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1.
Erscheinungsdatum:
18.10.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kein Mann großer Worte
Zwischenüberschrift:
Straßenkunde: Im Neubaugebiet "Auf der Hegge" wird an Friedrich Große Siebenbürgen erinnert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Ein
gradliniger
Mann,
der
im
richtigen
Moment
genau
das
tat,
was
getan
werden
musste
–
so
beschreiben
Pyer
Bürger,
die
ihn
noch
gekannt
haben,
ihren
langjährigen
Bürgermeister
Friedrich
(Fritz)
Große
Siebenbürgen.
Im
Neubaugebiet
"
Auf
der
Hegge"
ist
eine
Straße
nach
ihm
benannt
–
keine
300
Meter
von
der
alten
Hofstelle
entfernt,
die
er
geerbt
und
bewirtschaftet
hatte.
Über
sein
"
Vorleben"
bis
zu
dem
Tag,
als
er
Bürgermeister
wurde,
ist
relativ
wenig
bekannt.
Großneffe
Michael
Große
Siebenbürgen,
Bank-
Manager
in
Hamburg,
kennt
den
Grund:
"
Onkel
Friedrich
war
kein
Mann
großer
Worte
und
machte
vor
allen
Dingen
nie
viel
Aufhebens
um
seine
Person.
Es
wurde
so
gut
wie
nichts
aufgeschrieben.
Was
ich
weiß,
weiß
ich
aus
Erzählungen."
Nach
dem
hierzulande
geltenden
"
Jüngstenrecht"
der
Höfeordnung
bekam
der
am
Nikolaustag
1905
geborene
Friedrich
als
jüngster
der
acht
Geschwister
den
elterlichen
Hof
übertragen,
der
heute
unter
der
Anschrift
Fürstenauer
Weg
210
zu
finden
ist.
Es
war
ein
stattlicher
Betrieb,
dem
Große
Siebenbürgen
sich
mit
großer
Kraft
widmete.
Da
er
unverheiratet
und
kinderlos
blieb,
hatte
er
aber
auch
etwas
Zeit
übrig,
sich
um
öffentliche
Belange
zu
kümmern.
1932
gründete
er
mit
anderen
den
Piesberger
Sportverein
und
übernahm
den
Vorsitz.
Das
Amt
verlor
er
nach
wenigen
Jahren,
weil
er
nicht
Mitglied
der
NSDAP
werden
wollte.
Das
Gehabe
der
"
Braunen"
war
ihm
aus
tiefster
Seele
zuwider.
Das
ließ
er
die
örtlichen
Parteigänger
auch
spüren.
"
Friedrich
stand
auf
der
Abschussliste
der
Gestapo.
Der
Krieg
ging
gerade
noch
rechtzeitig
zu
Ende,
sonst
wäre
er
verhaftet
worden"
,
weiß
der
Großneffe.
Für
die
britische
Besatzungsmacht
war
der
Großbauer,
dessen
Wort
bei
seinen
Mitbürgern
etwas
galt,
der
ideale
Mann
der
ersten
Stunde.
Er
wurde
von
den
Briten
als
kommissarischer
Bürgermeister
eingesetzt.
Es
blieb
nicht
bei
der
ersten
Stunde.
Aus
den
Kommunalwahlen
1947
ging
er
als
Pyes
erster
gewählter
Bürgermeister
hervor.
Die
von
ihm
geführte
CDU
behielt
eine
stabile
Mehrheit
im
Gemeinderat,
er
blieb
bis
1968
Bürgermeister,
bis
er
nach
23
Jahren
sein
Amt
niederlegte.
Pye
verdankt
ihm
sehr
viel.
Bis
heute
sichtbare
Ergebnisse
seiner
Amtszeit
sind
die
Erweiterung
der
Schule,
der
Sportplatz
und
die
Anlage
des
Friedhofs
mit
dem
Gedenkkreuz
für
die
Gefallenen
der
Kriege.
Grund
und
Boden
für
das
Ehrenmal
stellte
er
kostenlos
zur
Verfügung.
Er
war
Mitbegründer
des
Kirchenbauvereins
und
setzte
sich
energisch
für
den
Bau
der
katholischen
St.-
Matthias-
Kirche
ein.
Am
stärksten
ist
Friedrich
Große
Siebenbürgen
im
kollektiven
Gedächtnis
der
Pyer
Bürgerschaft
aber
wohl
durch
seinen
Einsatz
für
die
Flüchtlinge
und
Vertriebenen
verankert.
Anderswo
stießen
die
ankommenden
verlumpten
Habenichtse,
die
dazu
auch
noch
oftmals
die
falsche
Konfession
hatten,
auf
Gleichgültigkeit
bis
Ablehnung,
auch
von
offizieller
Seite.
Nicht
so
in
Pye.
Der
Bürgermeister
hieß
sie
mit
offenen
Armen
willkommen,
einfach
weil
er
ihre
unverschuldete
Not
erkannte.
Er
sorgte
für
ihre
Integration,
auch
wenn
das
Wort
damals
noch
keiner
benutzte.
Er
kümmerte
sich
um
Arbeitsplätze
für
sie
im
Piesberg,
gegen
den
Hunger
pflanzte
er
verstärkt
Kartoffeln
an,
er
trieb
die
Erschließung
von
Bauplätzen
voran.
Die
Siedlung
rund
um
die
Münsterberger
Straße
trägt
seine
Handschrift.
Der
Straßenname
erinnert
an
die
alte
Heimat
vieler
Pyer
Neubürger,
Münsterberg
in
Niederschlesien.
Dass
1968
der
Stern
Große
Siebenbürgens
zu
sinken
begann
und
er
die
Lust
am
Amt
verlor,
hängt
mit
CDU-
internen
Querelen
zusammen.
Als
Initiator
und
erster
Vorsitzender
des
mit
der
nördlichen
Nachbargemeinde
Hollage
zusammen
gegründeten
Wasserversorgungsverbands
befürwortete
er
bei
der
anstehenden
kommunalen
Neuordnung
ein
Zusammengehen
mit
Hollage.
Einige
Parteifreunde
sahen
das
anders,
sie
waren
für
den
Anschluss
an
Osnabrück.
Die
CDU-
Fraktion
brach
darüber
auseinander.
Große
Siebenbürgen
und
seine
Anhänger
traten
als
"
Bürgerblock"
zur
Gemeinderatswahl
1968
an.
Das
führte
zu
einem
Erstarken
der
SPD
als
"
lachender
dritter"
Partei.
Der
neue
Bürgermeister
hieß
Theo
Kahmann
(SPD)
.
Friedrich
Große
Siebenbürgen,
mit
dem
Bundesverdienstkreuz
ausgezeichnet
und
weiterhin
von
seinen
Mitbürgern
hochverehrt,
starb
im
Alter
von
82
Jahren
am
7.
April
1988.
Bildtexte:
In
der
Siedlung
"
Auf
der
Hegge"
ist
eine
Straße
nach
dem
ersten
Pyer
Nachkriegsbürgermeister
benannt.
Nie
viel
Aufhebens
um
seine
Person
machte
der
langjährige
Pyer
Bürgermeister
Friedrich
Große
Siebenbürgen.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks