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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
In einer Wellblechbaracke die ersten Filme gezeigt
Zwischenüberschrift:
Hans Calmeyers Engagement in der Kulturszene der Nachkriegszeit war Thema beim Stadtgespräch in der Villa Schlikker
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Von
Hans
Calmeyer
(1903–1972)
wissen
viele
Osnabrücker,
dass
er
im
Zweiten
Weltkrieg
Tausende
niederländische
Juden
vor
dem
Holocaust
gerettet
und
sich
dabei
selbst
in
Gefahr
gebracht
hat.
Welche
Rolle
der
Rechtsanwalt
nach
dem
Krieg
im
Osnabrücker
Kulturleben
gespielt
hat,
war
Thema
beim
Stadtgespräch
des
Kulturgeschichtlichen
Museums
in
der
Villa
Schlikker.
An
den
Filmclub
im
Haus
der
Jugend
konnten
sich
einige
Zeitzeugen
noch
erinnern.
Bis
1966
wurden
dort
anspruchsvolle
Filme
gezeigt,
die
sich
vom
Angebot
aus
den
kommerziellen
Kinos
abhoben.
"
Ich
hatte
ein
Abo"
,
berichtete
eine
Frau,
die
als
Schülerin
zusammen
mit
ihrer
Freundin
regelmäßig
die
Vorstellungen
besucht
hatte.
"
Es
kostete
nicht
viel
Geld"
,
erklärte
sie.
Aber
damals
habe
sie
das
gar
nicht
als
etwas
Besonderes
empfunden.
Hans
Calmeyer,
der
die
braune
Ideologie
und
ihre
Nachwirkungen
zutiefst
verabscheute,
hat
diesen
Filmclub
1952
zusammen
mit
Gleichgesinnten
gegründet.
Die
ersten
Filme
wurden
in
einer
Wellblechbaracke
hinter
dem
Offizierskasino
der
Briten
auf
dem
Ledenhof
gezeigt,
wie
Peter
Niebaum,
der
Verfasser
der
Calmeyer-
Biografie,
erklärte.
Calmeyer
habe
nach
zwölf
Jahren
Diktatur
einen
"
riesigen
Nachholbedarf"
gesehen,
um
die
Deutschen
an
die
Kultur
heranzuführen.
Ihm
sei
es
ein
Herzensanliegen
gewesen,
in
Osnabrück
französische
und
italienische
Filme
zu
zeigen,
zum
Beispiel
von
Roberto
Rossellini.
Zeitzeugen,
die
in
die
Villa
Schlikker
gekommen
waren,
erinnerten
sich
außerdem
an
Titel
wie
"
Die
Brücke"
, "
Nacht
und
Nebel"
, "
Des
Teufels
General"
und
"
Die
Mörder
sind
unter
uns"
.
Aufgeführt
wurden
solche
Streifen
auch
in
der
Jungen
Filmgemeinde,
einem
Ableger
des
Filmclubs.
Die
Erinnerungen
der
Anwesenden
in
der
Villa
Schlikker
reichten
bis
in
die
60er-
Jahre
zurück,
nicht
aber
bis
in
die
Anfänge
des
Filmclubs
im
Jahrzehnt
davor.
Wohl
auch
deshalb
streifte
Peter
Niebaum
in
seinem
Vortrag
nur
die
anderen
kulturellen
Aktivitäten
Calmeyers
in
jener
Zeit.
Der
Jurist
gilt
als
Mitbegründer
der
Hochschulwochen,
einer
Veranstaltungsreihe
mit
namhaften
Referenten.
Schon
zum
Auftakt
1950
kamen
zwölf
Göttinger
Professoren,
um
Vorträge
zu
halten.
Dabei
seien
fast
1000
Zuhörer
in
die
Aula
des
Realgymnasiums
gekommen,
berichtete
Niebaum.
In
den
Folgejahren
wurden
die
Hochschulwochen
eine
feste
Einrichtung
des
Osnabrücker
Kulturbetriebs.
1962
fanden
sie
zum
letzten
Mal
statt.
Konzerte
organisiert
Calmeyer
gehört
aber
auch
zu
den
Gründern
der
Literarischen
Gesellschaft,
die
Schriftsteller
wie
Werner
Bergengruen
zu
Lesungen
nach
Osnabrück
einlud.
Als
ein
weiteres
Betätigungsfeld
des
Rechtsanwalts
nannte
Niebaum
Klavierkonzerte,
die
Calmeyer
mitorganisiert
habe.
Eindrücke
vom
musikalischen
Leben
der
Nachkriegszeit
vermittelte
ein
Teilnehmer
des
Stadtgesprächs,
der
sich
an
Schallplattenkonzerte
mit
Werken
von
Schubert
oder
Beethoven
erinnerte.
Sie
wurden
ebenfalls
in
der
Nissenhütte
auf
dem
Ledenhof
veranstaltet,
wo
auch
schon
die
ersten
Filme
zu
sehen
waren.
Die
Motivation
Hans
Calmeyers
für
dieses
Engagement
sieht
Biograf
Niebaum
in
dessen
Feststellung,
dass
der
Weltkrieg
nicht
nur
kaputte
Städte,
sondern
auch
kaputte
Menschen
hinterlassen
habe.
Nach
Nationalsozialismus,
Propaganda
und
kultureller
Verarmung
habe
er
bei
den
Menschen
die
Sinne
für
künstlerische
Ausdrucksformen
wecken
wollen.
Als
starke
Energiequelle
bezeichnete
Niebaum
dabei,
dass
Calmeyer
in
seinen
reiferen
Jahren
eine
Affäre
mit
der
erheblich
jüngeren
Ines
Hentschel
hatte.
Ein
Ergebnis
dieser
Liebesbeziehung
ist
ein
Sohn,
der
1953
geboren
wurde.
Bildtext:
Hans
Calmeyer
engagierte
sich
nach
dem
Krieg
für
den
Filmclub,
die
Hochschulwochen
und
die
Literarische
Gesellschaft.
Autor:
rll