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1.
Erscheinungsdatum:
22.09.2012
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stromtrassen: Bauern wollen Entschädigung
"Die Förderung von Biogasanlagen muss reduziert werden"
Zwischenüberschrift:
Bauernpräsident Joachim Rukwied warnt aber vor pauschaler Kritik an Maiskulturen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
seit
fast
100
Tagen
amtierende
neue
Bauernpräsident
Joachim
Rukwied
warnt
vor
einem
Scheitern
der
Energiewende,
falls
die
Landwirte
nicht
angemessen
für
Stromtrassen
entschädigt
werden.
In
einem
Interview
unserer
Zeitung
sagte
Rukwied:
"
Die
Bauern
haben
ein
Recht
auf
eine
angemessene
Bezahlung,
wenn
Stromtrassen
über
ihr
Land
gelegt
werden."
Die
Energieversorger
profitierten
jedes
Jahr
mit
mehr
als
neun
Prozent
Rendite
für
ihr
investiertes
Eigenkapital.
Auch
die
Kommunen
erhalten
Rukwied
zufolge
pro
Kilometer
Trasse
bis
zu
40
000
Euro.
"
Da
kann
es
ja
wohl
nicht
sein,
dass
die
Bauern
mit
Apfel
und
Ei
entschädigt
werden"
,
sagte
Rukwied.
Osnabrück.
Der
neue
Bauernpräsident
Joachim
Rukwied
fordert
im
Interview
mit
unserer
Zeitung
ein
Umdenken
bei
der
Förderung
von
Biogasanlagen.
Diese
müsse
reduziert
werden.
Herr
Rukwied,
2011
sind
mehr
als
1700
Tonnen
Antibiotika
an
Tierärzte
in
Deutschland
abgegeben
worden.
Macht
Ihnen
die
Zahl
Sorgen?
Die
Branche
arbeitet
an
einer
Antibiotika-
Minimierungsstrategie.
Seit
April
hat
die
Wirtschaft
eine
Antibiotika-
Datenbank
eingerichtet,
die
etwa
90
Prozent
der
Schweine-
und
95
Prozent
der
Geflügelmast
erfasst.
Dieses
Monitoring
wird
die
einzelbetriebliche
Beratung
bestimmen.
Außerdem
dürfte
klar
sein,
dass
Tiergesundheit
im
Interesse
aller
Tierhalter
liegt.
Jeder
ist
bestrebt,
über
Haltungsformen
und
Stallhygiene
den
Einsatz
von
Antibiotika
zu
reduzieren.
Die
1700
Tonnen
muss
man
zudem
relativieren:
Rund
70
Prozent
davon
sind
Antibiotika
älterer
Herkunft
.
Bei
lediglich
zwölf
Tonnen,
das
entspricht
0,
7
Prozent,
handelt
es
sich
um
moderne
Antibiotika.
Diese
werden
übrigens
zu
50
Prozent
in
der
Humanmedizin
verwandt.
Außerdem
verbieten
sich
Rückschlüsse,
wie
viele
Antibiotika
in
die
Nutztierhaltung
gegangen
sind.
Wir
haben
nämlich
einige
Millionen
Hunde,
Katzen
und
Pferde.
Diese
Tiere
erhalten
schließlich
auch
Antibiotika.
Was
halten
Sie
von
der
geplanten
zentralen
Datenbank
zur
Erfassung
der
Antibiotika-
Behandlung?
Die
Arzneimittelgesetz-
Veränderung
wird
die
Tierhalter
unweigerlich
mit
zusätzlicher
Bürokratie
und
Kosten
belasten.
Dabei
sind
die
Tierhalter
in
Deutschland
sowieso
schon
seit
zehn
Jahren
verpflichtet,
jede
Arzneimittel-
Anwendung
am
Lebensmittel
liefernden
Tier
fein
säuberlich
zu
dokumentieren.
Und
die
Veterinärbehörden
haben
jederzeit
Zugriff
darauf.
Immer
mehr
Menschen
in
der
Region
Emsland,
Vechta,
Cloppenburg
haben
von
den
Riesenställen
buchstäblich
die
Nase
voll.
Müsste
der
Bauernverband
diesen
Protest
ernster
nehmen?
Dieser
Debatte
stellen
wir
uns.
Es
gibt
Überlegungen
in
der
Branche,
ein
Tierwohl-
Label
zu
kreieren.
Um
das
auf
den
Weg
zu
bringen,
müssen
aber
alle
in
der
Branche
zusammenarbeiten.
Wir
wollen
auch
verstärkt
Hoftore
öffnen
und
unsere
Verbraucher
darüber
informieren,
dass
wir
uns
verantwortungsvoll
und
tiergerecht
verhalten.
Entwicklungsminister
Dirk
Niebel
fordert
das
Aus
für
Biosprit
E10.
Was
halten
Sie
davon?
Bei
der
Biodiesel-
Produktion
auf
Raps-
Basis
ebenso
wie
bei
der
Bioethanol-
Herstellung
durch
Zuckerrüben
werden
außer
Energie
auch
hochwertige
Eiweiß-
Futtermittel
erzeugt.
Beim
Raps
ist
es
der
Rapskuchen.
