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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Konzerne beteiligen
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Altmaier will Ökostrom reformieren" (Ausgabe vom 12. Oktober).

" Zur aktuellen Diskussion über die Förderung von alternativen Energien im Rahmen des EEG möchte ich mal einen Subventionierungsvergleich von Ökostrom und Atomenergie geben: Atomstrom wurde und wird staatlich subventioniert: Jede installierte Kilowattstunde Atomstrom wurde bereits mit 2000 Euro gefördert. Bei den erneuerbaren Energien sind es nur 590 Euro.

Der Preis für Atomstrom zeigt zudem nur die halbe Wahrheit: Die Kosten für die Endlagerung und die Versicherung für eventuelle Unfälle sind darin nicht enthalten. Die Energiewende hat nun einmal ihren Preis. Was gar nicht geht, ist die Tatsache, dass energieintensive Unternehmen von der EEG-Umlage befreit oder deutlich begünstigt sind. Meines Erachtens ist es erforderlich, die großen Konzerne an den Kosten der Energiewende maßgeblich zu beteiligen.

Hier darf es keine Ermäßigungen beziehungsweise Befreiungen von der EEG-Umlage geben. Der Anteil der Industrieförderung im EEG beträgt in 2013 1, 5 Cent/ Kilowattstunde. Eine Kostenbetrachtung im EEG kann ohne Einbeziehung der überzogenen Industrieprivilegien nicht sachgerecht vorgenommen werden. Wer diese Diskussion ausblendet, verengt die Debatte auf die Förderkosten der erneuerbaren Energien, die weniger als die Hälfte der EEG-Umlagekosten verursachen.

Die Ausnahmen für die Industrie müssen auf diejenigen Unternehmen begrenzt werden, die tatsächlich energie- und handelsintensiv sind. Zudem darf nur noch der Strom für energieintensive Prozesse und nicht der gesamte Stromverbrauch eines Unternehmens begünstigt werden. Die Vorschläge des Bundesumweltministers setzen den falschen Hebel an. Sie drosseln den Ausbau der erneuerbaren Energien, ohne die Kosten signifikant zu senken. Das EEG funktioniert und bietet heute Ansätze, die Kosten der Umlage deutlich abzusenken. Es gibt die Forderung nach einer Vermögensabgabe, die, wie ich finde, richtig und angemessen wäre.

Diejenigen, die viel haben, diejenigen, die viel verbrauchen, sollten auch einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten. Somit könnte man schlussfolgernd eine sogenannte ' Energieabgabe' der Großkonzerne und Vermögenden einführen. Um die Energiewende bis 2050 (100 Prozent Ökostrom) zu schaffen, sollten gerade die Großen und Mächtigen ihren Beitrag leisten und nicht die kleinen Verbraucherinnen und Verbraucher."

Tobias Demircioglu

Georgsmarienhütte
Bildtext:
Umstrittene Energiewende: Hochspannungsleitungen in einem Feld.
Foto:
dpa
Autor:
Tobias Demircioglu


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