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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Regenrückhaltebecken wird gereinigt
Zwischenüberschrift:
Bauarbeiten im Stadtteil Schinkel-Ost – 20 000 Fische umgesiedelt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Im Stadtteil Schinkel-Ost wundern sich Anwohner über Arbeiten am Regenrückhaltebecken an der Gretescher Straße. Einige beschweren sich bei den Stadtwerken außerdem über kaputt gefahrene Wege. Diese Schäden werden nach Aussage der Stadtwerke bald beseitigt sein.

Bereits seit fünf Wochen arbeiten die Stadtwerke an dem Regenrückhaltebecken. 9000 Tonnen Schlamm wurden ausgebaggert und Böschungen befestigt. Dafür musste zunächst das Wasser abgepumpt werden. " Viele Fische sind dabei verendet", meint Anlieger Hartmut Sahnwaldt, der in der Nähe des Beckens wohnt. Sven Kreutzmann, Mitarbeiter der Stadtwerke, widerspricht. Er geht davon aus, dass nur wenige Fische gestorben sind. Denn: " Mehr als 20 000 Karpfen, Aale und Hechte sind umgesiedelt worden. 20 haben wir nicht herausfischen können."

Auch ein außergewöhnlicher Bewohner des Beckens kam bei der Reinigungsaktion zum Vorschein: Die Mitarbeiter der Stadtwerke fanden eine 30 Zentimeter große südamerikanische Schmuckschildkröte im Schlamm und übergaben sie dem Zoo. Derzeit wird das Tier auf Krankheiten untersucht, bevor es bei den anderen Schildkröten untergebracht werden kann.

Die Beseitigung des Schlamms ist ungefähr alle 20 bis 25 Jahre notwendig. Das Becken in Schinkel-Ost ist bereits vor 30 Jahren angelegt worden und wird derzeit zum ersten Mal gereinigt. " Das kostet sicher eine Million Euro", vermutet Anwohner Sahnwaldt. Die Stadtwerke rechnen hingegen mit Kosten von 300 000 Euro und zusätzlichen 50 000 Euro für die Instandsetzung der Wege. " Diese Kosten waren zum Teil schon einkalkuliert, der Umfang ist durch die Witterung jedoch gestiegen", sagt Kreutzmann. Die Nässe habe dazu geführt, dass Lkw die Wege stark beschädigt haben. Deutlich teurer hätte die Maßnahme allerdings werden können, wenn Schadstoffe im Schlamm gefunden worden wären. Dann wären Kosten für eine Entsorgung als Sondermüll angefallen.

Der Schlamm in Rückhaltebecken entsteht durch Schwimm- und Schwebstoffe, die mit dem Wasser angespült werden. " Der Regen fällt auf Hausdächer und Straßen. Durch Regenrinnen kann das Wasser zum Beispiel mit Zink und Kupfer belastet sein", sagt Kreutzmann. Auch eine Verunreinigung durch Gummipartikel sei möglich. In diesem Fall hatten Bodenproben jedoch ergeben, dass keine Belastung vorliegt.

Das Regenrückhaltebecken an der Gretescher Straße ist das zweitgrößte von 110 Becken in Osnabrück. Sie sollen verhindern, dass es bei starken Niederschlägen zu einer Überflutung der Stadt kommt. Außerdem dienen sie zur Entlastung der Gewässer wie Hase und Düte, da gestautes Regenwasser gleichmäßig weitergeleitet wird und sich viele Schadstoffe schon in den Becken absetzen.

Vier Regenrückhaltebecken werden derzeit für insgesamt 800 000 Euro instand gesetzt. Geld, das den Bürgern ganz unmittelbar zugutekommt. Denn die Becken werden nicht nur als technische Anlagen genutzt, wie Stadtwerke-Pressesprecher Marco Hörmeyer betont: " Sie sind zugleich Naherholungsgebiete." Die vielen Anfragen zu den Baumaßnahmen würden die Bedeutung für die Bürger unterstreichen, sagt Hörmeyer. Die Arbeiten in Schinkel-Ost sollen spätestens Ende kommender Woche abgeschlossen sein.
Bildtext:
Auch an den Zu- und Abflüssen des Beckens wurde gearbeitet. Sven Kreutzmann, Mitarbeiter der Stadtwerke, zeigt eine Stelle, an der Gestrüpp entfernt wurde.
Mit Baggern wurden 9000 Tonnen Schlamm entfernt. Das Bild zeigt eine neu angelegte Zufahrt.
Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Johanna Lügermann


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