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1.
Erscheinungsdatum:
27.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Buntes
Herbstlaub
Die
einen
lieben
den
Anblick
der
bunten
Blätter
im
Herbst,
die
anderen
hassen
ihn,
weil
sie
das
Laub
aus
ihrem
Garten
entfernen
müssen.
Wir
erklären,
warum
die
Blätter
vom
Baum
fallen
und
was
man
mit
dem
überschüssigen
Laub
machen
kann.
Überschrift:
Ruhepause bis zum nächsten Sonnenstrahl
Für den Kompost oder als Frostschutz
Räumpflicht
Zwischenüberschrift:
Alles so schön bunt hier: Warum färben sich die Blätter an den Bäumen im Herbst?
Wie Laub im Garten genutzt werden kann
Gehwege müssen frei von Laub sein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
diesen
Tagen
haben
viele
Bäume
ein
großes
Problem:
Die
dunkle
und
kalte
Jahreszeit
beginnt.
Die
Sonnenstrahlen
verlieren
zunehmend
an
Kraft,
und
so
lohnt
sich
die
Fotosynthese
immer
weniger.
Mehr
noch:
Die
Bäume
drohen
nicht
nur
zu
erfrieren,
sondern
auch
noch
zu
verdursten.
Eine
große
Buche
etwa
kann
am
Tag
durchaus
400
Liter
Wasser
verlieren,
einzig
und
allein
aufgrund
der
Verdunstung
über
die
Blätter.
Normalerweise
ist
das
kein
Problem,
schließlich
wird
immer
wieder
neues
Wasser
mithilfe
der
Wurzeln
nachgetankt.
Nicht
so
im
Winter:
Bei
Bodenfrost
kann
der
Baum
kein
zusätzliches
Wasser
mehr
aufnehmen.
Da
aber,
entsprechende
Lufttemperatur
vorausgesetzt,
die
Verdunstung
über
die
Blätter
weiter
vor
sich
geht,
trocknet
der
Baum
förmlich
aus,
er
verdurstet.
Noch
schlimmer
wird
es,
wenn
nicht
nur
der
Boden,
sondern
auch
die
Umgebungstemperatur
unter
null
Grad
Celsius
fällt.
Nun
sind
auch
die
Blätter
akut
vom
Erfrieren
bedroht.
Erstarrt
nämlich
das
Wasser
in
ihnen
zu
Eis,
sprengt
das
sich
ausdehnende
Volumen
die
Zellwände
und
zerreißt
das
Blatt
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
in
Stücke.
Für
viele
Bäume
ist
es
also
sehr
viel
attraktiver,
einfach
eine
Ruhepause
einzulegen
und
auf
die
nächsten
richtig
warmen
gleißenden
Sonnenstrahlen
im
folgenden
Frühjahr
zu
warten.
Da
die
Blätter
dabei
mehr
schaden
als
nützen,
müssen
sie
entsorgt
werden.
Praktisch
dabei:
Vor
dem
Abwurf
können
noch
eventuell
vorhandene
Schadstoffe
in
die
Blätter
transportiert
und
gleich
mit
weggeworfen
werden.
Auf
diese
Art
und
Weise
findet
auch
gleich
noch
eine
Entgiftung
statt.
Allerdings
ist
das
Ganze
nicht
so
einfach,
wie
es
sich
anhört.
Das
Laub
vergammelt
nicht
einfach
irgendwie
automatisch,
ganz
im
Gegenteil
muss
der
Baum
viel
Energie
aufwenden,
um
sich
auf
den
Winter
vorzubereiten.
Die
Blätter
werden
nicht
so
abgeworfen,
wie
sie
sind,
denn
in
ihnen
befinden
sich
noch
wertvolle
Inhaltsstoffe
wie
Stickstoffe
oder
Phosphorverbindungen,
die
der
Baum
in
der
nächsten
Wachstumsphase
im
Frühjahr
wieder
gut
gebrauchen
kann.
Wichtige
Pflanzensäfte
werden
also
in
den
Stamm
und
auch
in
die
Wurzeln
transportiert,
um
sie
dort
bis
zum
nächsten
Frühling
zu
lagern.
Die
bei
diesem
Prozess
entstehenden
schönen
bunten
Farben
des
Herbstlaubes
sind
nur
eine
Art
Nebenwirkung
beim
Abbau
des
grünen
Pflanzenfarbstoffes
Chlorophyll.
Dieser
wird
nämlich
zu
einem
farblosen
Stoff
mit
der
recht
prosaischen
Bezeichnung
NCC
für
Nonfluores
cent
Chlorophyll
Catabolite
umgebaut.
Da
das
Grün
des
Chlorophylls
nun
aber
in
den
Blättern
fehlt,
kommen
andere
Farbstoffe
besser
zur
Geltung,
die
zuvor
von
diesem
überdeckt
wurden.
Die
gelb-
orangen
Carotinoide
etwa,
die
auch
für
die
Färbung
der
Mohrrüben
verantwortlich
sind.
Andere
Farbstoffe
hingegen
werden
eigens
im
Herbst
produziert,
wie
die
Anthocyane
beispielsweise,
die
auch
schon
Brombeeren
und
Auberginen
rot-
violett
färben.
Nachdem
wichtige
Inhaltsstoffe
der
Blätter
abtransportiert
sind,
könnte
der
Baum
das
Blatt
nun
eigentlich
abwerfen.
Das
Problem:
An
der
dabei
entstehenden
"
Wunde"
könnten
eventuell
Pilze
oder
Bakterien
eindringen
und
dem
Baum
schaden.
