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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
"Hier fühle ich mich zu Hause"
Zwischenüberschrift:
Interview mit Boris Pistorius (SPD): Verkehrsfluss in Schinkel-Ost wird sich ändern
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Zum Interview setzt sich Boris Pistorius vor das Eiscafé an der Windthorststraße, obwohl es geschlossen ist. Aber als der Besitzer sieht, dass Pistorius vor dem Lokal sitzt, schließt er auf und stellt schon vor dem eigentlichen Interview eine entscheidende Frage: " Willst du einen Kaffee, Boris?" Pistorius will und spricht dann über ungepflegte Grünflächen, die Gesamtschule und entspanntes Wohnen.
Herr Pistorius, sind Sie für Ihre Nachbarn eigentlich immer noch der Schinkeler Junge oder der Herr Oberbürgermeister?
Für die allermeisten hier bin ich Nachbar oder Schinkelaner. Ich habe mich im Umgang mit den Nachbarn nach meiner Wahl zum Oberbürgermeister hoffentlich nicht verändert und die Nachbarn auch nicht. Für die bin ich nach wie vor " Boris" oder " Herr Pistorius" und nur selten der OB.
Warum wohnen Sie eigentlich im Stadtteil Schinkel-Ost?
Weil ich mich hier zu Hause fühle. Das ist mein Stadtteil, hier bin ich groß geworden. Hier habe ich als Junge Fußball gespielt und habe Schwimmen gelernt im Schinkelbad. Hier gibt es viel Grün, es ist ruhig und trotzdem lebendig, es sind nur 4, 5 Kilometer bis zur Stadtmitte. Schulen, Ärzte, Nahversorger und Busse das alles gibt es hier. Schinkel-Ost ist ein kompletter Stadtteil.
Gibt es nichts, was Sie nervt?
Natürlich ist hier auch nicht alles Gold, was glänzt. Aber wirkliche Probleme gibt es nicht. Nehmen Sie die Gesamtschule: Natürlich verursacht die Verkehr und Lärm, und manche sagen: Das ist ein Problem. Aber ich sehe das anders. Wirklich neuralgische Punkte habe ich nicht gefunden. Aber vielleicht sehe ich das auch anders als jemand, der den ganzen Tag in Schinkel-Ost unterwegs ist. Außer den typischen Stadtteilproblemen wie zum Beispiel ungepflegten Grünflächen finde ich in Schinkel-Ost nichts Außergewöhnliches.
Ist Schinkel-Ost also das bessere Schinkel?
Der Vergleich verbietet sich. Schinkel-Ost ist in dieser Form erst in den 60er-Jahren entstanden. Schinkel selbst wurde ja schon 1914 von der Stadt eingemeindet. Deshalb lassen sich die Stadtteile nicht vergleichen. Ich empfinde es so, dass
für die Menschen die Grenzen mehr und mehr verwischen.
Würden Sie denn trotzdem etwas ändern, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?
(überlegt) Nö. Das liegt aber daran, dass ich mich in meinem Umfeld sehr wohlfühle. Ich wünsche mir natürlich, dass die Entwicklung am Schinkelbad weitergeht, aber sonst . . . Wenn Sie allerdings jemanden auf der Straße fragen, sagt der Ihnen bestimmt etwas anderes.
Bei manch einem steht Schinkel-Ost in dem Ruf, eine Rentner-Kommune zu sein . . .
Mag sein, aber das verändert sich. Seit Längerem findet ein Generationenwechsel statt. Das führt zu der Frage: Wie gelingt dieser Wechsel? Wer zieht her? Wer geht? Meine Hoffnung ist, dass der Stadtteil auch in Zukunft eine gute Altersstruktur hat und die Qualität der Nachbarschaft erhalten bleibt.
Welche Qualität ist das?
Man kennt sich, man achtet aufeinander ohne dabei beobachtet zu sein. Es ist einfach das, was die Menschen mögen: entspanntes Wohnen.
Wie wird sich Schinkel-Ost denn insgesamt künftig verändern?
Das hängt ganz stark von der Bevölkerungsentwicklung ab. Sicher ist: Der Verkehrsfluss wird sich durch die Verschwenkung von Nordstraße und B 51 ändern. Außerdem muss man darauf achten, die Gesamtschule inhaltlich und baulich weiterzuentwickeln. Bedauerlich finde ich die Tendenz der Vergangenheit hier wie auch in anderen Stadtteilen: Gastronomie, Kneipen, Eisdielen sind weniger geworden. Aber genau das braucht man. Das macht einen Stadtteil lebendig.
Bildtext:
Schinkelaner: Oberbürgermeister Boris Pistorius
Foto:
Robert A. Fromm
Autor:
msb


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