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1.
Erscheinungsdatum:
26.03.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klitschko: Europa ist bedroht
"Ich bekomme regelmäßig Drohungen"
Zwischenüberschrift:
Kiewer Bürgermeister warnt vor "Aggression Russlands"
Vitali Klitschko: Ukraine will den Frieden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Bürgermeister
der
ukrainischen
Hauptstadt
Kiew,
Vitali
Klitschko,
hat
eingeräumt,
dass
er
zeitweise
mit
der
rechten
Swoboda-
Partei
zusammengearbeitet
hat.
In
einem
Interview
mit
unserer
Redaktion
sagte
Klitschko,
die
Partei
Swoboda
sei
eine
der
politischen
Kräfte
gewesen,
die
bei
den
Demonstrationen
auf
dem
Maidan
in
Kiew
gestanden
hätten.
"
Wir
haben
dort
zusammen
gegen
das
Regime
von
Janukowitsch
gekämpft,
wie
Millionen
von
Ukrainern
in
Kiew
und
in
anderen
ukrainischen
Städten."
Klitschko
ist
auch
Parteichef
der
prowestlichen
Partei
UDAR.
Er
nimmt
heute
Abend
an
den
Osnabrücker
Friedensgesprächen
teil.
Klitschko
wirft
Russland
vor,
über
die
Ukraine
hinaus
ganz
Europa
zu
bedrohen.
Sein
Land
sieht
er
als
"
Vorposten,
der
die
Aggression
Russlands
im
Herzen
Europas
zurückhält"
.
Klitschko
fügte
hinzu:
"
Wenn
die
Ukraine
diesen
Kampf
um
ihre
europäische
Zukunft
verliert,
dann
verliert
ganz
Europa."
Osnabrück.
Im
Interview
äußerte
sich
der
Kiewer
Bürgermeister
Vitali
Klitschko
zu
seiner
Sicherheit,
zur
Zusammenarbeit
mit
der
Partei
"
Swoboda"
und
zu
Wladimir
Putin.
Herr
Klitschko,
seit
Juni
2014
sind
Sie
Bürgermeister
von
Kiew.
Als
Sie
Ihr
Amt
antraten,
haben
Sie
"
Null-
Toleranz"
für
Korruption
angekündigt.
Was
ist
bisher
geschehen?
Die
Stadtverwaltung
hat
den
Haushalt
einer
Wirtschaftsprüfung
unterzogen.
Alle
Berichte
über
Finanzverstöße
haben
wir
an
die
Staatsanwaltschaft
weitergeleitet,
damit
die
Straftäter
vor
Gericht
kommen.
Wir
haben
zunächst
einen
Missbrauch
städtischer
Haushaltsmittel
in
Höhe
von
70
Millionen
Griwna
und
später
einen
weiteren
Missbrauch
von
300
Millionen
Griwna
entdeckt.
Wir
haben
auch
ein
riesiges
Korruptionsnetzwerk
entdeckt,
das
in
der
Hauptstadt
seit
elf
Jahren
betrieben
wurde.
Kiew
wurde
so
um
etwa
drei
Milliarden
Griwna
geschädigt!
Sämtliche
Berichte
der
Wirtschaftsprüfer
haben
wir
der
Polizei
übergeben.
Wie
lässt
sich
die
Korruption
vermeiden?
Die
Kiewer
Stadtverwaltung
ist
heute
eine
der
transparentesten
der
gesamten
Ukraine:
Wir
treffen
alle
Entscheidungen
offen.
Die
Öffentlichkeit
hat
die
Möglichkeit,
alle
Sitzungen
des
Stadtrates
zu
besuchen.
Wir
arbeiten
an
der
Einführung
des
E-
Budget-
Systems
–
jeder
Bürger
soll
die
Möglichkeit
haben,
jeden
Griwna
aus
dem
städtischen
Haushalt
nachverfolgen
zu
können.
Korruption
"
lebt"
im
Schatten.
Wir
leiten
alle
Prozesse
ins
Licht,
damit
es
keine
Chance
zur
Korruption
gibt.
Wie
lässt
sich
der
Ukraine-
Konflikt
beenden?
Halten
Sie
eine
politische
oder
eine
militärische
Lösung
für
besser?
Die
Ukraine
unternimmt
heute
alles,
damit
es
zu
einer
friedlichen,
diplomatischen
Lösung
des
Konflikts
im
Osten
des
Landes
kommt.
Ich
habe
es
schon
mehrmals
wiederholt:
Die
Ukraine
hält
sich
an
die
Friedensabkommen.
