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1.
Erscheinungsdatum:
02.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Wolf ist zurück – und nun?
Sieben wichtige Fragen zum Wolf
Zwischenüberschrift:
Zwischen Angst und Verklärung: Eine Spurensuche im Emsland
Gefährlich, verfressen und ein Schafdieb? Hier finden Sie Antworten.
Artikel:
Originaltext:
Der
Wolf
ist
nach
Deutschland
zurückgekehrt
und
er
breitet
sich
in
rasantem
Tempo
aus.
2013
hat
die
erste
Fähe
das
Emsland
erreicht,
und
mit
ihr
begann
auch
hier
eine
Diskussion
darüber,
ob
der
Wolf
willkommen
ist
oder
nicht.
Sie
lässt
sich
auf
vielen
Feldern
führen,
man
kann
sie
sachlich
gestalten
oder
polemisch.
Diese
Doppelseite
soll
–
ganz
ohne
Emotionen
–
einige
wichtige
Fragen
beantworten.
Haren.
Björn
Wicks
ist
Faktensammler
und
damit
eine
seltene
Spezies
Mensch,
wenn
es
um
die
Rückkehr
des
Wolfes
geht.
Denn
wenn
es
um
den
als
Isegrim
verunglimpften
Wolf
geht,
steht
urängstliche
Ablehnung
nicht
selten
romantischer
Verklärung
gegenüber.
Beides
ist
nicht
Wicks
Sache.
Er
ist
Förster
beim
Bundesforstamt
und
hat
sich
vor
zwei
Jahren,
als
der
erste
Wolf
auftauchte,
zum
Wolfsberater
ausbilden
lassen.
"
Dass
er
mich
bei
meiner
Arbeit
beschäftigen
würde,
war
klar.
Und
er
interessierte
mich"
,
sagt
Wicks.
Seit
einem
Lehrgang
ist
er
Wolfsberater
für
die
Wehrtechnischen
Dienststelle
91
(WTD)
und
den
Bombenabwurfplatz
Nordhorn-
Range.
Regelmäßig
macht
er
sich
hier
auf
Suche
nach
dem
geschnürten
Trab,
nach
noch
dampfenden
Wolfshaufen
oder
einem
Riss.
Je
frischer,
desto
besser,
denn
dann
kann
Wicks
versuchen,
Genmaterial
vom
Wolf
zu
nehmen.
Am
Ende
trägt
seine
Arbeit
dazu
bei,
mehr
zu
erfahren
über
das
Wanderverhalten
und
die
Verwandtschaftsverhältnisse
des
jungen
deutschen
Bestandes.
Der
Förster
sucht
Spuren
einer
Wölfin,
die
fast
unbemerkt
schon
länger
im
Emsland
und
der
Grafschaft
Bentheim
lebt.
Und
er
will
wissen,
ob
sie
noch
alleine
ist.
Die
Suche
nach
der
Nadel
im
Heuhaufen
–
für
die
WTD
zwischen
Meppen
und
Sögel
könnte
dieses
Sprichwort
erfunden
worden
sein.
19
200
Hektar
umfasst
der
Schießplatz
mit
seinen
Mooren,
Wäldern,
Bunkern
und
Abschussrampen.
Und
auch
wenn
in
der
Mitte
die
Tinner
Dose
die
Sicht
ins
endlose
Moor
freigibt,
ist
jeder
Überblick
über
das
Wolfsland
doch
nur
vorgegaukelt.
Björn
Wicks
jedenfalls
hat
zwischen
Bentgras,
Heide
und
Birkenhain
noch
keinen
einzigen
wilden
Wolf
zu
Gesicht
bekommen.
An
diesem
Märznachmittag
soll
sich
das
ändern,
vielleicht.
Wicks
steuert
seinen
VW
Amarok
auf
den
Schießplatz,
mit
den
Schweißhunden
Selma
und
Edna
auf
dem
Rück-
und
einem
Zeitungsreporter
auf
dem
Beifahrersitz.
Los
geht
es
auf
eine
"
Tour
de
Wolf"
,
einmal
rund
um
die
3500
Hektar
große
Tinner
Dose.
"
Wölfe
können
weit
laufen"
,
sagt
Wicks,
während
sein
Geländewagen
losschaukelt,
"
die
Reviere
sind
riesig"
.
Pro
Tag
sind
70
oder
80
Kilometer
drin,
ermöglicht
durch
eine
Art
Energiespargang,
den
geschnürten
Trab.
