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1.
Erscheinungsdatum:
08.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Pack die Buche in den Tank
Zwischenüberschrift:
Holzgas-Demo-Lkw machte 1936 Station auf dem Osnabrücker Schillerplatz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
heutige
"
Zeitreise"
verknüpft
Automobil-
und
Stadtgeschichte.
Ein
Vorführ-
Lkw
für
den
Holzgasantrieb
hat
auf
seiner
Deutschland-
Tour
1936
Station
in
Osnabrück
gemacht.
Er
parkt
im
Breiten
Gang
vor
dem
Frisiersalon
Herlitzius.
Der
geschlossen
bebaute
Schillerplatz
mit
seiner
charakteristischen
Rundbogen-
Architektur
bildet
die
Kulisse.
Es
waren
nicht
etwa
die
Sorge
um
das
Weltklima
oder
ein
früh
erwachtes
Umweltbewusstsein,
die
die
Ingenieure
in
den
1920er-
und
1930er-
Jahren
veranlassten,
einen
Erneuerbare-
Energie-
Träger
für
den
Automobilantrieb
einzusetzen,
sondern
schlicht
und
einfach
Rohstoff-
und
Devisenknappheit.
Die
Alliierten
hatten
nach
dem
Ersten
Weltkrieg
von
Deutschland
132
Milliarden
Goldmark
an
Reparationen
verlangt
–
das
entsprach
47
000
Tonnen
reinem
Gold
–
und
dieser
Forderung
mit
der
Besetzung
des
Ruhrgebiets
Nachdruck
verliehen.
Da
blieb
fast
nichts
mehr
an
Devisen
übrig,
um
Rohöl
im
Ausland
kaufen
zu
können.
Die
Ölförderung
im
Inland
reichte
bei
Weitem
nicht
aus,
um
den
steigenden
Bedarf
zu
decken,
und
die
synthetische
Benzinherstellung
–
seit
1926
wurde
in
Leuna
Braunkohle
"
verflüssigt"
–
war
nicht
mehr
als
ein
teurer
Tropfen
auf
den
heißen
Stein.
In
den
1920er-
Jahren
begannen
mehrere
deutsche
Werkstätten,
das
schon
länger
bekannte
Prinzip
der
Holzvergasung
zur
Anwendungsreife
für
den
Automobilantrieb
zu
bringen,
darunter
auch
die
Firma
Härdrich
aus
Duisburg.
In
einem
Gasgenerator
–
das
ist
auf
dem
Foto
der
stehende
Zylinder
auf
der
Beifahrerseite
hinter
dem
Führerhaus
–
wird
Holz
unter
Luftmangel
über
glühender
Holzkohle
verschwelt.
Dabei
entstehen
die
Gase
Kohlenmonoxid,
Methan
und
Wasserstoff,
die
nach
Reinigung
und
Kühlung
in
einem
Kolbenmotor
anstelle
von
Benzin
oder
Diesel
verbrannt
werden
können.
Als
unerwünschte
Nebenprodukte
fallen
Teer,
Essigsäure
und
Stickstoff
an
–
daher
brauchten
Holzgas-
Vehikel
aufwendige
Filter
und
viel
Wartung.
Allerhand
Hähne,
Hebel
und
Schalter
mussten
zur
rechten
Zeit
flink
bedient
werden,
wenn
es
vorangehen
sollte.
Ungefähr
alle
100
Kilometer
war
eine
Zwangspause
fürs
Nachfeuern
fällig,
und
alle
1500
Kilometer
eine
Grundreinigung,
für
die
man
sich
besser
einen
Blaumann
anzog,
wenn
man
den
nicht
sowieso
schon
trug.
Durch
die
schweren
Apparaturen
und
den
mitzuführenden
Holzvorrat
sank
die
Nutzlast
der
Autos
beträchtlich.
Drei
Kilo
Holz
ergaben
etwa
so
viel
Energie
wie
ein
Liter
Benzin.
Das
speziell
für
die
Vergasung
getrocknete
und
auf
richtige
Größe
gespaltene
Holz,
vorzugsweise
Buchenholz,
wurde
als
"
Tankholz"
bezeichnet
und
in
Tankholzwerken
produziert.
