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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Abschaltverbot geplant
Zwischenüberschrift:
Regierung will unrentable Kraftwerke notfalls zwangsweise am Netz halten
Artikel:
Originaltext:
Berlin/
Essen.
Die
Bundesregierung
will
unrentabel
gewordene
Kraftwerke
zum
Weiterbetrieb
zwingen,
um
Stromausfälle
im
Winter
zu
vermeiden.
Ein
Gesetzentwurf
sieht
vor,
dass
Betreiber
die
Stilllegung
von
Kraftwerken
künftig
zwölf
Monate
vorher
mitteilen
müssen
und
sie
notfalls
auch
verboten
werden
kann.
Entstehende
Mehrkosten
sollen
laut
dem
Gesetzentwurf
auf
den
Strompreis
aufgeschlagen
werden.
Die
Energiebranche
warnte
vor
solchen
staatlichen
Zwangsmaßnahmen.
Die
Betreiber
der
Übertragungsnetze
müssen
bis
Ende
März
2013
zusammen
mit
der
Bundesnetzagentur
eine
Liste
"
systemrelevanter
Kraftwerke"
erstellen.
Dabei
handelt
es
sich
vor
allem
um
Gaskraftwerke
in
Süddeutschland.
Dem
Entwurf
zufolge
könnte
es
um
Kapazitäten
von
bis
zu
3900
Megawatt
gehen
–
das
entspricht
etwa
zehn
Gaskraftwerken.
Wenn
die
Stilllegung
verboten
wird,
würden
die
Kraftwerke
als
Netzreserve
für
Notfälle
betriebsbereit
gehalten.
Dafür
sollen
die
Besitzer
eine
Entschädigung
erhalten.
Die
Kosten
für
Bereithaltung
und
Einsatz
der
Reservekraftwerke
könnten
sich
auf
80
Millionen
Euro
pro
Jahr
belaufen.
Mit
Blick
auf
zusätzliche
Gaskosten
und
Sondereffekte
könnten
Kosten
von
bis
zu
287
Millionen
Euro
entstehen.
Diese
sollen
die
Verbraucher
über
die
Entgelte
für
die
Stromnetze
bezahlen,
die
Teil
des
Strompreises
sind.
Für
einen
Haushalt
mit
einem
Verbrauch
von
3500
Kilowattstunden
werden
zwar
nur
Zusatzkosten
von
maximal
1,
55
Euro
pro
Jahr
veranschlagt
–
aber
wegen
weiterer
Umlage-
und
Förderkosten
im
Zuge
der
Energiewende
werden
ohnehin
steigende
Strompreise
erwartet.
Die
Regelung,
die
Teil
einer
Novelle
des
Energiewirtschaftsgesetzes
werden
soll,
wird
aber
im
kommenden
Winter
noch
nicht
greifen.
Die
Energiebranche
sieht
das
geplante
Abschaltverbot
kritisch.
"
Es
kann
nicht
im
Sinne
der
Bundesregierung
sein,
eine
wenn
auch
offensichtlich
schwierige
Situation
mit
Notmaßnahmen
anzugehen,
ohne
vorab
alle
denkbaren
marktwirtschaftlichen
Lösungen
geprüft
zu
haben"
,
sagte
die
Hauptgeschäftsführerin
des
Bundesverbands
der
Energie-
und
Wasserwirtschaft,
Hildegard
Müller.
Eingriffe
in
die
Eigentumsrechte
der
Unternehmen
müssten
vermieden
werden.
Ein
RWE-
Sprecher
sagte
unserer
Zeitung,
die
Marktlage
für
Gaskraftwerke
sei
"
schwierig"
.
Das
betreffe
auch
die
hochmoderne
Anlage
in
Lingen.
Bildtext:
Schwierige
Marktlage:
Auch
das
RWE-
Gaskraftwerk
Lingen
ist
davon
betroffen.
Foto:
dpa
Kommentar
Chance
für
die
Stromriesen
Besondere
Situationen
erfordern
außergewöhnliche
Maßnahmen
–
auf
diese
Formel
greift
die
Politik
verstärkt
zurück.
Bei
der
Euro-
Rettung
hat
sie
eherne
Grundsätze
über
Bord
geworfen,
jetzt
ist
die
Energiewende
an
der
Reihe.
Mehr
Wettbewerb
war
lange
das
Credo
im
Umgang
mit
den
Stromriesen.
Ihre
Netze
mussten
sie
deswegen
abgeben,
und
jetzt
–
da
das
Geld
für
deren
Ausbau
fehlt
–
wächst
die
Einsicht,
dass
die
Trennung
von
Energieerzeugung
und
-
durchleitung
wohl
ein
Fehler
war.
Vielleicht
ist
auch
das
ein
Grund
dafür,
dass
man
in
Berlin
nichts
mehr
vom
freien
Spiel
der
Kräfte
bei
der
Energie
wissen
will.
Das
geplante
Abschaltverbot
für
unrentable
Kraftwerke
ist
allerdings
starker
Tobak
in
Sachen
Staatslenkung.
Der
schmeckt
nicht
einmal
den
Betreibern,
die
schadlos
bleiben
sollen.
Die
Verbraucher
werden
ohnehin
nicht
mehr
gefragt.
Sie
müssen
für
die
Förderung
erneuerbarer
Energien
zahlen,
die
Risiken
des
stockenden
Netzausbaus
tragen
und
beim
geplanten
Abschaltverbot
auch
die
Verluste
bei
den
Kraftwerken.
Wo
die
Regierung
die
Grenze
der
Belastbarkeit
sieht,
hat
sie
bisher
verschwiegen.
So
kann
man
das
an
sich
lobenswerte
Projekt
Atomausstieg
unbeliebt
machen.
Die
Stromriesen
dazu
zu
bringen,
freiwillig
eine
Versorgungsgarantie
zu
geben,
erscheint
nach
dem
Atomkrach
mit
der
Kanzlerin
fast
aussichtslos.
Dabei
wäre
es
eine
gute
Gelegenheit
für
RWE,
Eon
&
Co.,
ihr
ramponiertes
Image
aufzubessern.
Autor:
dpa, mey, Norbert Meyer