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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wo war diese Parkanlage?
Zwischenüberschrift:
Zeitungsleser und OS-Nachbarn erinnern sich an die O.-B.-W.-Fabriken
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
OSNABRÜCK. " Wer kennt noch die O.-B.-W.-Fabriken?", fragten wir vor einer Woche. Anlass war eine Ansichtskarte aus der Sammlung von Dieter Mehring, auf der das Finanzamt Osnabrück-Land an der Hannoverschen Straße zu sehen ist, die aber die Bildbeschreibung " O.-B.-W.-Fabriken" trägt. Zu dieser Fabrik gab es im Zeitungsarchiv und auch im Internet keine Informationen bis jetzt. Denn viele Zeitungsleser und OS-Nachbarn erinnern sich noch gut an das Unternehmen.
Sie berichten, dass das Kürzel " O.-B.-W.-Fabriken" für " Osnabrücker Berufskleider- und Wäschefabriken" stand. Ursprünglich hieß das Unternehmen " Lenz & Schönknecht" und befand sich an der Spindelstraße. Nachdem das Fabrikgebäude im Krieg bei einem Bombenangriff zerstört wurde, produzierte man zunächst in einem kleinen, provisorisch hergerichteten Flügel weiter. Der Bau der neuen Fabrik muss vor der Währungsreform 1949 begonnen haben, meint Gisela Macke. Sie arbeitete damals als kaufmännischer Lehrling bei der Firma Bösling, die den Auftrag für den Heizungsbau erhalten hatte, und erzählt, dass einmal von einer Rechnung für Heizungsregulierventile eine Gegenlieferung von Herrenoberhemden abgezogen wurde. " Das heißt auf alle Fälle, dass das vor der Währungsreform war, denn danach hatte keiner der Herren noch Interesse an übrig gebliebenen Hemden."
1950 erfolgte der Umzug an die Hannoversche Straße. Im Erdgeschoss der neuen Fabrik war ein großer Speisesaal, erinnert sich Johanna Siemund, und im Obergeschoss befand sich die Zuschneiderei. Walter Schmidt berichtet, dass sich der Inhaber in dem Gebäude eine " sehr komfortable" Wohnung eingerichtet hatte.
Produziert wurden in der Fabrik neben Berufskleidung und Wäsche auch Schlafanzüge und Oberhemden. Besonders in Erinnerung geblieben sind die " Sporthemden mit Bielefelder Schnitt" und das " Lenz Patenthemd", das, so Johanna Siemund, der Geschäftsführer Robert Lenz erfunden hatte. Bei diesem Hemd wurden die Manschetten und Kragen besonders genäht. Als der Geschäftsführer eine Messe in Köln oder Bonn besuchte, erzählt Siemund, nahm er speziell für Bundespräsident Heinrich Lübke und Bundeskanzler Konrad Adenauer genähte Hemden mit, Kragenweite 47 und 48.
Die Näherinnen arbeiteten am Fließband. Sie nähten nur einzelne Teile wie Kragen, Manschetten, Vorder- oder Rückenteile, aber nie das ganze Kleidungsstück, erzählt eine weitere frühere Mitarbeiterin. Dabei wurden sie von der Direktrice und der Bandleitung kontrolliert.
Schon im Frühjahr 1951 mussten die O.-B.-W.-Fabriken Konkurs anmelden. Damals verloren rund 360 Arbeitskräfte und 30 Angestellte ihren Arbeitsplatz. Kurze Zeit später zog das Finanzamt Osnabrück-Land in das Erdgeschoss des Gebäudes ein, im Obergeschoss war von 1954 bis 1987 die Kriminalpolizei untergebracht.
Auf OS-Nachbarn.de können Sie weitere Erinnerungen an das Bekleidungswerk nachlesen, zum Beispiel von Mondsüchtigen, die sich auf dem Dach getroffen haben sollen.
Zu unserem neuen unbekannten Foto gibt es bisher ebenfalls keine Hinweise im Archiv. Es zeigt eine gepflegte Grünanlage mit Springbrunnen und zahlreichen Bänken. Aber wo ist dieser Park? Gibt es ihn vielleicht heute noch?

Ihre Hinweise auf www.os-nachbarn.de
Bildtexte:
Eine gepflegte Grünanlage mit vielen Bänken und Brunnen lädt zum Verweilen ein. Aber wo?
Erst O.-B.-W.-Fabriken, dann Finanzamt.
Fotos:
Mehring/ Archiv
Autor:
r.


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