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1.
Erscheinungsdatum:
28.12.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Straßenkunde
Überschrift:
Den Nationalsozialisten war er ein Dorn im Auge
Zwischenüberschrift:
Die Adolf-Staperfeld-Straße in Sutthausen erinnert an einen aufrechten und hilfsbereiten Kommunalpolitiker
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Seit
1970
erinnert
eine
freundliche
Wohnstraße
im
Stadtteil
Sutthausen
an
den
früheren
Bürgermeister
und
stellvertretenden
Landrat
Adolf
Staperfeld.
Zuvor
hieß
die
Straße
Grenzweg.
Denn
sie
folgt
dem
Verlauf
der
Landwehr
als
Grenze
der
mittelalterlichen
Stadtfeldmark,
die
später
näherungsweise
die
Grenze
zwischen
Osnabrück
und
der
Gemarkung
Sutthausen
wurde,
als
diese
noch
ein
Teil
der
damaligen
Gemeinde
Holzhausen
war.
Die
Grenzsituation
passte
gut
zu
dem
neuen
Namensgeber.
Denn
Adolf
Staperfeld
war
1890
in
Osnabrück
geboren
worden
und
hatte
dort
auch
seine
erste
berufliche
Wirkungsstätte
gehabt.
Nach
dem
Krieg
lebte
er
aber
in
Sutthausen
und
war
dort
auch
als
Kommunalpolitiker
aktiv.
Aus
einer
Arbeiterfamilie
stammend,
lernte
Staperfeld
zunächst
Buchdrucker
und
legte
die
Meisterprüfung
ab.
Von
dem,
was
er
zu
Papier
brachte,
ließ
er
sich
auch
inhaltlich
ansprechen.
Staperfeld
fand
den
Weg
zur
Sozialdemokratie.
Bei
der
SPD-
nahen
Tageszeitung
"
Freie
Presse"
arbeitete
er
sich
zum
Leiter
der
Setzerei,
zum
"
Faktor"
,
hoch.
Die
"
Freie
Presse"
wurde
1933
verboten,
lebte
aber
nach
dem
Krieg
wieder
auf
und
ist
bis
heute
der
Name
des
Monatsmagazins
der
Osnabrücker
SPD.
Nach
seiner
aktiven
Dienstzeit
im
kaiserlichen
Heer
wurde
Staperfeld
in
der
Weimarer
Zeit
Gewerkschaftsfunktionär
und
Vertrauensmann.
1929
zog
er
für
die
SPD
als
Bürgervorsteher
in
den
Rat
ein.
Der
"
Reichsbanner
Schwarz-
Rot-
Gold"
,
ein
Kampfbund
von
überwiegend
sozialdemokratischen
Kriegsteilnehmern
zum
Schutz
der
Weimarer
Republik
vor
ihren
Feinden
von
rechts
und
links,
wählte
Staperfeld
zum
Vorsitzenden
des
Bezirks
Osnabrück.
Mit
auf
seine
Initiative
geht
die
Aufstellung
des
Ebert-
Erzberger-
Rathenau-
Denkmals
am
Hasetor
zurück.
Das
an
die
neue
Bauhaus-
Architektur
anklingende
Denkmal
für
die
drei
aufrechten
Republikaner
war
politisch
umstritten.
Zur
Grundsteinlegung
am
1.
Juli
1928
erschien
kein
Vertreter
des
Magistrats.
"
Es
blieb
ein
Denkmal
des
Reichsbanners,
die
Stadt
lehnte
es
ab"
,
sagt
dazu
Adolf
Staperfelds
einziger
noch
lebender
Sohn,
der
in
Sutthausen
wohnende
83-
jährige
Bauingenieur,
Lehrer
und
Keramikkünstler
Kurt
Staperfeld.
In
seinem
Besitz
befindet
sich
die
grafisch
aufwendig
gestaltete
Urkunde
zur
Grundsteinlegung.
Aus
Erzählungen
des
Vaters
weiß
er,
dass
SA-
Leute
zuvor
den
Sockel
beschmiert
hatten.
