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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Uni-Asta wertet Umfrage aus
 
Uni und Stadt ringen um Spielplatz
Zwischenüberschrift:
Asta-Umfrage zum geplanten Lern- und Studienzentrum ausgewertet
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die Universität ist dem geplanten Neubau eines Lern- und Studienzentrums etwas näher gekommen. Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) wertete eine entsprechende Umfrage unter Studenten aus und will das Konzept nun der Stadt vorlegen.

Osnabrück. Viele Gruppenarbeitsräume, eine Terrasse auf dem Dach und drahtloser Internetzugang im ganzen Haus: Dies und mehr findet sich auf dem Wunschzettel für ein Lern- und Studienzentrum an der Universität Osnabrück. Geschrieben haben ihn die Studenten selbst. Doch auch die Stadt hat noch ein Wörtchen mitzureden. Ihr gehört das Grundstück, auf dem der Neubau entstehen soll.

In einer Online-Umfrage ermittelte der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) im Februar, wie sich die Studenten ein solches Zen trum vorstellen. Dutzende Vorschläge landeten so auf der Liste. Jan-Lukas Görnemann vom Referat für Hochschulpolitik goss sie in ein vorläufiges Konzept, das unserer Redaktion vorliegt. Nun seien Stadtrat und Stadtverwaltung am Zug, sagt er. " Wir hoffen sehr, dass sich bald etwas bewegt."

Unten laut, oben leise

Dabei geht das Asta-Papier von einem dreistöckigen Gebäude mit 1000 Quadratmeter Nutzfläche aus. Es ist komplett barrierefrei, hat große Fenster, eine bepflanzte Dachterrasse und Tische vor dem Eingang. Im Erdgeschoss spielt das Leben: Geplant ist eine Sofa-Lounge mit Automatencafeteria und Kickertischen, außerdem gibt es Platz für " studentische Kultur, Fachschaften und Initiativen". Die Fahrradwerkstatt bekommt einen Raum. Ein Spielzimmer für Kinder ist ebenfalls denkbar.

Die oberen Etagen sehen Arbeitszimmer vor. Überwiegend ausgelegt für Gruppen von drei bis vier Personen, sollen in einigen bis zu acht Studenten gemeinsam die Köpfe rauchen lassen können. Weitere Lernmöglichkeiten bieten zwei offene Großräume, in denen Arbeitsboxen aufgestellt werden. Sie stehen Einzelpersonen und Kleinstgruppen zur Verfügung. Außerdem plant der Asta einen Lesesaal samt Computerpool, ein Zimmer für die Studierendenbibliothek sowie einen abgedunkelten Ruheraum " mit angenehmen Liegen und Sitzsäcken" für das Nickerchen zwischendurch.

Doch wie geht es nun weiter? Die Universität beabsichtige, die Studenten bei den weiteren Planungen " einzubeziehen und bestimmen zu lassen", erklärt Asta-Referent Görnemann. Entscheidend sei aber zunächst, " was vonseiten des Stadtrates und der Stadtverwaltung kommt". Schließlich hat man sich mit dem Spielplatz Schlossgarten gelegen zwischen Schlossmensa/ Studentenwerkssitz und Erweiterungsgebäude (EW-Gebäude) öffentlichen Boden als Bauplatz ausgeguckt.

Schlossgarten überplanen

Der Stadtbaurat scheint für einen Neubau offen zu sein. " Die Stadt befürwortet das Lern- und Studienzen trum grundsätzlich", sagt Frank Otte auf Nachfrage unserer Redaktion. Auch der gewählte Standort sei " gut".

Jedoch sei die Stadt nicht bereit, auf den laut Asta kaum genutzten Spielplatz ersatzlos zu verzichten. Fürs Aufpeppen fehle zwar das Geld. Für eine Verlagerung allerdings auch. " Wir könnten grünes Licht geben, wenn ein Ersatzstandort für den Spielplatz gefunden und auch die Kostenproblematik gelöst ist", erklärt der Stadtbaurat. Einen Baubeginn halte er frühestens 2016 für realistisch. Zumal der Schlossgarten im Ganzen neu strukturiert werden soll. Ein entsprechender Wettbewerb, so Otte, sei " noch im Sommer möglich".

Vorbild Göttingen: So funktioniert das Lern- und Studienzentrum an Niedersachsens ältester und größter Uni. Ein Video, Fotos und mehr auf www.noz.de/ campus
Bildtexte:
Mit dem Spielplatz Schlossgarten - gelegen zwichen Erweiterungsgebäute (im Hintergrund) und Schlossmensa/ Studentenwerksitz - hat sich die Universität Osnabrück städtischen Grund und Boden als Bauplatz für ein Lern- und Studienzentrum ausgeguckt.
Tote Hose an der Tischtennisplatte: Nach Angaben des Uni-Asta wird der Spielplatz Schlossgarten kaum genutzt. Ohne Weiteres opfern will ihn die Stadt dennoch nicht.
Fotos:
Jörg Martens

Kommentar
Mit Scheckbuch und Fantasie

Vom Luftschloss zur Trutzburg: Osnabrücks Universitätsstudenten stehen kurz davor, sich mit dem geplanten Lern- und Studienzentrum im Schlossgarten ihr eigenes Denkmal zu setzen. Bei den Grundstücksverhandlungen mit der Stadt stehen die Türen für das Millionenvorhaben jedenfalls ganz weit offen. Denn was das Baudezernat sich für seine Zustimmung ausbedungen hat, ist nichts, was sich nicht mit dem gezückten Scheckbuch und etwas Fantasie erfüllen ließe.

Das vom Asta vorgelegte Konzept scheint ausgewogen und realistisch. Aus allerlei studentischen Wünschen, die mit unterschiedlichem Ernst vorgetragen wurden, haben die Verantwortlichen das Wesentliche herausgefiltert und im Entwurf das Angenehme mit dem Nützlichen kombiniert. Auf dem Papier entstand so ein Haus, das Begegnung und Vergnügen genauso ermöglicht wie konzentriertes Lernen. Inspiriert vom fast dreimal so teuren Superbau in Göttingen, könnte es eine sympathische, maßgeschneiderte Lösung für Osnabrück werden.
Autor:
Sebastian Stricker


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