Mit
Zuckerrüben
erzielt
man
im
Durchschnitt
einen
Ertrag
von
3600
Liter
Bioethanol
pro
Hektar
und
zugleich
ein
hochwertiges
Eiweißfutter,
das
1,
3
Hektar
Sojafläche
in
Südamerika
ersetzt.
Das
ist
Energieproduktion
für
Teller,
Tank
und
Trog.
Die
Forderung
von
Herrn
Niebel
ist
somit
zu
korrigieren.
Ursache
für
den
Hunger
ist
nicht
die
Bioenergie-
Produktion.
Sie
wird
auf
lediglich
zwei
Prozent
der
Welt-
Agrarfläche
betrieben.
In
Deutschland
liegen
wir
bei
einem
Anteil
von
18
Prozent
Energiepflanzen
an
der
Ackerfläche.
Fast
so
viel
haben
wir
bis
vor
wenigen
Jahren
stillgelegt.
Das
hat
keine
Auswirkungen
auf
die
Lage
in
Ländern,
wo
Menschen
hungern.
Ursachen
des
Hungers
dort
sind
vor
allem
mangelnde
Demokratie
und
Rechtssicherheit,
fehlende
Bildung
und
ungleiche
Verteilung
von
Bodenkapital
–
aber
nicht
die
Bioenergie.
Selbst
Bauern
ärgern
sich
über
Biogasanlagen.
Allein
in
Niedersachsen
wird
auf
mehr
als
600
000
Hektar
Mais
angebaut,
fast
ein
Drittel
der
Ackerfläche.
Kann
das
so
weitergehen?
In
diesem
Jahr
werden
nur
noch
wenige
Investitionen
in
Biogasanlagen
getätigt.
Dennoch
muss
sich
etwas
ändern;
die
Förderung
von
Biogasanlagen
mit
einer
Leistung
von
mehr
als
700
Kilowatt
ist
zu
hoch
und
muss
reduziert
werden.
Pauschale
Kritik
an
Maiskulturen
verbietet
sich
jedoch.
Bundesweit
werden
zwar
knapp
22
Prozent
der
Ackerfläche
mit
Mais
bestellt.
Aber
diese
Pflanze
setzt
Sonnenenergie
am
besten
um
und
ist
neben
Reis
und
Weizen
am
wichtigsten
für
die
Welternährung.
Ohne
Mais
könnten
wir
Menschen
und
Tiere
nicht
ernähren.
Mit
Blick
auf
Deutschland
sehe
ich
jedenfalls
beim
Mais
keinen
Grund
zur
Sorge.
Anfang
der
1990er-
Jahre
wurde
in
Deutschland
auf
rund
zwei
Millionen
Hektar
Mais
angebaut,
dieses
Jahr
sind
es
2,
6
Millionen
Hektar.
Der
Anstieg
hält
sich
doch
in
Grenzen.
Es
wäre
aus
meiner
Sicht
fatal,
die
europäische
Landwirtschaft
bei
der
Bioenergie
auszubremsen.
Dann
werden
andere
dies
herstellen.
Besonders
heikel
für
Bauern
dürften
die
geplanten
Stromtrassen
etwa
für
Offshore-
Energie
werden.
Was
muss
passieren?
Oberstes
Ziel
muss
der
Flächenschutz
sein.
Pro
Tag
werden
rund
90
Hektar
verbaut
und
versiegelt.
Das
ist
nicht
hinnehmbar.
Der
Nachhaltigkeitsrat
hat
das
Ziel
maximal
30
Hektar
vorgegeben.
Hier
muss
die
Politik
konkrete
Gesetze
beschließen,
wie
auch
bei
der
Energiewende.
Die
Landwirte
sind
bereit,
sie
mitzutragen.
Aber
der
naturschutzrechtliche
Ausgleich
für
den
Verlust
von
Flächen
beim
künftigen
Ausbau
der
Stromnetze
darf
nur
noch
in
Geld
erfolgen,
und
zwar
ohne,
dass
davon
landwirtschaftliche
Nutzflächen
aufgekauft
werden.
Stattdessen
sollten
diese
Mittel
vorhandenen
Naturschutzgebieten
zugutekommen.
Noch
etwas
muss
klar
sein:
Die
Bauern
haben
ein
Recht
auf
eine
angemessene
Bezahlung,
wenn
Stromtrassen
über
ihr
Land
gelegt
werden.
Die
Energieversorger
profitieren
jedes
Jahr
mit
mehr
als
neun
Prozent
Rendite
für
ihr
investiertes
Eigenkapital.
Auch
die
Kommunen
erhalten
pro
Kilometer
Trasse
bis
zu
40
000
Euro.
Da
kann
es
ja
wohl
nicht
sein,
dass
die
Bauern
mit
Apfel
und
Ei
entschädigt
werden,
nämlich
einmalig
zehn
Prozent
des
Grundstückswerts.
Wir
verlangen
eine
wiederkehrende
Nutzungsvergütung.
Betroffen
sind
ja
im
Übrigen
nicht
nur
Bauern,
sondern
auch
Nicht-
Landwirte
mit
Pachtland.
Die
Politik
tut
sich
keinen
Gefallen,
wenn
sie
bei
dem
Thema
weiter
mauert
und
die
Interessen
der
Grundstückseigentümer
nicht
beachtet.
Das
wird
scheitern,
denn
der
Protest
wächst.
Bildtext:
Joachim
Rukwied
Foto:
dapd
Autor:
Klaus Jongebloed