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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Entdeckungen zwischen Wiesenvögeln und Schafen
Zwischenüberschrift:
Dümmer-Exkursion der Jägerschaft Osnabrück-Stadt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück/ Hüde. Um die Vogelwelt rund um den Dümmer zu erleben, reisten vor einigen Tagen rund 60 Osnabrücker, darunter viele Kinder, mit der Jägerschaft Osnabrück-Stadt an den zweitgrößten See Niedersachsens. Das zu diesem Zeitpunkt regnerische Wetter machte den Exkursionsteilnehmern zu schaffen, war im Angesicht neugeborener Lämmer im warmen Stall des Schäferhofes dann aber schnell vergessen.

" Heute ist ein Kinderspiel gegen den Regen nach der Eiszeit, der diese Gegend erst entstehen ließ", zeigte sich Ludger Pott, Veranstalter des Ausflugs, zuversichtlich. Der heutige Dümmer sei nur ein Relikt eines riesigen Sees, der nach und nach immer weiter versumpfte und verlandete.

Auch Dr. Marcel Holy, der die Reisegruppe an der Naturschutzstation empfing, unterstrich: " Die Region hier ist etwas ganz Besonderes!" Die " platte Landschaft", die aus dem ehemaligen Seegrund hervorgegangen ist, sei nämlich vor allem eines: nass. Genau die richtigen Bedingungen also für den Lebensraum seltener Vogelarten wie Kiebitz, Uferschnepfe oder Bekassine.

Maria Hehmann, eine der Exkursionsteilnehmerinnen, bemerkte schon im Bus: " Kann man hier weit gucken!" Für die Vögel, die sich selbst und ihre Nester beispielsweise vor Füchsen beschützen müssen, sei weite Sicht enorm wichtig, bestätigte Holy. Der Biologe begleitete die Gruppe im Bus durch das Feuchtwiesen- und Niedermoorgebiet " Ochsenmoor" südlich des Sees. Neben einigen Rastvögeln wie der Saat- und Blessgans oder der heimischen Graugans, bekamen die Besucher aus Osnabrück tatsächlich viele Wiesenvögel, auch Limikolen genannt, vor die Ferngläser. Zum Beispiel eine Gruppe von Kampfläufern: " 2014 hatten wir hier erstmals eine Brut, das ist aber eher ein Ausnahmefall, die meisten sind nur auf der Durchreise", erzählte Marcel Holy. Etwas klamm und durchgefroren traf die Exkursion schließlich am Schäferhof ein. Seit 2012 ist der Schäfer Michael Seel Pächter des idyllischen Anwesens mit Reetdächern, Storchennest und Café direkt an der Hunte, einem Zufluss des Dümmers. Mit seinen rund 550 Schafen beweidet er unter anderem das Ochsenmoor Landschaftspflege auf die sanfte Art. " Ihr habt ja gesehen, wie nass das hier ist nur die Diepholzer Moorschnucke ist für so ein Gebiet geeignet", erklärte der Schäfer stolz seine leichtgewichtige und dadurch äußerst geländegängige Schafsrasse. Für die Kinder am wichtigsten: Sie durften ausgiebig die kleinen Lämmer streicheln.

Bei Kaffee und Kuchen ließ die Reisegruppe den Tag ausklingen, bevor es zurück in die " Berge" und nach Osnabrück ging. Die Kuchen und Torten hatte Schäfer Seel persönlich gebacken. " Bei uns haben die Männer immer gebacken auf den Höfen!" Halb elf in der Nacht sei es geworden, bis er endlich fertig war. Der Grund: " Vorher war ich mit meinen Töchtern noch im Kino in ' Shaun das Schaf'!"
Bildtexte:
Eine ausgestopfte Uferschnepfe in einer Glasvitrine der Naturschutzstation. Draußen im Ochsenmoor kann man die Art auch lebendig beobachten.
Die Graugans ist an Niedersachsens zweitgrößtem See heimisch.
Ob da wohl Milch rauskommt? Ein Lamm nuckelt an Ramino Hadelers Finger.
Wo sich Kiebitz (links) und Uferschnepfe über den Weg laufen
Fotos:
Immo Witgenfeld, Jan Felix Rennack
Autor:
Jan Felix Rennack


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