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1.
Erscheinungsdatum:
21.03.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Osnarücker
Zeitzeugen
erinnern
sich
an
den
schweren
Luftangriff.
Überschrift:
Brand vernichtete das ganze Hab und Gut
Das Brummen der Bomber ging durch Mark und Bein
Die Schreie in der Stadt waren furchtbar
Artikel:
Originaltext:
Heinz
Ahlert
(Jahrgang
1931)
erlebt
im
Bunker
an
der
Heinrichstraße
das
Inferno.
Eine
Brandbombe
trifft
das
Wohnhaus
der
Familie.
Palmsonntag
sollten
wir
Vierzehnjährigen
feierlich
in
die
Hitlerjugend
übernommen
werden.
Die
Verpflichtungsfeier
sollte
morgens
um
acht
im
Nationaltheater
–
so
hieß
das
Theater
am
Domhof
damals
–
beginnen.
Extra
so
früh,
weil
fast
jeden
Tag
Luftalarm
war.
Um
7
Uhr
war
Antreten
in
Uniform
auf
dem
Ledenhof.
Es
war
ein
wunderschöner
Sonntagmorgen.
Wir
sollten
in
geschlossener
Formation
zum
Theater
marschieren.
Da
kamen
wir
aber
nicht
an,
denn
unterwegs
gaben
die
Sirenen
Voralarm.
Alle
sollten
in
den
Redlinger-
Bunker.
Ich
wollte
aber
lieber
zu
meiner
Mutter.
Deshalb
entschlossen
mein
Freund
und
ich
uns,
zurück
in
Richtung
unserer
Wohnung
zu
laufen.
In
der
Heinrichstraße
war
beim
Tischler
Tiemann
ein
kleiner
Privatbunker.
Da
vermutete
ich
meine
Mutter,
was
auch
zutraf.
Bevor
wir
dort
ankamen,
krachten
schon
die
ersten
Einschläge.
Mit
Mühe
und
Not
erreichten
wir
unser
Ziel.
Im
Bunker
hörten
wir,
dass
Einschläge
auch
ganz
nah
waren.
Es
herrschte
eine
gespenstische
Anspannung.
Dann
krachte
es
ganz
fürchterlich,
weil
eine
Bombe
direkt
vor
dem
Notausgang
eingeschlagen
war.
Die
Bretter,
die
den
Notausgang
abgesperrt
hatten,
flogen
durch
die
Gegend.
Die
Frauen
im
Bunker
schrien.
Der
Notausgang
war
verschüttet.
Aber
wir
konnten
durch
den
Haupteingang
wieder
raus.
Wir
sahen
dann,
dass
das
Vorderhaus
der
Tischlerei
Brandbomben
abbekommen
hatte
und
brannte.
Auch
das
Holzlager
brannte,
praktisch
der
ganze
Hof
stand
in
Flammen.
Wir
liefen
weiter
zur
Schlossstraße,
wo
wir
unser
Notquartier
hatten,
nachdem
wir
zuvor
schon
ausgebombt
worden
waren.
Auch
da
stand
alles
in
Flammen.
Die
Wohnung
im
Obergeschoss
war
nicht
mehr
zu
erreichen,
weil
die
Holztreppe
brannte.
Unsere
gesamten
Sachen
sind
oben
verbrannt.
Nur
was
im
Keller
war,
das
hab
ich
noch
rausholen
können.
Ich
war
in
dem
Moment
der
Einzige,
der
sich
um
unsere
Habseligkeiten
kümmern
konnte.
Meine
Mutter
war
noch
im
Bunker.
In
dem
Haus,
wo
wir
einquartiert
waren,
befand
sich
auch
die
Drogerie
Germelmann.
Die
hatten
brennbare
Flüssigkeiten
im
Keller
gelagert,
Waschbenzin
und
so
etwas.
Es
war
furchtbar
heiß
im
Keller,
und
ich
bekam
Luftnot,
habe
aber
noch
alle
unsere
Sachen
aus
dem
Kellerverschlag
bergen
können
und
in
das
kleine
Gärtchen
hinter
dem
Haus
getragen.
"
Udo
Goedecke
(Jahrgang
1931)
schafft
es
als
13-
Jähriger
auf
den
letzten
Drücker,
den
Luftschutzstollen
an
der
Mozart
straße
zu
erreichen.
Vom
Luftangriff
ist
der
Westerberg
weniger
stark
betroffen.
Palmsonntag
war
ich
13
Jahre
alt.
Meine
Klassenkameraden
waren
fast
alle
auf
Kinderlandverschickung.
Ich
nicht,
weil
mein
Vater
strikt
dagegen
war.
