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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Sind Windräder gesundheitsschädlich?
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Bisher keine verlässlichen Daten – Ergebnisse aus dänischer Studie 2017 erwartet
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Viele Menschen in Niedersachsen haben Angst vor gravierenden gesundheitlichen Schäden durch Windräder. Verlässliche Daten gibt es zu dem Thema noch nicht. Eine dänische Studie soll nun klären, wie gefährlich der sogenannte " Infraschall" wirklich ist.

Mehr erneuerbare Energien bedeuten auch mehr Windkraftanlagen, vor allem in Niedersachsen, wo schon heute die meisten Windräder stehen. Neben Schattenwurf und verändertem Landschaftsbild klagen einige Anwohner über einen krank machenden Effekt der Anlagen, wie zum Beispiel im Landkreis Oldenburg. Auch in Bramsche befürchten die Bürger negative Konsequenzen neuer Windräder.

Infraschall bezeichnet Schallwellen, die mit einer Frequenz von unter 20 Herz für den Menschen nicht mehr hörbar sind. Er tritt zum Beispiel bei Gewitter oder Brandungswellen auf. Und eben bei Windkraftanlagen.

Anwohner, die über Beschwerden klagen, zitieren zum Teil das Buch der amerikanischen Autorin Dr. Nina Pierpont. Sie hatte, basierend auf 23 Telefonaten, das Krankheitsbild " Windturbinen-Syndrom" beschrieben.

Demnach verursachten Windenergieanlagen unter anderem Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, Herzrasen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und Panikattacken. Wissenschaftlichen Standards genügt der Text nicht. Das baden-württembergische Umweltministerium hat in diesem Zusammenhang eine Stellungnahme auf seiner Internetseite veröffentlicht und erklärt, dass es ein sogenanntes " Windturbinen-Syndrom" nicht gebe.

Zuletzt ging der Begriff " Infraschall" vor ziemlich genau zwei Jahren, im März 2013, durch die Medien. Zu diesem Zeitpunkt hatten neuseeländische Wissenschaftler eine Studie zum sogenannten " Nocebo-Effekt" (Gegenteil von Placebo-Effekt) im Zusammenhang mit Infraschall veröffentlicht. Dazu konfrontierten sie eine Gruppe von Probanden mit einem Film, der vor Infraschall warnt, und eine weitere mit einem Bericht, der erklärt, warum Infraschall ungefährlich sei.

In einem Raum, in dem die Probanden angeblich mit den tieffrequenten Wellen beschallt wurden, traten vor allem bei denjenigen Beschwerden auf, die Angst vor Infraschall hatten.

Wissenschaftler wie Dr. Markus Drexl von der Ludwig-Maximilans-Universität München halten dagegen. Er schreibt auf seiner Website, dass er eine Reaktion des Ohrs auf Infraschall nachgewiesen habe. Ob diese Reaktion schädlich sei, sollten weitere Versuche zeigen.

Ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen hatte Anfang März im Niedersächsischen Landtag einen Mindestabstand von 1500 Metern zu Häusern gefordert. Vertreter von Umweltbundesamt, Landvolk, dem Bundesverband Windenergie und der Klimaschutzagentur der Region Hannover brachten dagegen zum Ausdruck, dass ein pauschaler Mindestabstand nicht nur den Ausbau der Windenergie stoppen würde, sondern einen Rückbau zur Folge hätte.

Aktuell erforschen dänische Wissenschaftler das Phänomen. Die " Welt" berichtet, dass sich im Jahr 2013 in Dänemark mehrere Tiere auf einer Nerzfarm gegenseitig verletzten und starben, als eine neue Windkraftanlage in der Nähe getestet wurde. Viele Anwohner dänischer Anlagen berichteten über gesundheitliche Probleme. Daher habe Dänemark nun einen faktischen Ausbaustopp, während eine staatliche Untersuchung die tatsächliche Gefahr überprüfen soll. Das Ergebnis wird 2017 erwartet.

Wissenswertes rund um das Thema erneuerbare Energien unter noz.de/ energie
Bildtext:
Windkraftanlagen: Machen sie krank oder sind sie harmlos?
Fotos:
Imago
Autor:
Stefanie Witte


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