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1.
Erscheinungsdatum:
28.03.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viele Mitbewerber aus dem Feld geschlagen
Zwischenüberschrift:
Kabinettsbeschluss vor 25 Jahren: Osnabrück bekommt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
25
Jahren
fiel
eine
politische
Entscheidung,
die
sich
als
Segen
für
Osnabrück
erweisen
sollte:
Die
Hasestadt
wurde
zum
Standort
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
bestimmt.
Zuvor
beschlich
die
Osnabrücker
oft
das
Gefühl,
von
der
Landesregierung
benachteiligt
zu
werden.
1978
hatte
Osnabrück
den
Sitz
der
Bezirksregierung
an
Oldenburg
verloren
–
das
schmerzte
noch
immer.
Und
Südostniedersachsen
hatte
es
aus
hiesiger
Sicht
sowieso
schon
immer
besser.
Im
Städtedreieck
Hannover–Braunschweig–Salzgitter
wurden
Forschungseinrichtungen
und
bedeutende
Behörden
angesiedelt
–
zuletzt
das
Bundesamt
für
Strahlenschutz
in
Salzgitter.
So
war
es
für
Osnabrück
ein
strukturpolitischer
Nachteilsausgleich,
als
sich
das
Landeskabinett
in
Hannover
am
27.
März
1990
auf
den
Standort
Osnabrück
festlegte
und
eine
entsprechende
Empfehlung
an
das
Bundesfinanzministerium
weiterleitete.
"
Damit
war
die
Entscheidung
praktisch
gefallen"
,
blickt
Fritz
Brickwedde
auf
den
Tag
vor
25
Jahren
zurück.
Er
war
damals
Sprecher
der
Landesregierung
und
durfte
die
für
seine
Heimatstadt
frohe
Kunde
verbreiten.
Lange
Zeit
hatte
die
Entscheidung
Spitz
auf
Knopf
gestanden.
Wäre
es
nur
nach
dem
aus
dem
bayerischen
Schwabenland
stammenden
Bundesfinanzminister
Theo
Waigel
gegangen,
hätte
Augsburg
den
Sitz
bekommen.
Er
nahm
sich
das
erste
Vorschlagsrecht
heraus,
weil
in
seinem
Ministerium
die
Idee
geboren
worden
war,
den
Erlös
aus
dem
Verkauf
des
bundeseigenen
Salzgitter-
Konzerns
in
eine
Bundesstiftung
mit
der
Zweckbestimmung
Umweltschutz
einzubringen.
Sein
damaliger
Staatssekretär
Hans
Tietmeyer,
der
spätere
Bundesbankpräsident,
gilt
als
eigentlicher
Ideengeber,
während
Waigel
das
Vorhaben,
die
2,
5
Milliarden
DM
als
Kapitalstock
in
eine
gemeinnützige
Stiftung
einzubringen,
gegen
alle
anderen
Begehrlichkeiten
am
Kabinettstisch
durchboxte.
Albrecht
gegen
Augsburg
Der
niedersächsische
Ministerpräsident
Ernst
Albrecht
hielt
allerdings
überhaupt
nichts
von
Augsburg.
Sein
Argument:
Die
Salzgitter
AG
hat
ebenso
wie
die
Preussag,
die
dem
Bund
die
Anteile
abkaufte,
ihren
Sitz
in
Niedersachsen,
also
muss
auch
die
Stiftung
im
Lande
bleiben.
"
Zum
Glück
war
Ernst
Albrecht
als
stellvertretender
CDU-
Bundesvorsitzender
nicht
ohne
Einfluss
auf
den
Bundeskanzler
Helmut
Kohl"
,
urteilt
Brickwedde
im
Rückblick,
"
und
nicht
zuletzt
brauchte
der
Bund
auch
die
Unterstützung
Niedersachsens
im
Bundesrat,
weil
die
SPD
sich
gegen
die
Privatisierung
gestellt
hatte."
Vom
Vorsitzenden
der
Landes-
SPD,
Johann
Bruns,
ist
die
Äußerung
überliefert,
er
halte
die
Finanzierung
einer
Umweltstiftung
aus
dem
Salzgitter-
Verkauf
für
"
demagogisch
und
fahrlässig"
.
Als
Sprecher
der
Landesregierung
war
Brickwedde
damals
bei
allen
Gesprächen
um
den
Stiftungsstandort
dabei,
"
freilich
ohne
auch
nur
im
Entferntesten
zu
ahnen,
dass
ich
einmal
der
Generalsekretär
dieser
neuen
Einrichtung
werden
würde"
,
wie
er
heute
sagt.
Zahlreiche
Interessenten
Nachdem
feststand,
dass
der
Sitz
der
Stiftung
nicht
nach
Bayern,
sondern
nach
Niedersachsen
gehen
würde,
war
es
an
der
niedersächsischen
Landesregierung,
einen
Standortvorschlag
zu
machen.
Zahlreiche
Städte
bewarben
sich:
Hannover,
Salzgitter,
Wolfenbüttel,
Goslar,
Peine,
Braunschweig,
Papenburg
und
–
Osnabrück,
und
zwar
auf
Initiative
des
damaligen
Vorsitzenden
der
CDU-
Ratsfraktion,
Christian
Wulff.
Ministerpräsident
Albrecht
ließ
seine
Staatskanzlei
eine
Aufstellung
aller
Bundeseinrichtungen
in
Niedersachsen
erarbeiten.
Dabei
stellte
sich
heraus,
dass
Braunschweig,
Salzgitter
und
Hannover
Bundesämter-
Sitze
hatten,
Westniedersachsen
aber
keinen
einzigen.
