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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Unsere
Stadtteile:
Widukindland
Überschrift:
Zuzug junger Familien sehr erfreulich
Zu viele Lastwagen auf dem Ickerweg
Zwischenüberschrift:
Interview mit Franz-Josef Schwack (CDU) – "Widukindland besonders liebenswert"
Redaktion vor Ort: Bürger beklagen, dass Brummis Straße als Schleichweg benutzen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Für
Franz-
Josef
Schwack
(CDU)
ist
das
Widukindland
ein
"
besonders
liebenswerter
Stadtteil"
.
Der
64-
jährige
Diözesanreferent
(derzeit
in
Altersteilzeit)
ist
vor
einem
Jahr
im
Wahlbereich
2
(Widukindland,
Schinkel-
Ost
und
Lüstringen)
mit
541
Stimmen
in
den
Osnabrücker
Rat
gewählt
worden.
Im
Interview
sagt
der
Voxtruper,
der
15
Jahre
sozialpolitischer
Sprecher
der
CDU-
Fraktion
war,
dass
es
eine
sehr
erfreuliche
Entwicklung
sei,
dass
junge
Familien
in
den
Stadtteil
zögen.
Zwischen
Schinkelberg
und
Bahnlinie
liegt
das
vor
75
Jahren
erschlossene
Widukindland
abseits
der
Durchgangsstraßen.
Viele
Osnabrücker
sind
noch
nie
dort
gewesen.
Sie
haben
bestimmt
ein
paar
Gründe
parat,
warum
sich
ein
Umweg
lohnt.
Das
Widukindland
ist
eine
wunderschöne
Wohnsiedlung
mit
großen
Gärten
und
wenig
Verkehr.
Dadurch
entsteht
eine
gute
Wohnqualität.
Der
Gedanke
war
damals,
dass
man
sich
durch
die
großen
Gärten
selbst
versorgen
können
sollte.
Kinder
können
hier
geschützt
aufwachsen.
Was
ist
für
Sie
der
markanteste
Ort
im
Widukindland?
Der
Widukindplatz.
Hier,
im
Herzen
des
Stadtteils,
sind
die
Grundschule
und
die
beiden
Kirchen,
die
evangelische
Timotheuskirche
und
die
katholische
Bonifatiuskirche.
Sportanlagen
und
Kindergärten
sind
ganz
in
der
Nähe.
Der
Stadtteil
hat
ja
insofern
einen
gewissen
dörflichen
Charme,
mit
Vorteilen
–
aber
auch
mit
Nachteilen.
So
gibt
es
kaum
noch
Geschäfte
im
Widukindland.
Was
kann
die
Stadt
tun,
um
die
Infrastruktur
nachhaltig
zu
stärken?
Der
Widukindplatz
lädt
durchaus
zum
Verweilen
ein,
weil
er
das
Zentrum
dieses
Stadtteils
bildet.
Leider
fehlt
hier
die
Infrastruktur.
Früher
gab
es
außer
der
Bäckerei
auch
einen
Metzger
und
Lebensmittelgeschäfte,
die
diesen
Platz
belebten.
Vor
allem
ältere
Menschen
vermissen
die
Nahversorgung.
Vonseiten
der
Stadt
ist
es
schwer,
hier
etwas
zu
ändern.
Die
Stadt
kann
ja
nicht
selbst
ein
Geschäft
eröffnen.
Welche
anderen
Herausforderungen
gibt
es
Ihrer
Meinung
nach
für
das
Widukindland?
Eine
große
Herausforderung
für
das
Wohngebiet
ist,
dass
durch
den
Wohnungsbau
in
der
zweiten
Reihe
in
den
vergangenen
zehn
Jahren
wieder
viele
junge
Menschen
in
das
Widukindland
ziehen.
Das
ist
eine
sehr
erfreuliche
Entwicklung.
In
den
beiden
Kindergärten
werden
wieder
um
die
100
Kinder
betreut.
In
der
katholischen
Bonifatius-
Kita
wird
Ende
September
eine
Krippe
für
die
unter
Dreijährigen
eingeweiht.
Der
Zuzug
bedeutet
aber
auch,
dass
auf
Dauer
über
die
verkehrliche
Situation
im
Wohngebiet
neu
nachgedacht
werden
muss.
Ist
es
nicht
schade,
dass
durch
das
Bauen
in
zweiter
Reihe
die
schönen
großen
Gärten
verloren
gehen?
