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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
1350 Schüler erinnern an Friedensschluss
 
Auf dem Pfad des Friedens
Zwischenüberschrift:
1350 Schüler erinnern beim traditionellen Steckenpferdreiten an den Vertrag von 1648
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Mit ihren selbst gebastelten bunten Hüten und Pferden auf Holzstecken haben Osnabrücker Schüler gestern Abend die Innenstadt in eine bunte Partyzone verwandelt. Anlass war das traditionelle Steckenpferdreiten, mit dem 1350 Viertklässler an den Westfälischen Frieden von 1648 erinnerten. Beim Marsch von der Johannisfreiheit zum Rathaus der Hasestadt waren auch Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse der Ismail-Kaymak-Schule aus Çanakkale, der türkischen Partnerstadt Osnabrücks, mit dabei. Sie standen symbolisch für den Grundgedanken der Toleranz und Vielfalt im zwischenmenschlichen Zusammenleben, den die Schüler mit der Zeile " Bunt ist unsere Welt" aus dem Steckenpferdlied gesanglich unterstrichen. Das exakte Jubiläumsdatum des Friedensschlusses ist der 25. Oktober.

Osnabrück. 1350 Schüler, 364 Jahre Vertragsunterzeichnung, eine überragende Botschaft: Frieden. Mit dem traditionellen Steckenpferdreiten haben gestern Abend die Viertklässler der Stadt Osnabrück an den Westfälischen Friedensschluss erinnert. Mit selbst gebastelten bunten Papierhütchen auf dem Kopf ritten sie auf Holzstöcken mit Pferdekopf durch die Stadt.
" Die Hüte haben wir im Kunstunterricht gemacht und die Pferde in Textil", erklärt Lennart (9) von der Overbergschule eifrig seine kreative Ausstattung. Zuvor hatte er auf der Johannisfreiheit mit seinen Kameraden das Motto des Abends mit dem Lied " Wir Reiter ziehen durch Osnabrück und singen für den Frieden" stimmgewaltig angekündigt. Zentral dabei die Textzeile " bunt ist unsere Welt" ein spielerisches Statement für Vielfalt, für Integration, für Toleranz.
" Jeder kann Frieden stiften auch wenn ihr mal streitet, müsst ihr euch mit Respekt in die Augen sehen", hatte Boris Pistorius den Schülern mit auf den Weg gegeben. Später erläutert er mit guten Worten den Sinn der Veranstaltung: " Egal ob jung oder alt: Man betrachtet Frieden oft als selbstverständlich aber das war er früher nicht in Europa und ist es auch jetzt nicht in vielen Teilen der Welt. Und gerade Kinder leiden am meisten, wenn Erwachsene Gewalt ausüben."
Eigentlich aber braucht es keine Erklärungen, um den speziellen Spirit dieser Veranstaltung zu fühlen. Zentral ist auch nicht das Feuerwerk oder die Lasershow in den Fenstern des Rathauses, die im Sonnenuntergang das Gebäude zum 500. Geburtstag in ein warmes, einladendes Licht taucht. Es ist die Art und Weise, wie die Kinder als Friedensbotschafter den Passanten am Wegesrand des Reiterpfades in der Stadt ein Lächeln auf die Gesichter zaubern oder sie schlicht zum Innehalten bringen.
Da ist die junge Frau, die hektisch aus einem Kaufhaus stürzt und wie angewurzelt stehen bleibt, als sie überrascht den Zug der Schüler sieht und diesen dann mit dem Handy filmt. Da ist der Polizist mit Warnweste, der am Neumarkt griesgrämig dreinblickt aber dann lachen muss, als die Johannisschüler ihm singend zuwinken. Und da ist der Gänsehautmoment, als die Band " Queen Swing & The rock′N′ Royals" einen neuen Tag im Paradies von Phil Collins intoniert was auch bei den Viertklässlern ein Einstellen der Unterhaltungen bewirkt, sodass auf dem voll besetzten historischen Markt nur das zustimmende Nicken der Pferdeköpfe zu den ergreifend-melancholischen Tönen des Liedes übrig bleibt.
Dass sich die Kinder ihrer zentralen Rolle an diesem Abend bewusst sind, sieht man, als sie die Kellnerin eines Straßencafés am Nikolaiort und jeden Passanten ausbuhen, der es wagt, ihren Zug zu durchkreuzen. Doch wissen sie auch um den historischen Hintergrund? " Das hier wird gemacht, weil früher der Frieden geschlossen wurde. Das war 1648", zeigt sich Susanna (9) von der Johannisschule gut informiert. " Nach dem Friedensschluss haben die Erwachsenen spätabends gefeiert. Die Kinder konnten da nicht mitmachen und fanden das blöd deswegen sind sie am nächsten Morgen auf den Steckenpferden geritten", ergänzt Johannes von der Grundschule in der Wüste fast richtig.

Bildergalerie auf www.noz.de
Bildtexte:
Ritt vor historischer Kulisse: 1350 Schüler nahmen gestern am Steckenpferdreiten teil.
Das Lächeln der Kinder verzauberte die Passanten.
Auf der Rathaustreppe gibt es vom Oberbürgermeister für die Schülerinnen und Schüler traditionell süße Brezeln.
Begeistert auch der Nachwuchs am Wegesrand.
Fotos:
Pentermann, Gentsch, Kraus
Autor:
Julie Gebauer, Leonie Alcfs, Benjamin Kraus


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