels
unter
Druck
zu
setzen.
Am
17.
Oktober
1973
stieg
der
Ölpreis
von
rund
drei
US-
Dollar
pro
Barrel
(159
Liter)
auf
über
fünf
Dollar.
Dies
entspricht
einem
Anstieg
um
etwa
70
Prozent.
Im
Verlauf
des
nächsten
Jahres
stieg
der
Ölpreis
weltweit
auf
über
zwölf
US-
Dollar.
Dieses
Ereignis
ging
auch
unter
dem
Namen
"
Ölembargo"
in
die
Geschichte
ein.
Die
Drosselung
der
Fördermengen
war
Kalkül
und
politisches
Druckmittel
der
Opec-
Staaten,
die
mit
der
Politik
einiger
erdölimportierender
Staaten
betreffend
den
Jom-
Kippur-
Krieg
nicht
einverstanden
waren.
Am
Embargo
nahmen
Algerien,
Irak,
Katar,
Kuwait,
Libyen,
Saudi-
Arabien
und
die
Vereinigten
Arabischen
Emirate
teil.
In
der
Bundesrepublik
Deutschland
wurde
als
direkte
Reaktion
auf
die
Krise
ein
Energiesicherungsgesetz
erlassen,
auf
dessen
Grundlage
für
vier
aufeinanderfolgende
Sonntage,
beginnend
mit
dem
25.
November
1973,
ein
allgemeines
Fahrverbot
verhängt
sowie
für
sechs
Monate
generelle
Geschwindigkeitsbegrenzungen
eingeführt
wurden.
Dies
hatte
keinen
nennenswerten
Spareffekt.
Im
darauffolgenden
Jahr
musste
die
Bundesrepublik
für
ihre
Ölimporte
rund
17
Milliarden
DM
mehr
bezahlen
als
im
Jahr
zuvor.
Quelle:
Wikipedia
Kommentar
Warum
nicht?
Die
Grünen
wollen
sich
nicht
als
die
Scheichs
des
21.
Jahrhunderts
gerieren.
Sie
wollen
dem
Autofahrer
auch
nicht
generell
den
Spaß
am
Verbrennungsmotor
verderben
–
sie
wollen
zum
Nachdenken
anregen.
Das
ist
ein
Ziel,
das
nun
wirklich
niemand
schlechtreden
kann.
Ein
spaßiger
autofreier
Sonntag
ist
da
mal
ein
netter
Ansatz.
Aber
leider
auch
nicht
viel
mehr.
Die
Schadstoffbelastung
in
Osnabrück
lässt
sich
nicht
mit
einem
einzigen
Tag
ohne
Autos
aus
der
Welt
schaffen.
Verkehrskonzepte
müssen
her,
die
das
Autofahren
in
der
Stadt
unattraktiv
machen,
sei
es
für
Einpendler,
Einkäufer
oder
vor
allem
auch
für
den
Transitverkehr.
Der
Lebensraum
Stadt
muss
aufgewertet
werden,
und
diese
Aufwertung
muss
täglich
und
dauerhaft
erlebbar
sein.
Beim
Thema
Neumarkt
spielt
der
Baustellenzufall
der
Politik
in
die
Hände.
Hier
ist
zu
erleben,
dass
geht,
was
vor
der
derzeit
stattfindenden
praktischen
Beweisführung
für
undenkbar
gehalten
wurde:
Der
Neumarkt
ist
seit
Monaten
für
den
Individualverkehr
dicht
und
die
Stadt
ist
nicht
kollabiert.
Wenn
die
Politik
an
dieser
Stelle
das
Kreuz
durchdrückt
und
den
Neumarkt
weiter
sperrt,
ist
ein
wirklicher
Anfang
hin
zu
einer
anderen
Verkehrspolitik
gemacht.
Dieses
Zeichen
ist
sichtbarer
und
erlebbarer
als
jeder
autofreie
Sonntag.
Den
kann
es
auch
geben,
warum
auch
nicht.
Wirkungsvoller
aber
ist
eine
konsequente
Verkehrspolitik.
Autor:
Dietmar Kröger