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1.
Erscheinungsdatum:
07.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Wo Hitler landete und Böll diente
Zwischenüberschrift:
Die Winkelhausenstraße erinnert an Kasernen-Kommandeur
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Winkelhausenstraße
im
Stadtteil
Hafen
erschließt
geschichtsträchtigen
Boden.
Vor
1911
robbten
die
Schützen
des
Infanterieregiments
78
durch
die
sandigen
Gestrüpp
flächen
des
Übungsgeländes
Netter
Heide.
Es
war
jenes
Regiment,
dem
von
1913
bis
zu
seinem
Tod
auf
dem
Schlachtfeld
1914
Oberst
Carl
Wilhelm
Winkelhausen
als
Kommandeur
vorstand.
1911
kamen
die
tollkühnen
Flieger
in
ihren
halsbrecherischen
Flugkisten.
Sie
machten
die
Netter
Heide
zu
Osnabrücks
erstem
Verkehrslandeplatz,
der
zwischen
1925
und
1933
sogar
Linienverkehr
mit
mehrmotorigen
Maschinen
erlebte.
Etwa
im
Verlauf
der
heutigen
Winkelhausenstraße
landete
Adolf
Hitler
1932
mit
einer
dreimotorigen
Junkers
JU
52,
um
eine
Wahlkampfrede
auf
dem
Klushügel
zu
halten.
1934
wurde
der
Flugbetrieb
eingestellt.
Die
Wehrmacht
übernahm
das
Gelände
und
begann
mit
dem
Bau
neuer
Kasernen,
die
sie
nach
Oberst
Winkelhausen
benannte,
um
damit
ihn
und
alle
im
Ersten
Weltkrieg
gefallenen
"
78er"
zu
ehren.
Zehn
Jahre
hatte
die
deutsche
Wehrmacht
das
Kommando
über
das
31
Hektar
große
Kasernengelände
einschließlich
des
Heeresverpflegungslagers
am
Kanal,
bis
es
1945
die
britische
Besatzungsmacht
übernahm
und
in
"
Roberts
Barracks"
umtaufte.
Mit
dem
Abzug
der
Briten
2008
endete
auch
diese
Ära.
Eine
zuvor
namenlose
Kasernenstraße
wurde
zur
öffentlichen
Nord-
Süd-
Erschließungsachse
des
konvertierten
Militärgeländes.
Mit
dem
architektonisch
herausgehobenen
Sitz
der
Firma
Kaffee-
Partner
gelang
eine
spektakuläre
Gewerbeansiedlung.
Die
weitere
Vermarktung
an
Gewerbetreibende
und
öffentliche
Dienstleister
schreitet
voran.
Zwischen
Winkelhausenstraße
und
der
Straße
An
der
Netter
Heide,
der
früheren
78er-
Straße,
werden
in
den
ehemaligen
Mannschaftsunterkünften
Landesdienststellen
wie
das
Finanzamt
Osnabrück-
Land,
die
Polizei
und
Schulbehörden
untergebracht.
An
der
Westfront
Das
Transportunternehmen
Nosta,
eine
VGH-
Vertretung
und
ein
Spielparadies
für
Kinder
haben
den
Betrieb
aufgenommen,
Tiefbauunternehmen
Clausing
hat
sich
südlich
des
denkmalgeschützten
Flugzeug-
Hangars
Erweiterungsflächen
gesichert.
In
der
ehemaligen
Heeresbäckerei
und
im
Offizierskasino
bringt
die
Hochschule
Unternehmungen
der
Kreativwirtschaft
zur
Entfaltung.
Carl
Wilhelm
Winkelhausen
kam
am
24.
Oktober
1860
in
Preußisch
Stargard
(Westpreußen)
zur
Welt.
Wie
viele
seiner
Vorfahren
schlug
er
die
Offizierslaufbahn
ein.
Seine
Stationen:
1887
Leutnant
bei
den
Füsilieren
in
Köln,
dann
Kriegsakademie
und
Generalstabsausbildung,
1895
Hauptmann
in
Mainz,
bis
1903
Kompaniechef
in
einem
Grenadierregiment
in
Liegnitz,
anschließend
Bataillonskommandeur
und
Major
in
Königsberg.
Zum
1.
Oktober
1913
folgten
die
Beförderung
zum
Oberst
und
die
Versetzung
an
die
Spitze
des
Infanterie-
Regiments
"
Herzog
Friedrich
von
Braunschweig
(Ostfriesisches)
Nr.
78"
.
Das
Regiment
lag
mit
dem
Stab
und
zwei
Bataillonen
in
Osnabrück,
mit
dem
dritten
Bataillon
in
Aurich.
Gleich
in
den
ersten
Kriegstagen
rückte
das
Regiment
an
die
Westfront
aus.
Winkelhausen
fiel
nach
nur
fünf
Wochen
am
4.
September
1914
in
Verneuil
an
der
Marne,
als
er
"
aufrecht
stehend
den
Sturm
leitete"
,
wie
es
in
der
Regimentsgeschichte
heißt.
Und
weiter:
"
In
der
Schützenlinie
am
Bahndamm
stehend,
hatte
den
allseits
verehrten
und
geliebten
Regiments-
Kommandeur
Oberst
Winkelhausen
das
tödliche
Blei
schwer
verwundet
niedergestreckt.
Im
Schlosse
Verneuil
erlag
er
in
der
folgenden
Nacht
der
Verwundung.
Mit
ihm
übergab
das
Regiment
3
Offiziere,
3
Unteroffiziere
und
32
Mann
dem
Schoß
der
Erde."
Der
Bürgerverein
Eversburg
hat
die
Namensgebung
Winkelhausenstraße
in
erster
Linie
zur
Erinnerung
an
die
aufgegebene
Kaserne
vorgeschlagen,
weniger
zur
Ehrung
des
Menschen
Winkelhausen,
der
für
die
Lokalgeschichte
keine
überragende
Bedeutung
hat,
da
er
nur
ein
knappes
Jahr
in
Osnabrück
stationiert
war.
In
der
Winkelhausenkaserne
hingegen
leisteten
zahlreiche
Osnabrücker
ihren
Militärdienst.
Und
übrigens
auch
ein
Kölner:
Heinrich
Böll.
Bildtext:
Die
Winkelhausenstraße
im
Stadtteil
Hafen
ist
unter
anderem
die
Adresse
der
von
der
Pagenstecherstraße
hierhin
umgezogenen
Polizeiwache.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks