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1.
Erscheinungsdatum:
02.04.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ärger um Sanierung des Theaters
Theatersanierung sorgt für Ärger
Zwischenüberschrift:
Unterlegene Bieter beschweren sich, ein Restaurator stellt den Aufwand infrage
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
denkmalgeschützte
Fassade
des
Osnabrücker
Theaters
soll
nach
Ostern
saniert
werden.
Doch
schon
im
Vorfeld
gibt
es
Ärger.
So
haben
sich
mindestens
zwei
Unternehmen
über
die
Vergabe
des
Auftrags
beschwert.
Fünf
Unternehmen
wurden
bei
der
Ausschreibung
zugelassen.
Der
Auftrag
ging
an
einen
Betrieb
aus
Greven,
dessen
Angebot
sich
auf
knapp
180
000
Euro
belief.
Die
Mitbewerber
haben
ihre
Preise
mindestens
66
000
Euro
höher
kalkuliert.
Sie
beklagen,
es
sei
unmöglich,
zum
Preis
des
Grevener
Steinmetzbetriebes
die
Arbeiten
in
geforderter
Qualität
auszuführen.
Sie
haben
das
Rechnungsprüfungsamt
der
Stadt
und
die
Nachprüfstelle
des
Wirtschaftsministeriums
eingeschaltet.
Ein
sachverständiger
Restaurator
bezweifelt
derweil,
dass
eine
umfassende
Sanierung
überhaupt
notwendig
ist.
Osnabrück.
Das
Baugerüst
steht
wieder,
in
der
kommenden
Woche
soll
die
Sanierung
der
denkmalgeschützten
Theaterfassade
beginnen.
Aber
der
Ärger
ist
schon
in
vollem
Gange.
Mindestens
zwei
Unternehmen
haben
sich
über
die
Vergabe
beschwert,
eines
davon
auch
beim
Wirtschaftsministerium.
Ein
sachverständiger
Restaurator
bezweifelt,
dass
eine
so
umfangreiche
Sanierung
überhaupt
notwendig
sei.
Die
Stadt
sieht
jedoch
keinen
Anlass,
das
Verfahren
infrage
zu
stellen.
Kernstück
der
Sanierung
ist
die
Jugendstilfassade
von
1909
mit
ihren
wertvollen
Sandsteinelementen.
Fünf
Unternehmen
wurden
bei
der
Ausschreibung
zugelassen,
darunter
eines
aus
Süddeutschland.
Der
Auftrag
ging
an
einen
Steinmetzbetrieb
aus
Greven,
dessen
Angebot
sich
auf
knapp
180
000
Euro
belief.
Dieser
Zuschlag
bringt
nun
die
Mitbewerber
auf
den
Plan,
die
ihre
Preise
mindestens
66
000
Euro
höher
kalkuliert
haben.
Zum
Preis
des
Grevener
Steinmetzbetriebes
sei
es
unmöglich,
die
Arbeiten
in
der
geforderten
Qualität
auszuführen,
sagen
unterlegene
Konkurrenten.
Sie
haben
das
Rechnungsprüfungsamt
der
Stadt
und
die
Nachprüfstelle
des
Wirtschaftsministeriums
in
Oldenburg
eingeschaltet.
Die
Antwort
kam
innerhalb
von
acht
Tagen:
Nach
den
vorliegenden
Unterlagen
habe
die
Stadt
Osnabrück
das
vorgeschriebene
Verfahren
eingehalten,
heißt
es
im
Schreiben
aus
Oldenburg.
Alles
spreche
dafür,
dass
der
günstigste
Bieter
seine
Leistung
zuverlässig
und
vertragsgerecht
erbringen
werde.
Ähnlich
äußerte
sich
Gerhard
Meyering
als
Sprecher
der
Stadtverwaltung.
Die
Vorwürfe
seien
bekannt,
bislang
gebe
es
aber
keinen
Anlass,
an
der
Kompetenz
und
Seriosität
des
Unternehmens
zu
zweifeln.
Eine
weitere
Prüfung
werde
aber
folgen.
Auffällig
ist,
wie
die
Weichen
für
die
Theatersanierung
gestellt
wurden:
Es
ging
um
zwei
Bauabschnitte,
um
mehr
als
700
000
Euro,
und
alles
musste
ganz
schnell
gehen:
Ende
November
bewilligte
der
Kulturausschuss
die
Theatersanierung,
kurze
Zeit
später
auch
der
Finanzausschuss.
Die
ungewöhnliche
Eile
wurde
mit
der
Hoffnung
auf
Fördergelder
aus
dem
EFRE-
Kulturförderungsprogramm
begründet.
Die
konkrete
Aussicht,
dass
die
Kosten
für
den
ersten
Bauabschnitt
–
insgesamt
518
000
Euro
–
zu
49
Prozent
von
der
Europäischen
Union
finanziert
werden,
machte
die
Angelegenheit
zum
Selbstläufer.
Am
9.
Dezember
gab
der
Rat
dem
Bauvorhaben
seinen
Segen
–
einstimmig.
Mit
einer
genaueren
Betrachtung
hätte
die
Stadt
viel
Geld
sparen
können,
sagt
der
Restaurator
Werner
Paetzke
aus
Hörstel,
der
auch
als
vereidigter
Sachverständiger
für
Naturstein
tätig
ist.
Nach
seiner
Auffassung
ist
die
Theaterfassade
noch
in
einem
guten
Zustand.
Substanzielle
Schäden
seien
nicht
zu
erkennen,
allenfalls
Oberflächenverluste,
Rostsprengungen
und
rostende
Eisenklammern.
Doch
das,
was
der
Zahn
der
Zeit
angerichtet
habe,
lasse
sich
mit
einem
Zehntel
der
Bausumme
reparieren,
behauptet
Paetzke.
Pikantes
Detail:
Sein
Unternehmen,
das
inzwischen
von
seiner
Tochter
geführt
wird,
gehört
zu
den
Bietern,
die
nicht
zum
Zuge
kamen.
Mit
der
Schadenserfassung,
die
der
Hörsteler
Restaurator
kritisiert,
wurde
die
Probst
Projektierung
GmbH
aus
Husum
bei
Nienburg
beauftragt.
Das
Unternehmen
arbeitet
seit
Jahren
eng
mit
der
städtischen
Denkmalpflege
zusammen.
Inhaber
Christoph
Probst
erklärte
auf
Anfrage
unserer
Redaktion,
die
Sanierung
sei
notwendig
und
dulde
keinen
Aufschub.
So
ist
es
auch
in
der
Vorlage
für
den
Kulturausschuss
nachzulesen:
"
Die
Außenfassaden,
der
Balkon
und
Teile
der
Dachbereiche
des
Gebäudes
sind
in
einem
schlechten
und
sanierungsbedürftigen
Zustand."
Während
der
Untersuchung
habe
man
bereits
einzelne
abgelöste
Sandsteinstücke
und
Schalen
abgenommen.
Es
sei
jedoch
"
nicht
auszuschließen"
,
dass
sich
weitere
Bruchstücke
und
Fugenmörtel
aus
der
Sandsteinfassade
oder
Abplatzungen
in
den
geputzten
Fassadenflächen
lösen
und
herabfallen
könnten.
Probst
hat
nicht
nur
die
Schäden
erfasst,
sondern
auch
die
Ausschreibung
formuliert,
auf
die
sich
die
fünf
Anbieter
beziehen.
Noch
vor
wenigen
Jahren
war
das
eine
Aufgabe
für
städtische
Mitarbeiter.
Eine
Vergabe
an
externe
Gutachter
sei
ein
ganz
normaler
Vorgang,
teilte
dazu
Stadtsprecher
Gerhard
Meyering
mit.
Er
bekräftigte
auch
in
diesem
Zusammenhang,
dass
es
keinerlei
Hinweise
auf
Unregelmäßigkeiten
gebe.
Mehr
über
das
Theater,
das
umgestürzte
Baugerüst
und
die
Sanierung
auf
noz.de
Bildtexte:
Nächste
Woche
soll
die
Theatersanierung
beginnen:
Jetzt
gibt
es
Zweifel,
ob
sie
so
aufwendig
sein
muss.
Stadttheater
Osnabrück
auf
einer
Postkarte
von
1914
Theater
Osnabrück
-
Zum
Tag
der
Architektur
verschiedene
Fotos
vom
Theaterfoyer
innen
und
außen
(auch
innen
oben)
. -
Außenaufnahme
bitte
auch
Neubau
und
Jugendstil-
Altbau
zusammen.
2013
Luftbild
Theater
Osnabrück
(neue
Fassade)
,
Osnabrück,
02.02.2012
Fotos:
Gert
Westdörp,
Wiro,
Swaantje
Hehmann
Kommentar
Ohne
Tabus
Die
Stadt
muss
sparen.
Da
wird
Personal
abgebaut,
obwohl
die
Arbeit
nicht
weniger
wird.
Mit
der
Folge,
dass
die
verbleibenden
Mitarbeiter
Aufgaben
an
externe
Gutachter
delegieren,
die
bislang
zu
ihrem
Kerngeschäft
gehörten.
In
der
städtischen
Denkmalpflege
ist
diese
Kooperation
schon
zur
Routine
geworden.
Eine
enge
Zusammenarbeit
hat
sich
entwickelt,
vielleicht
schon
zu
eng.
Es
stellt
sich
die
Frage,
ob
die
städtischen
Sachwalter
überhaupt
noch
den
Überblick
behalten
können,
wenn
das
Detailwissen
ausgelagert
wird.
Wo
ein
und
dasselbe
Unternehmen
immer
wieder
mit
Schadensermittlungen
und
Ausschreibungen
beauftragt
wird,
kann
sich
daraus
ein
Eigenleben
entwickeln,
das
den
städtischen
Interessen
zuwiderläuft.
Etwa,
indem
Geld
verpulvert
wird,
das
eigentlich
gar
nicht
vorhanden
ist.
Ob
das
beim
Theater
gerade
geschieht?
Aussage
steht
gegen
Aussage,
da
hilft
nur
eine
Untersuchung
weiter.
Von
Fachleuten,
die
ihr
Handwerk
verstehen.
Gründlich
und
ohne
Tabus.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert