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1.
Erscheinungsdatum:
21.03.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Der
Geschichte
auf
der
Spur:
Stadt-
und
Ortsführungen
in
der
Region
(17)
Überschrift:
Streifzug durch 200 Jahre Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Der Hasefriedhof bleibt als außergewöhnliches Kulturdenkmal der Nachwelt erhalten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Den
Franzosen
ist
es
zu
verdanken,
dass
es
in
Osnabrück
zwei
außergewöhnliche
Friedhöfe
gibt,
die
als
Kulturdenkmäler
der
Nachwelt
erhalten
bleiben.
Insbesondere
der
Hase
friedhof,
der
wie
der
Johannisfriedhof
Ende
2015
entwidmet
und
in
einen
öffentlichen
Park
umgewandelt
wird,
zählt
zu
den
Top-
Sehenswürdigkeiten
der
Region.
Wer
an
einer
Führung
teilnimmt,
unternimmt
einen
Streifzug
durch
200
Jahre
Stadtgeschichte.
Ernst
Kosche
vom
Förderkreis
Hasefriedhof
–
Johannisfriedhof
kennt
das
10,
5
Hektar
große
Areal
500
Meter
nördlich
der
Altstadt
wie
seine
Westentasche.
Vor
fünf
Jahren
hat
er
darüber
ein
Buch
geschrieben,
auf
Anfrage
bietet
er
Führungen
an.
An
diesem
Nachmittag
empfängt
er
seine
Gruppe
an
der
ältesten
Wageneinfahrt
an
der
Bramscher
Straße.
Reliefs
mit
zwei
Jünglingen
schmücken
dort
die
Pfeiler.
Es
sind
Thanatos
und
Hypnos,
die
Sinnbilder
für
Tod
und
Schlaf
aus
der
griechischen
Antike.
Hypnos,
der
mit
der
linken
Hand
den
Lendenschurz
von
der
Hüfte
löst,
scheint
mit
den
eintretenden
Besuchern
zu
flirten.
Er
nimmt
dem
Tod
den
Schrecken.
Bevor
der
Rundgang
beginnt,
erklärt
Ernst
Kosche
die
Entstehungsgeschichte
des
Hasefriedhofs.
Von
1807
bis
1813
gehörte
Osnabrück
zum
Königreich
Westfalen,
das
vom
kleinen
Bruder
Napoleons,
Jérome
Bonaparte,
geführt
wurde.
In
der
Stadt
galt
daher
französisches
Recht,
das
Bestattungen
innerhalb
der
Stadtmauern
untersagte.
Außerhalb
der
Befestigungsanlage
wurden
1808
zwei
Flächen
zu
neuen
Friedhöfen
bestimmt:
der
"
Todtenhof
vor
dem
Hasetore"
(heute
Hasefriedhof)
für
die
Bürger
der
Altstadt
und
der
"
Todtenhof
vor
dem
Johannistore"
(heute
Johannisfriedhof)
für
die
Bürger
der
Neustadt.
1995
fanden
auf
beiden
Friedhöfen
die
letzten
Beisetzungen
statt.
20
Jahre
später
können
sie
entwidmet
werden.
Aber
zurück
in
die
Geschichte:
Ernst
Kosche
zeigt
der
Gruppe
die
Grabplatte
des
seinerzeit
angesehenen
Juristen
Justus
Friedrich
August
Lodtmann.
Er
starb
am
21.
März
1808
und
war
der
Erste,
der
auf
dem
Hasefriedhof
beerdigt
wurde.
Seine
Gedenktafel
ist
neben
denen
anderer
bedeutender
und
wohlhabender
Osnabrücker
in
die
mächtige
Mauer
zur
Bramscher
Straße
eingelassen.
Die
Ruhestätten
entlang
der
Steinwand
wurden
"
auf
ewig"
für
die
damals
kaum
erschwingliche
Summe
von
zehn
Reichstalern
verkauft.
Wer
das
nicht
bezahlen
konnte,
musste
seine
Angehörigen
in
billigeren
Reihengräbern
im
Inneren
des
Friedhofsareals
bestatten
lassen.
Kultur
in
der
Kapelle
Viermal
wurde
der
Hase
friedhof
erweitert.
1866
entstand
die
markante
Kapelle,
in
der
heute
Konzerte
und
andere
Kulturveranstaltungen
stattfinden.