Leider
kann
man
das
über
Russland
nicht
sagen.
Wie
sieht
es
mit
der
Einhaltung
des
Minsker
Abkommens
aus?
Leider
hält
sich
die
andere
Seite
nicht
in
vollem
Umfang
an
die
Vereinbarungen
zum
Waffenstillstand.
Dies
gilt
auch
für
das
Minsker
Friedensabkommen:
Die
Ukraine
hat
schwere
Waffen
zurückgezogen
–
aber
die
Rebellen
feuern
weiterhin
Raketen
auf
die
Städte
und
Dörfer
im
Osten
der
Ukraine.
Jeden
Tag
sterben
Zivilisten
und
ukrainische
Soldaten.
Immer
wieder
kommen
aus
Russland
Lastwagen
über
die
ukrainische
Grenze
in
die
Donezregion.
Angeblich
handelt
es
sich
um
humanitäre
Konvois.
Aber
weder
der
ukrainische
Zoll
noch
internationale
Beobachter
wissen
genau,
was
diese
Lastwagen
tatsächlich
in
die
Ukraine
liefern.
Möglicherweise
wurden
mit
solchen
Konvois
Waffen
aus
Russland
in
die
Ukraine
geliefert
und
umgekehrt
von
der
Ukraine
nach
Russland
die
Ausrüstung
aus
strategisch
wichtigen
Industrieanlagen.
Das
ist
aus
meiner
Sicht
Diebstahl.
Er
wird
von
der
Ukraine
bei
einem
internationalen
Gericht
angezeigt.
Braucht
die
Ukraine
Waffen
aus
dem
Westen?
In
der
aktuellen
Situation
braucht
die
Ukraine
Verteidigungswaffen.
Mein
Land
ist
heutzutage
ein
Vorposten,
der
die
Aggression
Russlands
im
Herzen
Europas
zurückhält.
Wenn
die
Ukraine
diesen
Kampf
um
ihre
europäische
Zukunft
verliert,
dann
verliert
ganz
Europa.
Das
müssen
wir
alle
verstehen.
Was
fordern
Sie
von
der
Bundesregierung?
Die
Ukraine
braucht
Unterstützung
bei
ihren
Bemühungen,
den
Frieden
wiederherzustellen.
Die
Ukraine
verteidigt
ihr
Recht,
eine
demokratische
Gesellschaft
zu
entwickeln,
und
außerdem
das
Recht
auf
Souveränität
und
Unabhängigkeit.
Wir
fordern
noch
härtere
Sanktionen
gegen
Russland
und
weiterhin
eine
finanzielle
Unterstützung
der
Ukraine,
um
unsere
Reformen
fortzusetzen.
Kann
es
mit
Putin
dauerhaften
Frieden
geben?
Heutzutage
sehen
wir,
dass
keine
Vereinbarung
mit
Wladimir
Putin
funktioniert.
Deswegen
muss
zuerst
Frieden
wiederhergestellt
werden.
Erst
dann
kann
man
sagen,
ob
es
mit
Putin
einen
dauerhaften
Frieden
geben
kann
oder
nicht.
Sie
haben
einmal
die
Befürchtung
geäußert,
wenn
Putin
nicht
gebremst
werde,
stünden
irgendwann
russische
Truppen
auf
dem
Maidan.
Ist
diese
Befürchtung
aktuell?
Diese
Bedenken
sind
relevant.
Wir
haben
viele
Beweise
dafür,
dass
Russland
alles
versucht,
damit
die
Situation
in
der
Ukraine
eskaliert.
Es
hat
viele
Versuche
unternommen,
um
die
Situation
in
der
Ukraine
zu
destabilisieren:
durch
Einschüchterung,
Panikmache
und
das
Untergraben
der
Grundlagen
der
Eigenstaatlichkeit.
Das
heißt,
unser
nördliches
Nachbarland
versucht
immer
wieder
mit
allen
Mitteln,
die
Entwicklung
der
Ukraine
zu
einem
erfolgreichen,
demokratischen
europäischen
Staat
zu
verhindern.
Aber
wir
werden
weiter
für
unsere
Freiheit,
für
unser
Land
und
für
unsere
Unabhängigkeit
kämpfen.
Müssen
Sie
aufgrund
des
Ukraine-
Konflikts
um
Ihre
persönliche
Sicherheit
fürchten?
Ich
bekomme
regelmäßig
Drohungen.
