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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Tief "Mike" tobt zum Auftakt einer stürmischen Karwoche
 
Wind war stärker als das Baugerüst
Zwischenüberschrift:
Panne an der Theaterfassade in der Nacht zum Montag – Zum Glück niemand verletzt
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Teile eines Baugerüsts stürzten in der Nacht zu Montag am Osnabrücker Stadttheater ein. Schuld war das Tief " Mike", das zum Auftakt einer stürmischen Karwoche über Deutschland fegte. Niemand kam zu Schaden, weil sich zu dem Zeitpunkt kaum Menschen in der Straße Am Domhof aufhielten. Das Gerüst sei fachmännisch aufgebaut worden, hieß es beim Theater und bei der Gerüstfirma. Es gebe aber keine hundertprozentige Sicherheit bei starkem Wind. Auf den Bahnstrecken Hamburg–Hannover und Berlin–Wolfsburg beschädigte " Mike" die Oberleitungen und sorgte für Verspätungen. In NRW verletzten umstürzende Bäume mehrere Autofahrer. Der Höhepunkt der Sturmserie wird für den heutigen Dienstag erwartet: Dann soll Tief " Niklas" sogar orkanartige Böen bringen.
Foto:
Frank Wiebrock

Osnabrück. Am Stadttheater ist ein Baugerüst eingestürzt, und alle Beteiligten sind froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. Aber wie konnte das geschehen? " Da ist wohl eine Windhose durchgegangen", mutmaßt Wesko Rohde, der technische Direktor der Städtischen Bühnen.

Es muss gegen 20.30 Uhr passiert sein. Nicht am denkmalgeschützten Jugendstilgiebel, sondern an der Seitenfassade packte der böige Wind in die Plane und ließ einen Teil des erst vor wenigen Tagen errichteten Baugerüsts einstürzen.

Nein, von einer unzureichenden Befestigung könne keine Rede sein, sagt Wesko Rohde vom Stadttheater. Die ganze Konstruktion sei " äußerst stabil" gewesen. Deshalb komme als Ursache nur der besonders heftige Wind infrage.

Das sieht auch Wiho Pieper so. Kein Gerüst sei absolut sturmsicher, vermerkt der Bauleiter der Pieper Gerüstbau GmbH aus Wallenhorst. Dabei macht er deutlich, dass die Sanierung der Theaterfassade für ihn keine Baustelle wie jede andere ist. Nagelneue Sandstrahlnetze habe er sich für diesen Standort kommen lassen. Die seien zwar luftdurchlässig, könnten aber bei Sturm wie ein Segel wirken.

Um auf Nummer sicher zu gehen, habe er das fertige Gerüst von der Bauberufsgenossenschaft und dem Gerüstlieferanten abnehmen lassen. Die Berufsgenossenschaft sei zwar noch nicht ganz sicher gewesen, der Gerüstlieferant habe der Konstruktion aber seinen Segen gegeben. Ein übliches Verfahren, wie Pieper anmerkt. Bei der Aufstellung eines Baugerüsts gebe es viele technische Fragen, die mit sachkundigen Beratern erörtert würden. Alle offenen Fragen seien abgearbeitet worden. Dass ein Teil dennoch einstürzte, müsse an den Windverhältnissen in der Straßenschlucht am Domhof gelegen haben.

Für den Gerüstbauer wurde es eine kurze Nacht. Gegen 22 Uhr habe er die Schadensstelle von der Polizei und der Feuerwehr übernommen und mit fünf weiteren Männern bis 3.30 Uhr an Ort und Stelle gearbeitet, um die Sicherheit wiederherzustellen. Um 10 Uhr am Morgen ging es dann schon wieder weiter. Und heute, am Dienstag, soll das Gerüst wieder stehen. Pieper hat den Schaden seiner Haftpflichtversicherung gemeldet. Gleichwohl ist der Bauleiter erleichtert, dass es erst am Abend zum Einsturz gekommen ist und nicht am verkaufsoffenen Nachmittag, als viele Menschen durch die Fußgängerzone flanierten.

Für die Sanierungsarbeiten an der Theaterfassade habe sich durch die Panne keine Beeinträchtigung ergeben, sagt Wesko Rohde, der technische Direktor der Städtischen Bühnen. Erst nach Ostern werde mit den eigentlichen Arbeiten begonnen. Sie sollen bis Ende August abgeschlossen sein.

Weitaus spektakulärer war ein Gerüsteinsturz an der Katharinenkirche am 1. Oktober 1991. Um 13.10 Uhr krachten damals die Stangen auch aus großer Höhe auf das Pflaster vor dem Pfarrhaus. Wie durch ein Wunder wurde niemand dabei verletzt.

Weitere Informationen und Fotos zur Theaterbaustelle und zum Gerüsteinsturz an St. Katharinen vor 24 Jahren finden Sie auf noz.de
Bildtext:
Eine Windrose am Domhof sehen die Verantwortlichen als Ursache für den Einsturz des Baugerüsts.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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