Die
Gärten
waren
ursprünglich
für
die
Selbstversorgung
gedacht.
Aber
was
können
die
Bewohner
heute
noch
bewirtschaften?
Viele
wollen
daher
nicht
mehr
diese
großen
Grundstücke.
Es
ist
doch
eine
gute
Sache,
wenn
zum
Beispiel
Kinder
am
Elternhaus
günstig
Bauland
bekommen
können.
Außerdem
gibt
es
innerhalb
der
engen
Grenzen
der
Stadt
nur
begrenzt
Platz
–
und
Osnabrück
setzt
auf
Zuzug.
Im
Widukindland
leistet
der
TSV
wichtige
Jugend-
und
Stadtteilarbeit.
Seit
30
Jahren
nutzt
der
Sportverein
für
seine
Arbeit
einen
Trakt
der
Grundschule.
Die
Möglichkeit
fällt
nächstes
Jahr
weg,
weil
die
Schule
die
Räume
selbst
benötigt.
Was
können
Rat
und
Verwaltung
tun,
damit
der
Verein
dann
nicht
auf
der
Straße
steht?
Der
TSV
Widukindland
ist
ein
aktiver
und
junger
Sportverein
und
eine
wichtige
soziale
und
verbindende
Komponente
im
Stadtteil.
Von
den
850
Mitgliedern
sind
320
Kinder
und
Jugendliche.
Zurzeit
werden
Gespräche
des
TSV
mit
der
Stadt
bezüglich
der
Räume
in
der
Grundschule
geführt.
Ein
Teil
des
Sports
findet
schon
in
der
Sporthalle
am
Lindenberg
auf
dem
früheren
Kasernengelände
statt.
Im
Moment
bemühen
sich
alle
Seiten
um
eine
optimale
Lösung.
Ein
ganz
anderes
Thema:
Das
Widukindland
wurde
während
der
NS-
Zeit
erschlossen.
Können
Sie
sich
vorstellen,
an
einem
öffentlichen
Ort
im
Stadtteil
an
diese
schwierige
Vergangenheit
zu
erinnern?
Ich
glaube
nicht,
dass
es
sinnvoll
ist,
zum
Beispiel
eine
Gedenktafel
aufzustellen,
zumal
die
Straßennamen
die
Vergangenheit
wachhalten.
Es
gibt
Gedenkstätten
im
Stadtgebiet,
wie
die
Stolpersteine
oder
das
Felix-
Nussbaum-
Museum,
wo
an
die
NS-
Zeit
erinnert
wird.
Außerdem
ist
der
größte
Teil
der
Siedlung
nach
dem
Krieg
entstanden.
Herr
Schwack,
Sie
sind
vielen
Osnabrückern
als
engagierter
Voxtruper
bekannt.
Wie
kommt
es,
dass
Sie
für
den
Wahlbereich,
zum
dem
auch
das
Widukindland
gehört,
für
den
Rat
kandidiert
haben?
Man
muss
nicht
unbedingt
in
dem
Wahlbereich
wohnen,
in
dem
man
für
den
Rat
kandidiert.
Zu
meinem
jetzigen
Wahlbereich
gehören
neben
dem
Widukindland
auch
Schinkel-
Ost
und
Lüstringen.
Die
Kreis-
CDU
hat
mich
auf
den
ersten
Platz
für
diesen
Wahlbereich
gewählt.
Ich
war
bereits
von
1991
bis
2006
im
Rat
und
habe
durch
meine
Tätigkeit
als
Vorsitzender
des
Jugendhilfeausschusses
und
in
anderen
Ausschüssen
meinen
jetzigen
Wahlbereich
und
auch
das
Widukindland
gut
kennengelernt.
Bildtexte:
Franz-
Josef
Schwack
Das
Zentrum
des
Widukindlandes
aus
der
Vogelperspektive
–
vorne
die
katholische
Bonifatiuskirche.
Am
Widukindplatz
stehen
außerdem
die
evangelische
Timotheuskirche
und
die
Grundschule.
Die
Aufnahme
stammt
aus
dem
Sommer
2008.
Foto:
Gert
Westdörp
Osnabrück.
Wer
im
Widukindland
wohnt,
fühlt
sich
dort
alles
in
allem
sehr
wohl.
Das
brachten
Freitagmorgen
die
Besucher
der
Redaktion
vor
Ort
übereinstimmend
zum
Ausdruck.
Es
gibt
allerdings
nicht
nur
positive
Seiten.