Aber
das
bedeutet
nicht,
dass
ich
mich
selbst
mit
einer
Menge
von
Sicherheitsleuten
umgebe
und
nicht
nach
draußen
gehe.
Ich
gehe
jeden
Tag
zu
den
Kiewer
Bürgern,
in
die
U-
Bahn,
auf
die
Straße
und
zu
Veranstaltungen.
Ich
besuche
das
Theater
und
Konzerte.
Letzte
Woche
habe
ich
ein
Fußballspiel
von
Dynamo
Kiew
besucht,
und
ich
gehe
auf
öffentliche
Plätze.
Ich
unterhalte
mich
gerne
mit
den
Menschen.
Die
Ukraine
hat
nicht
nur
mit
dem
Krieg
im
Osten
zu
tun,
sondern
auch
mit
finanziellen
Problemen.
Wie
können
diese
gelöst
werden?
Die
Wirtschaftsprobleme
können
nur
über
dringende
Reformen
gelöst
werden.
Das
geht
leider
nicht
so
schnell,
wie
wir
möchten.
Aber
es
gibt
keinen
anderen
Weg.
Erfolgreiche
Reformen
sind
der
einzige
Weg
zur
Armutsbekämpfung.
Es
ist
auch
der
Weg
zum
Frieden
und
zu
echter
Unabhängigkeit.
Ihr
Bruder
Wladimir
hat
im
Interview
mit
der
französischen
Zeitung
"
L′Equipe"
gesagt,
er
befürchte
einen
Dritten
Weltkrieg.
Sehen
Sie
das
auch
so?
Diese
Angst
haben
heutzutage
viele,
die
verstehen,
was
wirklich
in
der
Ukraine
passiert.
Es
geht
nicht
nur
um
eine
Aggression
gegen
die
Ukraine,
sondern
auch
gegen
die
demokratischen
europäischen
Werte,
gegen
das
Recht
der
Menschen
auf
Selbstbestimmung,
die
Verletzung
der
Staatsgrenzen
und
die
Souveränität
unseres
Landes,
das
in
der
Mitte
Europas
liegt.
In
Osnabrück
wurde
bereits
über
Ihren
Besuch
heftig
diskutiert.
Kritiker
werfen
Ihnen
vor,
Sie
würden
mit
der
rechtsextremen
Swoboda-
Partei
paktieren.
Stimmt
das?
Welche
Art
von
Pakt
soll
das
sein?
Es
gibt
jetzt
eine
Menge
von
Manipulation
durch
russische
Propaganda.
Und
leider
werden
viele
Menschen
davon
beeinflusst.
Die
Partei
"
Swoboda"
war
eine
der
politischen
Kräfte,
die
auf
dem
Maidan
standen.
Wir
haben
dort
zusammen
gegen
das
Regime
von
Janukowitsch
gekämpft,
wie
Millionen
von
Ukrainern
in
Kiew
und
in
anderen
ukrainischen
Städten.
Jetzt
über
irgendwelche
Verabredungen
zu
reden
ist
sinnlos.
War
es
nicht
ein
Fehler,
dass
Sie
überhaupt
mit
der
Swoboda-
Partei
zusammengearbeitet
haben?
Die
Antwort
steht
oben.
Haben
Sie
heute
noch
eine
Verbindung
zu
Mitgliedern
der
Swoboda-
Partei?
Die
Antwort
steht
oben.
Ein
weiterer
Vorwurf
lautet,
Sie
hätten
als
Bürgermeister
von
Kiew
dazu
beigetragen,
dass
die
tödlichen
Schüsse
auf
dem
Maidan
nicht
gerichtlich
aufgeklärt
würden.
Das
ist
eine
absolute
Lüge
und
Spekulation.
Ich
habe
immer
betont,
dass
alle,
die
an
den
Schießereien
auf
dem
Maidan
beteiligt
waren,
bestraft
werden
sollten.
Und
dass
diese
Untersuchung
transparent
sein
sollte.
Die
Gesellschaft
muss
wissen,
wer
die
Befehle
ausgegeben
und
wer
sie
ausgeführt
hat,
und
sie
muss
sehen,
dass
die
Verbrecher
bestraft
werden.
Klitschko
heute
zu
Besuch
in
Osnabrück:
Liveticker
auf
noz.de
Bildtext:
Der
frühereProfiboxer
Vitali
Klitschko
ist
seit
2014
Bürgermeister
der
ukrainischen
Hauptstadt
Kiew.
Er
ist
zugleich
Vorsitzender
der
prowestlichen
Partei
Udar.
Foto:
dpa
Autor:
Christof Haverkamp