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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
"Wir haben die ganze Stadt im Blick"
Zwischenüberschrift:
Der Ratsvorsitzende Josef Thöle (CDU) über Vereine, die Buga und Pyes Achillesferse
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Im Stadtrat schwingt er die Glocke und leitet die Sitzungen: Josef Thöle ist CDU-Politiker, ehemaliger Ortsbürgermeister von Pye und engagiert sich mit großer Leidenschaft für den Kultur- und Landschaftspark Piesberg.
Herr Thöle, Sie sind in Pye aufgewachsen und nach einem zwischenzeitlichen Auswärtsspiel seit mehr als drei Jahrzehnten wieder hier zu Hause. Reden wir eigentlich über einen Stadtteil oder ein Dorf?
Pye ist kein Dorf! Wir sind zwar in erster Linie Pyer, aber ganz sicher auch Osnabrücker. Allein schon deshalb, weil wir von hier oben die ganze Stadt im Blick haben...
Beschreiben Sie Ihren Stadtteil und lassen Sie dabei die Begriffe " Piesberg" und " Kanal" aus.
Da fallen mir als Erstes die Vereine ein: Schützen, Sportverein, Sänger, Musikcorps Herold, Wanderer und Motorrad-Club. Natürlich auch die katholische und evangelische Kirche. Der Sportverein hat dieses Jahr seinen 80. Geburtstag mit einem Riesenfest für den ganzen Stadtteil gefeiert. Auch der Gesangverein ist 90 Jahre alt. Die Arbeit der Vereine ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Die leisten eine große Integrationsarbeit besonders auch für die Menschen aus den Neubaugebieten. Wichtig ist auch die hervorragende Zusammenarbeit von Grundschule und Kindergarten.
Wo kaufen Sie oder Ihre Frau ein?
Wir fahren oft nach Lechtingen. Da gibt es ein neues Einkaufszentrum, das ist von uns vielleicht einen Kilometer entfernt.
Der fehlende Supermarkt in Pye ist ein immer wieder genanntes Manko.
Ja sicher, das ist unsere Achillesferse. Aber das Problem kann nicht politisch gelöst werden. Wir können zwar immer wieder die Tür aufmachen, aber letztlich ist das eine rein wirtschaftliche Frage. Man muss die Realität sehen, dass die Rentabilität bei 3100 Einwohnern offenbar nicht gegeben ist. Wir arbeiten aber weiter daran, einen Betreiber zu finden. Dass es nur noch eine Kneipe gibt, liegt nicht am Stadtteil, sondern an einer veränderten Kultur. Das muss man aber auch sagen: Ansonsten ist Infrastruktur gut. Wir haben eine Bank, eine Sparkasse, einen Bäcker, Ärzte, Friseursalon, Post und sogar einen Beauty-Salon.
Vor 40 Jahren wurde Pye eingemeindet. Im Vorfeld war auch ein Zusammengehen mit Wallenhorst und/ oder Hollage im Gespräch. Was sagen Sie den Leuten, die das auch heute noch für die bessere Variante halten?
Das ist doch kein Thema mehr, auf jeden Fall für die allermeisten. Wir sind Osnabrücker. Wie will man denn belegen, dass wir mit Wallenhorst besser gefahren wären? Es ist doch eher so: Heute weiß man, dass die Gebietsreform viel zu eng geworden ist. Wallenhorst und beispielsweise auch Belm hätten zur Stadt gemusst. Dann wäre zum Beispiel der Umzug von Kaffee-Partner völlig geräuschlos über die Bühne gegangen.
Trauern Sie eigentlich der Bundesgartenschau nach, die mal für 2015 auf dem Piesberg geplant war?
Nachtrauern? Nein. Das ist Geschichte. Die Buga hätte nicht nur Pye, sondern der ganzen Stadt und Region viel gebracht. Das wäre ein Riesen-Hit geworden. Aber die Zeit geht weiter. Jetzt müssen wir weiter an dem Projekt Kultur- und Landschaftspark mit dem Herzstück Industriemuseum arbeiten.
Es gibt schon so viele Mosaiksteine: Museum für Industriekultur, Gesellschaftshaus, Feldbahn, die Aussichtsplattformen, Mammutbaum, Hase stollen, Zechenbahnhof und vieles mehr. All diese Bausteine sind durch den Rundwanderweg miteinander verbunden. Da gibt es ein enormes Potenzial. Vor allem müssen wir die Kinder begeistern. Das gelingt schon sehr gut. Früher haben die Menschen bei Pye und Piesberg vor allem an die Mülldeponie gedacht. Das ist vorbei. Jetzt ist das ein Naherholungsgebiet für die ganze Region. Und es entwickelt sich immer besser.
Rund ein Drittel des Piesbergs liegt auf Wallenhorster Gebiet. Wie klappt die Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung von dort?
Ich könnte mir ein stärkeres Engagement vorstellen und w ürde es mir auch wünschen. Sehen Sie: Bei all den vielen Projekten, die wir am Piesberg schon verwirklicht haben, lief es doch so: Jemand hatte eine Idee, dann haben sich Leute zusammengesetzt und überlegt, wie das Ganze umzusetzen ist vor allem, wie man es finanzieren kann. Und dann klappte das. Dabei darf es nicht darum gehen, wer sich nachher auf die Schultern klopfen lässt oder wer welches Parteibuch hat. Es muss doch allein immer um die Sache gehen.
Bildtext:
Die Entwicklung des Kultur- und Landschaftsparks Piesberg ist für Josef Thöle eine Herzensangelegenheit.
Foto:
Böhmer
Autor:
Erhard Böhmer


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