Sie
störten
auch
die
Feier
mit
Zwischenrufen
wie:
"
Alles
mit
Judenkapital
gebaut!
"
Nach
der
Machtergreifung
der
Nationalsozialisten
wurde
Staperfelds
Arbeitgeber,
die
"
Freie
Presse"
,
verboten
und
"
sein"
Denkmal
zerstört.
Das
Aus
für
die
SPD
kam
am
22.
Juni
1933.
Die
zwölf
wichtigsten
Vertreter
der
Osnabrücker
Sozialdemokratie
wurden
verhaftet,
unter
ihnen
Adolf
Staperfeld.
Er
verbrachte
einige
Nächte
in
den
Verhörzellen
der
Gestapo
im
Schloss.
Nach
dem
Hitler
Attentat
am
20.
Juli
1944
wurde
der
unter
verschärfter
Beobachtung
stehende
Staperfeld
erneut
abgeholt
und
im
Arbeitslager
Augustaschacht
inhaftiert.
Nach
dem
Krieg
gründete
Adolf
Staperfeld
zusammen
mit
seinem
Bruder
August
die
Druckerei
A.
Staperfeld
an
der
Meller
Straße,
die
bis
zum
Sommer
2012
existierte.
Ehrenamtlich
engagierte
er
sich
in
der
Kommunalpolitik.
Von
1945
bis
zu
seinem
Tod
war
er
Kreistagsmitglied
und
stellvertretender
Landrat.
Seiner
Wohngemeinde
Holzhausen
diente
er
von
1948
bis
1952
als
Bürgermeister.
Mit
seinem
Namen
verbunden
bleiben
der
Schulneubau
in
Sutthausen,
Gewerbeniederlassungen,
die
Siedlung
am
Kniebusch
und
der
Friedhof.
"
Er
war
sehr
beliebt
bei
seinen
Mitbürgern.
Sonst
hätten
die
nie
einen
SPD-
Mann
gewählt,
wo
sie
doch
überwiegend
katholisch
waren"
,
sagt
dazu
Kurt
Staperfeld.
Andere
Quellen
rühmen
Adolf
Staperfelds
Hilfsbereitschaft,
seinen
Sinn
für
Gerechtigkeit,
seine
tiefe
Menschenkenntnis,
seinen
Humor.
Vielen
Mitbürgern,
die
Probleme
im
Umgang
mit
Behörden
hatten,
half
er
völlig
selbstlos,
etwa
wenn
sie
mit
dem
Ausfüllen
von
Lastenausgleichsanträgen
nicht
zurechtkamen.
Während
der
Heimfahrt
im
Auto
von
Osnabrück
nach
Sutthausen
erlitt
Adolf
Staperfeld
am
16.
August
1954
einen
Schlaganfall
und
verstarb
kurz
darauf.
Oberkreisdirektor
Heinrich
Backhaus
sagte
in
seiner
Trauerrede:
"
Wir
nannten
ihn
den
‚
alten
Staperfeld′,
nicht
wegen
seines
Alters,
sondern
wegen
des
abgeklärten
Urteils
des
geist-
und
humorvollen
Menschen,
aus
dessen
Tür
niemand
ohne
Rat
ging."
Das
Ebert-
Erzberger-
Rathenau-
Denkmal
wurde
1983
auf
Antrag
der
CDU-
Fraktion
mit
Zustimmung
des
gesamten
Rates
am
Herrenteichswall
wieder
aufgebaut.
Erst
vor
wenigen
Tagen
weihte
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
eine
erläuternde
Tafel
ein.
Ihre
Aufschrift
lautet:
"
Ebert-
Erzberger-
Rathenau-
Denkmal
–
Architekt:
Justus
Haarmann
(1884–1968)
–
Erbaut:
1928
–
Zerstört:
1933
–
Wiedererrichtet:
1983."
Bildtexte:
Allseits
beliebt:
Adolf
Staperfeld
(1890–1954)
.
Freundliche
Wohngegend:
die
Adolf-
Staperfeld-
Straße
im
Stadtteil
Sutthausen.
Die
Adolf-
Staperfeld-
Straße
in
Sutthausen.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Archiv
Autor:
Joachim Dierks