Während
des
Zweiten
Weltkriegs
mussten
Benzin
und
Dieselöl
vorrangig
Flugzeuge,
Panzer
und
U-
Boote
antreiben
–
für
den
Straßenverkehr
blieb
kaum
noch
etwas
übrig.
Traktoren
wurden
ebenso
flächendeckend
umgerüstet
wie
Stadtbusse.
1945
sollen
weltweit
rund
zwei
Millionen
Fahrzeuge
mit
Holzgasantrieb
unterwegs
gewesen
sein,
davon
die
Hälfte
allein
in
Deutschland.
In
den
1950er-
Jahren
sind
diese
Gefährte
aber
praktisch
vollständig
verschwunden.
Der
hier
abgebildete
Büssing-
NAG-
Lastkraftwagen
wurde
von
der
Firma
Härdrich
mit
einem
Holzgenerator
ausgerüstet.
Das
mit
"
IY-
"
beginnende
Kennzeichen
gibt
an,
dass
das
Fahrzeug
in
Preußen/
Regierungsbezirk
Düsseldorf
zugelassen
ist.
Das
Kennzeichnungssystem
mit
dem
"
I"
für
Preußen,
"
II"
für
Bayern
und
so
weiter
galt
von
1906
bis
1945.
1906
wurden
Kennzeichen
reichsweit
zur
Pflicht
erhoben,
nachdem
Fahrerfluchten
im
Schutze
der
Anonymität
überhandgenommen
hatten.
Im
gleichen
Atemzug
erklärte
der
Bundesrat
auch
das
Rechtsfahren
mit
Linksüberholen
im
ganzen
Deutschen
Reich
für
allgemein
verbindlich.
Auf
dem
historischen
Bild
ist
ein
Teil
der
geschlossenen
Umbauung
des
Schillerplatzes
zu
erkennen.
Platz
und
Straße
erhielten
den
Namen
zum
100.
Geburtstag
Schillers
im
Jahr
1859.
Das
war
vier
Jahre
nach
der
Eröffnung
des
Hannoverschen
Bahnhofs,
der
kaum
200
Meter
entfernt
lag.
Der
Schillerplatz
wurde
zur
Drehscheibe
des
ersten
Bahnhofsviertels,
das
sich
um
ihn
herum
entwickelte,
mit
der
Eröffnung
des
neuen
Hauptbahnhofs
1895
aber
seine
Bedeutung
verlor.
In
der
zweiten
Hälfte
des
19.
Jahrhunderts
beherrschte
der
Rundbogenstil
die
Mehrzahl
der
Gebäude
am
Schillerplatz.
So
auch
den
Block
Schillerstraße
26,
auf
dem
Foto
oberhalb
des
Lkw,
in
dem
in
den
1930er-
Jahren
das
Finanzamt
Osnabrück-
Land
residierte.
Gebaut
wurde
es
als
"
Reisehotel
Walther"
.
Als
nach
1895
die
Bahnhofsnähe
entfiel,
wurde
der
Hotelstandort
kritisch.
Eigentümer
und
Name
wechselten
mehrfach.
Um
1904
hieß
das
Hotel
"
Burghof"
,
danach
"
Dortmunder
Hof"
,
bevor
dann
die
Reichsfinanzverwaltung
übernahm.
Bildtexte:
Ein
Vorführ-
Lkw
für
Holzgas-
Antrieb
parkt
im
Breiten
Gang,
der
hinter
dem
Lkw
in
den
Schillerplatz
einmündet.
Die
beiden
Automobile
links
befahren
die
Keuzung
Goethestraße/
Schillerstraße/
Wittekindstraße.
Oberhalb
des
Lkw
sieht
man
die
Rundbogen-
Fenster
des
Finanzamts
Osnabrück-
Land
und
am
rechten
Bildrand
den
Treppenaufgang
zum
Hotel
Schaumburg.
Der
heutige
Berliner
Platz
hat
noch
nicht
seine
endgültige
architektonische
Hochform
erreicht.
Foto:
Hans
Dierks,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks
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