Albrecht
legte
Wert
auf
eine
gute
Verkehrsanbindung,
weil
Mitarbeiter
aus
ganz
Deutschland
dort
arbeiten
und
auch
internationale
Gäste
empfangen
sollten.
Dadurch
schied
Papenburg
aus.
"
Die
Minister
aus
dem
Emsland,
die
sich
zuvor
für
Papenburg
ausgesprochen
hatten,
also
die
Remmers-
Brüder
und
Burkhard
Ritz,
schlugen
sich
jetzt
auch
auf
die
Seite
Osnabrücks"
,
erinnert
sich
Brickwedde,
"
und
Wissenschaftsminister
Johann-
Tönjes
Cassens,
der
hier
seinen
Wahlkreis
hatte,
und
Innenminister
Josef
Stock
aus
Melle
natürlich
sowieso."
Osnabrück
hatte
dadurch
gute
Karten.
Auch
die
Erreichbarkeit
mit
Bahn
und
Auto
wurde
als
günstig
eingeschätzt.
Aber
mit
dem
Flieger?
Brickwedde:
"
Der
Ministerpräsident,
sein
Stellvertreter
Josef
Stock
und
ich
saßen
vor
der
entscheidenden
Kabinettssitzung
zu
dritt
zusammen
und
berieten.
Per
Kurier
ließen
wir
auf
die
Schnelle
Unterlagen
über
den
Flughafen
FMO
herbeischaffen,
die
Auskunft
gaben
über
die
positive
Entwicklung
und
die
Ausbauplanungen.
Damit
konnten
Stock
und
ich
schließlich
die
letzten
Bedenken
Ernst
Albrechts
zerstreuen."
Die
Nachricht
von
der
Entscheidung
löste
freudiger
Reaktionen
in
Politik,
Verwaltung
und
Wirtschaftsverbänden
in
Osnabrück
aus.
Sogleich
gingen
Vorschläge
für
den
Geschäftsstellensitz
ein:
Das
alte
Klinikgebäude
am
Natruper-
Tor-
Wall
wurde
genannt,
der
Hasepark
und
das
Kasernengelände
am
Westerberg
in
Nachbarschaft
zu
den
Hochschulen.
Die
Entscheidung
fiel
schließlich
für
einen
Neubau
neben
der
Villa
Möller
An
der
Bornau.
Als
die
DBU
am
1.
März
1991
die
Arbeit
aufnahm,
war
der
aber
noch
längst
nicht
fertiggestellt.
Die
erste
Geschäftsstelle
befand
sich
klein
und
bescheiden
in
gemieteten
Räumen,
zunächst
im
Ingenieurzentrum
an
der
Mindener
Straße
und
an
der
Weißen
Breite,
dann
Im
Nahner
Feld.
1995
wurde
der
architektonisch
spektakuläre
Neubau
bezogen.
Große
Strahlkraft
Seit
eineinhalb
Jahren
steht
Heinrich
Bottermann
als
Generalsekretär
und
Nachfolger
Brickweddes
an
der
Spitze
der
Geschäftsstelle.
"
Wir
fühlen
uns
sehr
wohl
in
Osnabrück"
,
sagt
er,
"
wir
sind
mit
Unterstützung
der
Stadt
hier
schnell
heimisch
geworden."
Die
guten
Infrastrukturen
vor
Ort
hätten
dazu
beigetragen,
dass
die
DBU
und
Osnabrück
sich
zu
einem
Zentrum
für
den
Umweltschutz
in
Deutschland
"
mit
nationaler,
ja
durchaus
auch
internationaler
Strahlkraft"
entwickeln
konnten.
Nicht
zuletzt
hätten
Stadt
und
Region
von
zahlreichen
innovativen
Modellprojekten
wie
etwa
dem
"
Unterirdischen
Zoo"
oder
dem
Ausbau
des
Lernstandorts
Noller
Schlucht
profitiert.
Mehr
zur
Arbeit
der
Stiftung
lesen
Sie
auf
noz.de/
dbu
Bildtext:
Zentrum
für
den
Umweltschutz:
das
DBU-
Gelände
An
der
Bornau.
Foto:
Gert
Westdörp
Deutsche
Bundesstiftung
Umwelt
Die
DBU
ist
die
größte
Umweltstiftung
der
Welt.
Ihr
Stiftungskapital
stammt
aus
dem
Privatisierungserlös
der
Salzgitter
AG.
Es
betrug
anfangs
1,
28
Milliarden
Euro
und
ist
mittlerweile
auf
zwei
Milliarden
Euro
angewachsen.
Aus
den
Kapitalerträgen
wurden
seit
der
Gründung
rund
8800
Projekte
mit
mehr
als
1,
5
Milliarden
Euro
gefördert.
Der
gesetzliche
Auftrag
lautet,
Vorhaben
zum
Schutz
der
Umwelt
unter
besonderer
Berücksichtigung
kleiner
und
mittelständischer
Unternehmungen
in
den
Bereichen
Umwelttechnik,
Umweltforschung/
Naturschutz
und
Umweltkommunikation/
Kulturgüterschutz
zu
fördern.
Das
Tochterunternehmen
DBU
Naturerbe
GmbH
sichert
60
000
Hektar
an
Naturflächen
(Wälder,
Offenland,
Moore)
langfristig
für
den
Erhalt
des
heimischen
Reichtums
an
Tier-
und
Pflanzenarten.
Einschließlich
der
Tochterunternehmen
beschäftigt
die
DBU
150
Mitarbeiter.
Autor:
Joachim Dierks