Er
wollte
nicht,
dass
ich
von
den
besonders
linientreuen
Lehrern
dort
indoktriniert
würde.
Palmsonntag
war
ein
schöner
Vorfrühlingstag.
Ganz
früh,
schon
um
kurz
nach
sechs
Uhr,
bin
ich
mit
dem
Fahrrad
nach
Bissendorf-
Uphausen
gefahren,
wo
wir
am
Eingang
des
Zittertals
eine
Bäuerin
kannten.
Sie
war
eine
Patientin
meines
Vaters
und
uns
daher
gewogen.
Sie
hatte
immer
mal
etwas
Besonderes
für
uns.
Meine
Mission
am
Palmsonntag
war,
einen
Korb
voll
Eier
schon
im
Hinblick
auf
Ostern
abzuholen.
Der
Rückweg
dauerte
länger,
weil
ich
ja
eine
heikle
Ladung
zu
transportieren
hatte.
Als
ich
beim
Gasthaus
Zur
Spitze
in
Voxtrup
war,
gab
es
Voralarm.
Das
war
so
weit
noch
nicht
besorgniserregend,
man
war
ja
abgehärtet
und
hatte
es
oft
genug
erlebt.
Nur
war
mir
jetzt
klar,
dass
ich
direkt
zum
Luftschutzstollen
an
der
Mozartstraße
fahren
sollte.
Die
Fahrbahn
der
Meller
Straße
hatte
viele
Einschlagtrichter
von
vorhergehenden
Angriffen,
die
noch
nicht
beseitigt
waren.
Stahlwerksweg,
Rosenplatz
–
das
waren
schon
vor
dem
letzten
großen
Angriff
alles
trostlose
Trümmerwüsten.
Als
ich
auf
Höhe
des
Ratsgymnasiums
war,
kam
Vollalarm.
Das
war
an
sich
auch
noch
nichts,
was
uns
schockte.
Auch
das
war
noch
alltäglich.
Meistens
flogen
die
Bomber
ja
weiter
nach
Berlin.
Ich
setzte
jedenfalls
planmäßig
meine
Fahrt
zur
Mozartstraße
fort.
Als
ich
den
Lieneschweg
hochkam,
hörte
ich
jedoch
schon
das
tiefe
Brummen
der
Flugzeugmotoren.
Da
war
mir
klar,
dass
der
Angriff
Osnabrück
galt.
Es
ist
so
ein
tiefes,
elementares
Brummen
und
Dröhnen
von
den
Hunderten
Flugzeugmotoren,
das
den
Boden
vibrieren
lässt
und
einem
durch
Mark
und
Bein
geht.
Über
dem
Hörner
Bruch
konnte
ich
von
der
Mozart
straße
aus
einen
anfliegenden
Pulk
sehen.
Das
muss
so
gegen
Viertel
vor
zehn
Uhr
gewesen
sein.
Die
flogen
niedrig.
Ich
sah
die
Bomben
he
rauspurzeln
wie
so
Zigarillos.
Ich
dachte
bis
dahin,
die
fallen
senkrecht
runter.
Das
taten
sie
aber
nicht,
sie
glitten
so
im
Winkel
in
der
Flugrichtung
des
Flugzeugs.
Das
kann
man
nur
bei
sehr
niedrigen
Anflügen
so
sehen.
Ich
habe
ganz
fix
mein
Fahrrad
an
die
Hauswand
gelehnt,
hab
die
Eier
darauf
gelassen,
und
bin
in
den
Bunker
hinein.
Das
war
ein
großer,
verzweigter
Stollen.
Zu
eng
wurde
es
da
eigentlich
nie.
Man
fand
immer
ein
Plätzchen.
Im
Bunker
hörten
und
spürten
wir
die
Einschläge
und
Detonationen.
Es
kam
uns
aber
nicht
schlimmer
als
sonst
vor,
denn
der
Westerberg
war
kaum
betroffen.
Klar,
das
Licht
fiel
aus,
aber
das
passierte
häufig.
Man
war
darauf
eingerichtet.
Viele
hatten
eine
Dynamo-
Taschenlampe,
die
man
so
drücken
musste.
So
gegen
elf
Uhr
hieß
es
dann,
die
Luftgefahr
ist
vorbei,
wir
konnten
raus.
Es
war
überall
Qualm,
auch
hier
oben
am
Westerberg,
obwohl
hier
nicht
so
viel
passiert
war.
Unser
erster
Weg
war
runter
zur
Lotter
Straße,
um
zu
sehen,
ob
unsere
Wohnung
und
die
Praxis
noch
standen.