Wölfe
setzen
dabei
die
Vorderfüße
direkt
voreinander,
die
Hinterpfoten
werden
in
den
Abdruck
der
Vorderpfote
gesetzt.
So
entsteht
eine
lange
gerade
Linie.
Diese
Gangart
unterscheidet
den
Wolf
eindeutig
vom
verspielten,
unsteten
Rennen
eines
Hundes.
Nur
eine
200
Meter
lange
Trabspur
gilt
als
Wolfsnachweis,
Einzeltatzen
nützen
nichts.
Wicks
will
deshalb
gezielt
die
Sandwege
um
die
Tinner
Dose
absuchen.
Ein
geschnürter
Trab
wäre
ein
sogenannter
bestätigter
Hinweis
auf
einen
Wolf
und
ein
weiterer
Mosaikstein
auf
dessen
Ausbreitungskarte.
Dass
sich
der
Antiheld
zahlloser
Fabeln
in
natura
zeigen
könnte,
daran
glaubt
Wicks
nicht
wirklich.
Er
steuert
einen
lichten
Kiefernforst
an,
und
es
geht
in
den
Wald.
Weiße
Haare
liegen
auf
dem
Boden
verstreut,
dazu
zwei
Unterkiefer.
"
Ein
junges
Stück
Damwild"
,
erkennt
der
Förster.
Vor
Wochen
gefressen
vom
Wolf.
"
Er
interessiert
sich
nicht
so
sehr
für
Mäuse
oder
Kaninchen"
,
sagt
Wicks,
der
auch
Jäger
ist.
"
Der
Wolf
mag
Rehe,
Wildschweine
und
Damwild."
Seit
zwei
Jahren
tummelt
sich
ein
Tier
auf
dem
Schießplatz
und
hatte
auf
den
Damwildbestand
bisher
keinen
Einfluss,
berichtet
Wicks.
Vor
ein
paar
Wochen
wurde
bei
einer
Gemeinschaftsjagd
an
verschiedenen
Orten
innerhalb
kurzer
Zeit
jeweils
ein
Wolf
beobachtet,
und
"
wir
dachten,
es
könnten
jetzt
zwei
Individuen
sein.
Aber
Beweise
ergaben
sich
noch
nicht"
,
sagt
Wicks.
Erste
Wölfin
2013
Dank
der
Auswertung
von
Genmaterial,
das
an
Damwildrissen
und
Losung
genommen
werden
konnte,
ist
allerdings
klar,
dass
schon
mindestens
zwei
Fähen,
also
weibliche
Wölfe,
den
Weg
aus
Ostniedersachsen
in
die
Region
gefunden
haben.
Wölfe
verstoßen
ihre
Jungtiere
nach
spätestens
zwei
Jahren,
und
diese
wandern
dann
auf
der
Suche
nach
einem
eigenen
Revier
Hunderte
Kilometer.
Eine
erste
Wölfin
erreichte
also
2013
das
Emsland
und
tappte
bei
Haren
in
eine
Fotofalle.
2014
konnte
man
dann
eine
andere
Fähe
sowohl
auf
dem
Schießplatz
Nordhorn-
Range
als
auch
auf
der
WTD
91
nachweisen.
Ob
Wölfin
eins
auch
noch
vor
Ort
ist
und
ob
es
weitere
Tiere
gibt,
das
weiß
niemand
wirklich
sicher.
Deshalb
ist
Björn
Wicks
den
Wölfen
auf
der
Spur,
fährt
nun
auf
einen
Sandweg,
der
um
das
große
Hochmoor
herumführt.
Er
schaut
wahlweise
aus
dem
Fenster
oder
durch
die
geöffnete
Fahrertür
auf
den
Boden.
So
will
er
Wolfsspuren
sichten,
aber
er
entdeckt
nur
Schalenabdrücke
von
Damwild
oder
Rehen.
Weiter
geht
es
auf
die
Staverner
Seite
der
Dose,
und
irgendwann
entdeckt
der
Forstmann
tatsächlich
eine
Fährte.
Von
der
Landesjägerschaft
Niedersachsen
hat
er
eine
Wolfsberatertasche
mit
allerlei
Utensilien
erhalten,
aus
der
er
nun
dünne
bunte
Markierungsstifte
herausnimmt.
Wicks
steckt
sie
in
den
Sandboden
–
an
jedes
Trittsiegel
einen,
und
man
erkennt
schnell,
dass
die
Spur
ungerade
verläuft.
