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1.
Erscheinungsdatum:
21.03.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Inferno am Palmsonntag 1945
Zwischenüberschrift:
Palmarum – Qualmarum: Vor 70 Jahren wird Osnabrück vom letzten und einem der schwersten Luftangriffe getroffen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
25.
März
1945.
Palmsonntag.
Osnabrück
wird
vom
letzten
und
einem
der
schwersten
Luftangriffe
des
Zweiten
Weltkrieges
heimgesucht.
Allein
2518
Spreng-
und
1500
Brandbomben
fallen
nach
deutschen
Angaben
auf
die
Stadt.
Hinzu
kommen
35
Luftminen
und
200
000
der
heimtückischen
Stabbrandbomben.
Innerhalb
von
nur
27
Minuten
werden
viele
der
Bauten
vernichtet,
die
nach
78
Luftangriffen
zuvor
unzerstört
geblieben
waren.
Der
Historiker
Wido
Spratte
hat
in
seinem
Buch
"
Im
Anflug
auf
Osnabrück"
die
Tragödie
dokumentiert.
178
Menschen
wurden
getötet,
241
verletzt.
Noch
einmal
15
000
Osnabrücker
wurden
obdachlos.
Die
materiellen
Schäden
sind
nicht
zu
beziffern.
Auf
dieser
Seite
kommen
Zeitzeugen
zu
Wort,
die
als
junge
Leute
den
Palmsonntag
1945
miterlebt
haben.
Nächsten
Mittwoch,
am
25.
März
2015,
zeichnen
wir
in
einem
multimedialen
Experiment
auf
noz.de
die
Ereignisse
vor
70
Jahren
nach
–
zeitgetreu
zwischen
7
und
14
Uhr.
Das
Protokoll
dieses
schlimmen
Tages
kann
eine
Mahnung
sein,
sich
angesichts
der
vielen
Krisen
und
Konflikte
für
den
Frieden
in
Europa
und
der
Welt
einzusetzen.
Vor
70
Jahren
hatten
auch
viele
Menschen
in
der
Region
den
Krieg
satt.
Sie
sehnten
ein
schnelles
Ende
von
Tod
und
Verderben
herbei.
Britische
und
amerikanische
Radiosender
vermeldeten
am
24.
März,
dass
alliierte
Truppen
an
mehreren
Stellen
den
Rhein
überquert
hatten.
Die
Hoffnung
in
Osnabrück,
der
schwere
Angriff
vom
23.
März
möge
der
letzte
gewesen
sein,
wurde
am
Palmsonntag
frühmorgens
jäh
zerstört.
Vollalarm
um
8.28
Uhr
Nachdem
über
der
holländischen
Zuidersee
(heute
IJsselmeer)
starke
Bomberverbände
gesichtet
werden,
gibt
es
um
8.28
Uhr
Vollalarm,
und
die
Menschen
flüchten
in
die
Bunker
und
Luftschutzräume.
Um
9.48
Uhr
bricht
das
finale
Inferno
des
Krieges
in
Osnabrück
aus.
Aus
einer
Höhe
von
4800
Metern
überziehen
die
Briten
die
Neustadt
und
die
Wüste,
den
Güterbahnhof
und
das
Stahlwerk
mit
einem
wahren
Bombenteppich.
Auch
in
anderen
Stadtteilen
gibt
es
Explosionen.
Um
10.10
Uhr
detoniert
an
der
Sutthauser
Straße
eine
Luftmine
vor
dem
Eingang
eines
Stollens
und
tötet
mindestens
125
Menschen,
die
darin
Zuflucht
gesucht
haben.
Fünf
Minuten
später
ist
der
Angriff
vorüber.
Perfide
Taktik
Durch
das
Flächenbombardement
entwickelten
sich
in
kurzer
Zeit
so
gewaltige
Rauchwolken,
dass
der
25.
März
1945
(mit
Anspielung
auf
das
Palmarum-
Fest)
als
"
Qualmarum"
in
die
Stadtgeschichte
einging.
Anneliese
Volpert
beobachtete
als
junges
Mädchen
den
Angriff
vom
Osterberg
in
Vehrte,
wo
ihre
Großeltern
wohnten.
Sie
erinnert
sich,
wie
die
Bomberformationen
die
Stadt
förmlich
einkreisten:
"
Immer
neue
Geschwader
kamen,
wir
dachten
nur
noch
an
unser
Leben."
Am
Mittag
fuhren
ihr
Vater
und
sie
mit
Fahrrädern
nach
Osnabrück.
Ihr
Haus
an
der
Kokschen
Straße
war
bis
auf
die
Grundmauern
ausgebrannt.
Die
Taktik
des
Angriffs
folgte
erneut
einem
perfiden
Muster.
Zunächst
wurden
Luftminen
und
Sprengbomben
abgeworfen,
um
Dächer
abzudecken
und
Fensterscheiben
zu
zertrümmern.
Anschließend
sollten
Stabbrandbomben
ihr
unheilvolles
Werk
verrichten,
in
den
ungeschützten,
luftigen
Gebäuden
Brände
und
in
den
Straßenzügen
ganze
Feuerstürme
verursachen.
Anders
als
am
13.
September
1944,
als
die
Osnabrücker
Altstadt
in
Schutt
und
Asche
fiel,
blieben
diese
am
25.
März
1945
großflächig
aus.
Wahrscheinlich
waren
die
Lücken
in
der
gebeutelten
Innenstadt
inzwischen
schon
zu
groß.
Nach
britischen
Angaben
waren
156
Flugzeuge
an
dem
Angriff
beteiligt
–
darunter
132
viermotorige
Bomber
des
Typs
Halifax.
Ihre
explosive
Fracht
traf
eine
letztlich
schon
zerstörte
Stadt.
Und
doch
waren
die
neuen
Schäden
enorm.
So
stürzte
das
Dach
des
Katharinenkirchturms
ein,
auch
Schloss
und
Theater
wurden
schwer
getroffen.
Als
die
Menschen
gegen
11.30
Uhr
die
Bunker
verlassen
konnten,
standen
sie
in
weiten
Teilen
der
Stadt
vor
einer
Trümmerwüste.
Es
sollte
nur
noch
zehn
Tage
dauern,
bis
Briten
und
Kanadier
in
Osnabrück
einmarschierten.
Bildtexte:
Nach
dem
Luftangriff
am
Palmsonntag
1945bildeten
sich
dichte
Qualmwolken
über
der
östlichen
Innerstadt.
Der
Rosenplatz
glich
im
Frühjahr
1945
einer
Trümmerwüste.
Am
Bahnhof
wurden
die
Gleise
zerstört.
Fotos:
Imperial
War
Museum/
NOZ-
Archiv,
Autor:
Holger Jansing, Joachim Dierks