Marien-
Gemeindeschwester
Elise
Bösche
kam
uns
entgegen
und
warnte
uns,
nicht
über
die
Lotter
Straße
zu
gehen.
Da
komme
man
nicht
durch.
Da
sei
alles
voller
Schutt,
und
die
Straßenbahnoberleitungen
seien
heruntergestürzt.
Wir
nahmen
die
Bismarckstraße.
Uns
wurde
angst
und
bange,
was
uns
erwarten
würde.
Doch
Gott
sei
Dank
war
unser
Haus
glimpflich
davongekommen.
Nur
die
Scheiben
waren
herausgeflogen,
denn
das
Haus
gegenüber,
Lotter
Straße
13,
das
Haus
Stahmann,
das
hatte
einen
Volltreffer
abbekommen.
Wir
halfen
unseren
Nachbarn,
ihre
Habe
zu
retten."
Helga
Städler
(Jahrgang
1925)
ist
in
der
Luftwaffenleitstelle
am
Hauswörmannsweg
eingesetzt.
Ihr
heutiger
Mann
Karl-
Heinz
Städler
(Jahrgang
1920)
ist
in
den
letzten
Kriegsmonaten
in
einer
Flak-
Einheit
im
Hüggel
tätig.
In
der
Woche
vor
Ostern
sollte
unsere
Einheit
nach
Minden
verlegt
werden"
,
berichtet
Helga
Städler,
"
wegen
der
von
Westen
heranrückenden
Engländer.
Ich
wollte
aber
natürlich
in
Osnabrück
bleiben,
wegen
meines
Verlobten,
der
mit
der
Flak
im
Hüggel
lag,
und
wegen
meines
Elternhauses.
Deshalb
hatte
ich
mir
vorgenommen,
vorher
auszubüxen
und
mich
hier
in
diesem
Haus,
bei
meiner
Mutter
und
meinen
Großeltern,
zu
verstecken.
Dann
kam
Palmsonntag
der
Angriff
dazwischen.
Morgens
gegen
acht,
als
der
Vollalarm
gegeben
wurde,
mussten
wir
alle
runter
in
den
Luftschutzraum
der
Kaserne.
Als
Entwarnung
kam,
bin
ich
wieder
hoch
und
durch
das
Toilettenfenster
rausgeklettert,
um
nicht
an
der
Wache
vorbeizumüssen.
Ich
ging
durch
die
brennende
Stadt,
kam
auch
an
der
Brinkstraße
vorbei
und
sah
da
am
Bunkereingang
viele
Menschen
stehen.
Später
erfuhr
ich,
dass
es
dort
die
meisten
Toten
gege
ben
hatte,
weil
eine
Bombe
in
den
Eingang
geschlagen
war.
Ich
hörte
nur
die
Schreie,
es
war
furchtbar.
Man
konnte
nur
auf
den
Bürgersteigen
gehen,
weil
da
Steinplatten
lagen.
In
der
Mitte
auf
der
Fahrbahn,
wo
Asphalt
war,
da
brannte
alles."
"
Ich
war
damals
Oberleutnant
und
Batterieoffizier
bei
einer
motorisierten
Flak-
Einheit"
,
berichtet
Karl-
Heinz
Städler.
"
Wir
hatten
im
März
1945
unsere
Stellung
im
Hüggel
bezogen,
hatten
da
unsere
Baracken
aufgeschlagen.
Am
Palmsonntag
hieß
es
schon
sehr
früh,
ich
meine,
es
war
kurz
nach
7
Uhr:
'
Starke
Verbände
im
Anflug
auf
Norddeutschland.'
Es
waren
britische
Lancaster-
Bomber.
Das
war
ungewöhnlich,
denn
die
Briten
flogen
sonst
nur
nachts.
Wir
konnten
relativ
früh
erkennen,
welche
Ziele
ausschieden
und
welche
noch
gefährdet
waren.
Denn
wenn
der
Bomber
eine
Kursänderung
macht,
eine
Kurve
fliegt,
dann
kann
er
nicht
sofort
Bomben
abwerfen.
Er
muss
erst
eine
gewisse
Strecke
geradeaus
fliegen,
sagen
wir
mal
fünf
Minuten,
damit
sich
das
Richtgerät
für
den
Bombenabwurf
einjustieren
lässt.
Bald
nach
den
ersten
Abwürfen
stand
eine
bestimmt
hundert
Meter
hohe
Rauchsäule
über
der
Innenstadt,
sodass
kontrolliertes
Einzelfeuer
der
Batterien
sowieso
nicht
mehr
möglich
war.
Vereinzelt
wurde
Sperrfeuer
geschossen,
aber
das
war
wegen
Munitionsmangels
auch
bald
vorbei."
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