"
Das
ist
eher
Deutsch
Drahthaar
als
Wolf"
,
tippt
Wicks
auf
einen
Jagdhund.
Er
will
schon
weiterfahren
als
er
doch
noch
einige
sehr
große
Tatzen
entdeckt.
Sein
Zollstock
weist
zwölf
Zentimeter
Länge
aus:
"
Das
könnte
ein
Wolf
gewesen
sein"
,
meint
er.
"
Aber
selbst
wenn:
Das
ist
eine
Galoppspur
und
nicht
verwertbar."
Wicks
braucht
ja
den
geschnürten
Trab.
Weiter
geht
es
zur
letzten
Etappe
der
Rundfahrt
zurück
auf
die
Harener
Seite
der
Tinner
Dose,
vorbei
an
Standorten,
an
denen
der
Wolf
gesehen
wurde.
Aber
nichts.
Ein
paar
Tage
später
ruft
der
Förster
an:
Am
WTD-
Rand
bei
Emmeln
hat
ein
Försterkollege
einen
Hirschkadaver
gefunden,
Wicks
will
ihn
untersuchen.
Auf
einem
Rapsacker
liegt
das
Tier,
stark
befressen
von
fast
allen
Seiten.
Mehr
als
die
Hälfte
des
Fleisches
ist
vertilgt,
in
der
Kehle
klafft
ein
Loch.
Aber
war
es
der
Wolf?
Wicks
vermisst
Schleifspuren,
macht
Fotos,
begutachtet
die
stark
abgeschliffenen
Zähne
der
Hirschkuh.
"
Deutlich
älter
als
fünf
Jahre"
,
sagt
er.
Vor
24
bis
48
Stunden
hat
der
tödliche
Kampf
stattgefunden,
bei
dem
das
alte
Stück
mit
Wucht
in
den
Hals
gebissen
wurde.
"
Wolfstypisch"
,
sagt
er,
"
die
Tiere
sind
sofort
tot."
Aber
um
sicherzugehen,
schärft
Wicks
mit
einem
Messer
das
Fell
ab.
"
Das
ist
wichtig,
weil
ein
Wolf
charakteristische
Bissmale
verursacht,
die
besser
zu
sehen
sind,
wenn
die
Decke
runter
ist."
Bedeutsam
ist
diese
Unterscheidung
spätestens
dann,
wenn
Schafe
gerissen
werden
und
die
Besitzer
eine
Entschädigung
erwarten.
Denn
die
gibt
es
nur,
wenn
ein
Wolf
nachgewiesen
ist.
Wicks
entdeckt
nur
ein
charakteristisches
Reißzahnloch.
"
Beide
wären
besser,
dann
könnte
man
den
Abstand
messen."
Aber
er
geht
dennoch
davon
aus,
dass
ein
Wolf
am
Werk
war.
Die
Gegebenheiten
sind
einfach
zu
typisch.
Einen
zweiseitigen
Fragebogen
gilt
es
auszufüllen,
eine
Stunde
vergeht.
Die
endgültige
Bewertung
der
Dokumentation
wird
dann
von
Fachleuten
in
Brandenburg
vorgenommen.
Ein
Puzzleteil
mehr
bei
der
Vermessung
des
deutschen
Wolfes.
Die
Daten
der
niedersachsenweit
114
ehrenamtlichen
Wolfsberater
sind
wichtig,
um
die
Ausbreitung
des
Wolfes
möglichst
realistisch
verfolgen
zu
können.
Denn
nur
wer
Bestand,
Verhalten
und
Entwicklung
kennt,
kann
sachkundig
und
ideologiefrei
entscheiden,
wie
es
mit
dem
Wolf
weitergehen
soll.
Wicks
jedenfalls
glaubt,
"
dass
wir
uns
mit
ihm
arrangieren
müssen
und
werden,
auch
wenn
er
für
Nutztierhalter
und
Jäger
ganz
sicher
Veränderungen
mit
sich
bringt."
Für
den
Wildbestand
auf
der
WTD
wäre
der
Wolf
vermutlich
kein
Problem.
Damhirsche
treten
hier
auch
auf
Äckern
gerne
in
Kompaniestärke
auf.
Während
Wölfe
zum
Beispiel
in
der
Nutztierhaltung
Kosten
verursachen,
könnten
sie
hier
wirtschaftliche
Schäden
verringern
helfen.
Aber
ist
der
Wolf
nun
noch
da?
"
Ja"
,
sagt
Wicks.
"
Am
4.