An
vielen
Grabsteinen
und
Skulpturen
hat
der
Zahn
der
Zeit
genagt.
Das
sorgt
einerseits
für
einen
gewissen
morbiden
Charme,
von
dem
sich
viele
Besucher
begeistern
lassen,
ist
andererseits
für
die
Stadt
und
den
Förderkreis
eine
große
He
rausforderung.
Ernst
Kosche
spaziert
mit
der
Gruppe
zur
Familiengruft
des
Raffinerie-
Fabrikanten
Wilhelm
Lepenau
aus
Salzbergen,
die
1874
in
Form
einer
neugotischen
Kapelle
entstand.
2008
wurde
das
architektonische
Schmuckstück
aufwendig
restauriert.
Viele
Spenden
seien
erforderlich,
um
auch
an
anderen
Stellen
bedeutende
Ruhestätten
vor
dem
Verfall
zu
retten,
sagt
Ernst
Kosche.
Ein
paar
Schritte
weiter
gleicht
das
1903
und
1904
errichtete
Grufthaus
der
Familie
Wegener
eher
einem
Bunker.
In
ihrer
Fantasie
malen
sich
die
Führungsteilnehmer
aus,
was
sich
wohl
hinter
den
monumentalen
Mauern
verbirgt.
Viele
bekannte
Namen
säumen
den
Weg:
Otto
Kromschröder
(Unternehmer,
1844
bis
1916)
zum
Beispiel
oder
Reinhold
Tiling
(Raketenkonstrukteur,
1893
bis
1933)
und
Friedrich
Vordemberge-
Gildewart
(Künstler,
1899
bis
1962)
.
In
der
Abteilung
V
des
Hasefriedhofs
beansprucht
die
Industriellenfamilie
Schöller
einen
ganzen
Grabbezirk,
der
von
einer
opulenten
Mauer
samt
massiven
Bronzepforten
umgeben
ist.
Die
Besucher
staunen
und
bummeln
weiter
durch
eine
Oase
der
Ruhe
inmitten
der
dicht
bebauten
Stadt.
Geführte
Rundgänge
in
der
Region:
Alle
Beiträge
der
Serie
auf
www.noz.de/
fuehrungen
Bildtexte:
Aufwendig
restauriert:
Der
Raffinerie-
Fabrikant
Wilhelm
Lepenau
aus
Salzbergen
ließ
1874
die
Familiengruft
auf
dem
Hasefriedhof
in
Form
einer
neugotischen
Kapelle
errichten.
Das
monumentalste
private
Bauwerk
auf
dem
Hasefriedhof
ist
das
1903
und
1904
erbaute
Grufthaus
der
Familie
Wegener.
Ernst
Kosche
vom
Förderkreis
Hasefriedhof
–
Johannisfriedhof
kennt
das
Areal
wie
seine
Westentasche.
Fotos:
Jörn
Martens,
Arne
Köhler
Infos
im
Überblick
Der
Förderkreis
Hasefriedhof
–
Johannisfriedhof
bietet
Führungen
nach
Vereinbarung
an
(per
E-
Mail
an
info@
historische-
friedhoefe-
osna
brueck.de)
.
Der
Verein
freut
sich
über
neue
Mitglieder,
Teilnehmer
an
Arbeitseinsätzen
und
Spenden
für
die
Restaurierung
von
Grabstätten.
Das
Unternehmen
"
Stadt-
Land-
Führungen"
bietet
auf
Anfrage
verschiedene
Rundgänge
an,
die
90
Minuten
dauern
und
60
Euro
pro
Gruppe
(zuzüglich
1
Euro
pro
Teilnehmer)
kosten
(Tele
fon
05
41/
2
02
99
72)
.
"
Zeitseeing"
bietet
öffentliche
Streifzüge
über
den
Hase
friedhof
an,
für
die
keine
vorherige
Anmeldung
erforderlich
ist,
und
zwar
am
10.
Mai,
12.
Juli,
13.
September
und
22.
November,
jeweils
um
14.30
Uhr,
Treffpunkt
Bramscher
Straße/
Ecke
Friedhofstraße,
Kosten
für
Erwachsene
5
Euro,
Kinder
bis
16
Jahre
zahlen
2
Euro.
Weitere
Infos
und
ein
Link
zu
einer
Audioführung
über
den
Hasefriedhof
auf
www.hasefriedhof-
johannisfriedhof.de.
Autor:
Holger Jansing