So
ist
einigen
Bewohnern
der
Verkehr
auf
dem
Ickerweg
ein
Dorn
im
Auge.
Zur
Ruhe
im
Stadtteil
passt
die
Situation
auf
der
Nord-
Süd-
Verbindung
ganz
und
gar
nicht.
Seitdem
es
die
modernen
Navigationsgeräte
gebe,
benutzten
viele
Brummis
die
Tempo-
30-
Strecke
als
Schleichweg
zwischen
der
A
33
und
der
A
1,
beklagte
Kurt
Maßbaum,
der
am
Freiheitsweg
zu
Hause
ist.
Eine
Zeitersparnis
bringe
das
den
Lastwagenfahrern
sicher
nicht,
denn
die
Straße
ist
schlecht
ausgebaut,
und
am
Bahnübergang
sind
häufig
die
Schranken
minutenlang
geschlossen.
Auch
Horst
von
Dielingen
ist
nicht
gerade
glücklich
mit
dem
Schwerlastverkehr
auf
dem
Ickerweg,
an
dem
sein
Haus
steht.
Vor
allem
morgens
zwischen
5
und
6.30
Uhr
seien
viele
Lkw
unterwegs,
und
im
Sommer,
wenn
die
Fenster
geöffnet
seien,
sei
das
ganz
schön
lästig.
Horst
von
Dielingen
lebt
seit
mehr
als
70
Jahren
im
Widukindland.
Er
kann
sich
noch
gut
daran
erinnern,
dass
der
Ickerweg
eine
Schotterpiste
war.
Auf
den
unbefestigten
Seitenstreifen
bauten
seine
Eltern
in
der
Nachkriegszeit
Kartoffeln
an
und
zahlten
dafür
jährlich
eine
symbolische
Pacht
in
Höhe
von
einer
Mark
an
die
Stadt.
Die
Redaktion
vor
Ort
machte
Station
vor
der
Bäckerei
Grave
am
Widukindplatz.
Das
1948
an
der
Bremer
Straße
gegründete
Familienunternehmen
hatte
dort
1974
die
erste
der
inzwischen
19
Filialen
eröffnet.
Heute
ist
die
Bäckerei
das
letzte
Lebensmittelgeschäft
im
Stadtteil,
die
Fleischerei
und
den
kleinen
Supermarkt
gibt
es
nicht
mehr,
und
Anfang
des
Jahres
hat
auch
noch
die
Schlecker-
Filiale
geschlossen.
Vor
allem
von
den
älteren
Bewohnern
des
Widukindlandes
wird
diese
Entwicklung
sehr
bedauert.
Für
die
Nahversorgung
müsse
ein
kleiner
Laden
her,
wurde
am
Redaktionsstand
immer
wieder
gefordert.
Zum
Glück
fahre
an
Werktagen
der
Stadtteilbus,
um
ins
Zentrum
zu
kommen,
sagte
eine
Seniorin,
die
kein
eigenes
Auto
besitzt.
Es
sei
allerdings
schade,
dass
es
diesen
Service
nicht
am
Wochenende
gebe.
Wilfried
Brauner
wies
auf
ein
ganz
anderes
Problem
hin.
Sein
Grundstück
liegt
zwischen
Teutonenweg
und
der
Bahn.
Ärgerlich
findet
er
die
großen
Pappeln,
die
dort
viel
zu
nah
an
den
Häusern
stehen.
Die
Wurzeln
machen
den
Radweg
kaputt
– "
und
andauernd
fallen
Äste
runter"
.
Das
sei
sehr
gefährlich,
sagte
Wilfried
Brauner.
Bisher
habe
die
Stadt
seinem
Wunsch,
die
Pappeln
zu
beseitigen,
nicht
entsprochen.
Eine
interessante
Geschichte
erzählte
Frank
Petersmann,
der
seit
seiner
Geburt
1959
im
Widukindland
lebt.
Als
die
evangelische
Timotheuskirche
am
1.
Advent
des
Jahres
eingeweiht
wurde,
wurde
er
dort
als
erstes
Kind
getauft.
Er
besitzt
noch
das
Tonband
mit
der
Aufnahme
des
Gottesdienstes.
Bildtext:
Angeregte
Diskussion
vor
dem
Bäckerei-
Café
Grave:
Redakteur
Holger
Jansing
(Zweiter
von
links)
im
Gespräch
mit
Bewohnern
des
Widukindlandes.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Holger Jansing