März
ist
ein
Tier
in
eine
Fotofalle
bei
Emmeln
getappt,
später
wurde
eines
in
Groß
Berßen
und
Lahn
gesehen.
Sicher
ist:
250
Jahre
nach
seinem
Verschwinden
aus
dem
Emsland
ist
der
Wolf
zurück.
Ein
Rudel
dürfte
eine
Frage
der
Zeit
sein.
Das
Wolfsfoto
ist
dem
Fotografen
Jürgen
Borris
in
der
Lüneburger
Heide
in
freier
Wildbahn
gelungen.
Die
anderen
zeigen
Björn
Wicks
auf
Wolfssuche
und
ein
Fotofallenbild
aus
dem
Emsland
vom
4.
März
2015.
Ist
der
Wolf
für
Menschen
gefährlich?
Potenziell
ja,
allerdings
nur
in
einer
der
folgenden
Situationen:
1.
Der
Wolf
ist
tollwütig;
2.
Er
ist
durch
Fütterung
an
den
Menschen
gewöhnt
worden;
3.
Er
wird
provoziert
oder
angegriffen.
Auf
tollwütige
Wölfe
sind
fast
alle
der
mehrere
Hundert
Wolfsattacken
im
Mittelalter
in
Europa
zurückzuführen,
außerdem
auf
Kreuzungstiere
zwischen
Wolf
und
Hund.
Deutschland
ist
seit
2008
tollwutfrei.
Angriffe
ohne
eine
der
drei
Ursachen
sind
in
den
vergangenen
Jahrzehnten
in
Europa
nicht
vorgekommen.
In
Deutschland
ist
seit
der
Rückkehr
der
Wölfe
kein
Mensch
zu
Schaden
gekommen.
Dagegen
werden
hierzulande
jährlich
30
000
bis
50
000
Hundebissverletzungen
ärztlich
behandelt.
In
den
vergangenen
Jahrzehnten
starben
50
Deutsche
durch
Hundeattacken.
Und
bei
200
000
Verkehrsunfällen
mit
Rehen,
Hirschen
oder
Wildschweinen
sterben
pro
Jahr
20
Menschen.
Fazit:
Das
Risiko,
durch
Wölfe
Schaden
zu
nehmen,
ist
rational
gesehen
extrem
gering
und
im
Vergleich
zum
allgemeinen
Lebensrisiko
zu
vernachlässigen.
Dennoch
gibt
es
Skeptiker,
die
eine
Verhaltensänderung
der
Wölfe
erwarten.
Wie
wird
sich
der
Bestand
entwickeln?
Mittelfristig
wird
ganz
Deutschland
besiedelt,
allerdings
je
nach
Nahrungsangebot
mit
Lücken.
Derzeit
wächst
der
Wolfsbestand
rasant.
Man
geht
davon
aus,
dass
das
Wachstum
stoppt,
sobald
alle
Lebensräume
besetzt
sind.
Eine
theoretische
Modellrechnung
sieht
Platz
für
440
Wolfsrudel
in
Deutschland.
Heute
sind
es
etwa
30.
Weil
Truppenübungsplätze
Nahrung
und
Rückzug
bieten,
werden
sie
oft
zuerst
besiedelt.
Etwa
1000
erwachsene
Wölfe
gelten
als
Maß
für
einen
gesetzlich
geforderten
günstigen
Erhaltungszustand
der
deutsch-
westpolnischen
Population,
zu
der
aktuell
170
Tiere
und
auch
unsere
Wölfe
gehören.
Ist
die
Rückkehr
des
Wolfes
ein
Erfolg
des
Naturschutzes,
oder
wurde
er
gar
ausgesetzt?
Weder
noch.
Lebensraumverbesserungen
sind
nicht
entscheidend,
der
Wolf
darf
seit
1990
einfach
nicht
mehr
erschossen
werden.
Alle
Tiere
sind
selbstständig
aus
Ostniedersachsen
zugewandert
(Kritiker
bezweifeln
das)
.
Dorthin
gelangt
war
der
Wolf
über
Ostdeutschland
aus
Polen.
Wird
sich
Tierhaltung
verändern?
Eindeutig
ja.
Halter
von
Weidetieren
sind
die
Hauptleidtragenden
der
Wolfsrückkehr.
Denn
Wölfe
jagen
gern
bequem
und
ungefährdet.
Und
weil
Hirsche
oder
Wildschweine
sich
wehren
und
Schafe
nicht,
greift
er
sie
an.
In
Niedersachsen
haben
Wölfe
seit
2008
rund
170
Schafe
getötet,
dazu
24
Stück
Gatterwild
und
vier
Rinder.
Weitere
Verdachtsfälle
werden
untersucht.
In
Sachsen
starben
bisher
536
Nutztiere.
Die
Jagd
der
Wölfe
auf
Nutztiere
war
der
Hauptgrund
für
ihre
Ausrottung.
Weidetiere
müssen
in
anerkannten
Wolfsgebieten
und
damit
auch
im
Emsland
dauerhaft
mit
höheren
und/
oder
elektrifizierten
Zäunen
geschützt
werden.
Wer
nicht
schützt,
erhält
keine
Entschädigung.
Aber
das
ist
leichter
gesagt
als
getan.
Denn
Kosten
und
Aufwand
stehen
oftmals
in
keinem
Verhältnis
zum
Ertrag.
Das
Land
zahlt
zwar
80
Prozent
der
Zaunbaukosten,
deckelt
die
Ausgaben
aber
pro
Tierhalter
auf
15
000
Euro
in
drei
Jahren.
Hobbyhalter
sind
ausgeschlossen,
ein
Rechtsanspruch
besteht
nicht.
Herdenschutzhunde
kosten
rund
1000
Euro
Unterhalt
im
Jahr
–
viele
Hobbyschafhalter
verdienen
mit
ihren
Tieren
nicht
einmal
diese
Summe.
Außerdem
wiegen
die
ideellen
Folgen
für
Tierhalter
schwer,
zudem
besteht
die
Angst,
ein
Wolf
könne
Weidetiere
auf
Straßen
treiben
und
Unfälle
verursachen.
Befürchtete
Folge:
Tierhalter
geben
auf
und
mit
ihnen
verschwinden
die
letzten
Weidetiere
aus
der
Agrarlandschaft.
Kulturlandschaften
würden
nicht
mehr
gepflegt.
Der
Landesschafzuchtverband
Weser-
Ems
hat
sich
deshalb
strikt
gegen
den
Wolf
ausgesprochen.
Dennoch
gilt:
Herdenschutzmaßnahmen
werden
Alltag
sein.
Rinder
sind
weniger
gefährdet,
wenn
behornte
Mutterkühe
in
der
Herde
laufen.
Verlieren
unbejagte
Wölfe
ihre
Scheu?
Dazu
gibt
es
unterschiedliche
Einschätzungen.
Vermutlich
wird
Wolfswelpen
die
Angst
vor
dem
Menschen
von
den
Eltern
"
angewölft"
.
Da
Wölfe
derzeit
nichts
zu
befürchten
haben,
scheint
der
Mensch
ihnen
egal
zu
werden,
was
furchtlos
umherwandernde
Tiere
erklären
könnte.
Gefährlicher
ist
er
deshalb
nicht.
Wie
verändert
sich
die
Jagd?
Der
Wolf
hat
Einfluss
auf
den
Wildbestand.
Weniger
auf
dessen
Anzahl
als
auf
dessen
Verhalten.
Das
Wild
wird
heimlicher,
was
Jägern
ihre
Arbeit
erschwert.
Wölfe
reduzieren
ihre
Beute,
rotten
sie
aber
nicht
aus.
Vielmehr
reguliert
der
Wildbestand
auch
die
Zahl
der
Wölfe.
Im
Westen
Niedersachsens
gibt
es
weniger
Beutetiere
als
im
Osten.
Wird
der
Wolf
künftig
wieder
bejagt?
Das
ist
möglich,
der
Wolf
ist
europaweit
nicht
mehr
vom
Aussterben
bedroht.
Allerdings
steht
EU-
Recht
entgegen.
Wolfsfreie
Gebiete
an
den
Küsten
sind
denkbar.
Denn
ohne
Schafe
sind
die
Deiche
kaum
zu
erhalten,
und
die
sind
wegen
der
großen
Zaunlängen
gegen
Wölfe
nicht
zu
schützen.
Schon
heute
dürfen
"
Problemtiere"
erschossen
oder
gefangen
werden.
Die
Antworten
stellen
eine
Schlussfolgerung
des
Autors
dar
und
beruhen
auf
unterschiedlichen
Einschätzungen
von
Britta
Habbe
(Landesjägerschaft
Niedersachsen)
,
Umweltministerium
Hannover,
Gesa
Kluth
(Wildbiologisches
Büro
LUPUS)
,
Studien
und
Positionspapieren
(Wolfscenter
Dörverden,
Nabu,
BUND,
Jägerschaft)
.