Die
Lösung:
An
der
Schnittstelle
zwischen
Blattstängel
und
Ast
bildet
sich
langsam
eine
korkartige
Trennschicht
heraus,
die
dem
Blatt
nach
und
nach
die
Versorgungsadern
unterbricht.
Nach
dem
Abtransport
der
noch
brauchbaren
Stoffe
kann
nun
weder
Wasser
nachströmen,
noch
können
Schädlinge
hier
eindringen.
Die
Stelle
ist
im
wahrsten
Sinne
des
Wortes
versiegelt.
Das
alles
kann
unter
Umständen
sehr
schnell
gehen:
In
nur
einer
Woche
kann
ein
sommergrüner
Baum
das
Chlorophyll
abbauen
und
sich
so
auf
den
Winter
vorbereiten.
Ein
warmer
sonniger
Spätsommer
verzögert
diesen
Prozess
allerdings
und
beschert
uns
einen
schönen
langen
und
bunten
Herbst.
In
einigen
Teilen
der
Welt
gilt
gerade
diese
Zeit
als
die
schönste
im
Jahr.
In
Kanada
nennt
man
sie
"
Indian
Summer"
und
in
Lappland
"
Ruska(
-
Aika)
".
Mancherorts
kann
es
zwar
auch
bei
uns
im
Herbst
ganz
schön
bunt
hergehen,
aber
dass
gerade
Kanada
und
Lappland
für
ihren
Herbst
so
berühmt
sind,
hat
durchaus
seinen
Grund.
Hier
gibt
es
riesige
Wälder
mit
einer
sehr
viel
höheren
Artenvielfalt
als
bei
uns.
In
Nordamerika
etwa
sind
viele
Hundert
verschiedene
Baumarten
heimisch,
während
wir
hier
in
Westeuropa
gerade
einmal
auf
ein
paar
Dutzend
kommen.
Bildtext:
Das
Schönste
am
Herbst
sind
für
viele
Menschen
die
bunten
Blätter
an
den
Bäumen.
Foto:
dpa
Berlin.
Laub
nervt:
Der
Hobbygärtner
muss
immer
wieder
den
Rasen
rechen,
die
Straßen
fegen
und
den
Laubsauger
anwerfen.
Dabei
sind
ihm
die
fallenden
Blätter
im
Winter
ein
wertvoller
Rohstoff
und
Schützenhilfe
im
Garten.
Das
muss
der
Hobbygärtner
wissen:
Muss
ich
jedes
Blatt
aus
dem
Garten
entfernen?
Nein
und
ja.
Wer
nur
eine
Rasenfläche
hat,
sollte
davon
Laub
bis
auf
das
letzte
Blatt
wegräumen.
Denn
unter
den
sich
zersetzenden,
feuchten
Blättern
vergilben
oder
faulen
die
Grashalme,
erklärt
Klaus
Müller-
Beck
von
der
Deutschen
Rasengesellschaft.
Er
hat
einen
Tipp:
Liegt
nur
wenig
Laub
auf
dem
Rasen,
können
die
Blätter
mitgemäht
und
mit
dem
Rasenschnitt
kompostiert
werden.
Auch
sollten
keine
Blätter
noch
grüne
oder
gar
blühende
Stauden
bedecken.
Aber:
Unter
sonstigen
Gehölzen
und
Hecken
kann
das
Laub
einfach
liegen
bleiben,
erläutert
Wolfgang
Groß
vom
Bundesverband
Garten-
,
Landschafts-
und
Sportplatzbau
(BGL)
.
Hier
schützt
es
die
Pflanzen
an
bitterkalten
Wintertagen.
Und
das
Laub
versorgt
durch
seine
Zersetzung
den
Boden
um
die
Gehölze
nachhaltig
mit
allen
Nährstoffen,
die
er
im
kommenden
Jahr
braucht.
Wie
lege
ich
einen
Kompost
richtig
an?
Nur
ein
Haufen
aus
Laub
verrottet
nicht
gut.
Der
Anteil
am
Kompost
sollte
nicht
mehr
als
etwa
20
Prozent
betragen,
erklärt
die
Landwirtschaftskammer
Nordrhein-
Westfalen.
Hobbygärtner
sollten
die
Blätter
zerkleinern
und
mit
bereits
gesammelten
Resten
aus
dem
Sommer
mischen.
Anteilig
am
Haufen
kommen
drei
Prozent
fertiger
Kompost
hinzu.
Er
enthält
alle
wichtigen
Organismen
zur
Zersetzung
und
bringt
die
Verrottung
in
Gang.
Außerdem
sollten
je
Kubikmeter
etwa
zehn
Kilogramm
Gesteinsmehl
und
fünf
Kilogramm
Algenkalk
(Algomin)
oder
Hüttenkalk
beigemischt
werden.
Das
Gesteinsmehl
unterbindet
die
Geruchsbildung
und
gibt
dem
Kompost
Mineralien.
Die
Größe
der
Blätter,
aber
auch
ihre
Zusammensetzung
bestimmen,
wie
schnell
sie
verrotten
und
damit
auch
Platz
für
weitere
Gartenabfälle
machen.
Walnuss-
,
Eichen-
,
Kastanien-
oder
Pappelblätter
zersetzen
sich
nur
langsam,
sie
werden
am
besten
geschreddert
auf
den
Kompost
gegeben.
Ich
habe
zu
viel
Laub
–
wohin
damit?
In
weitläufigen
Gärten
mit
vielen
Gehölzen
kommen
durchaus
größere
Mengen
zusammen.
Nur
ein
Teil
kann
der
Hobbygärtner
selbst
kompostieren.
"
Wenn
zu
viel
Laub
und
eventuell
noch
Rasenschnitt
auf
dem
Kompost
angehäuft
wird,
kommt
keine
Luft
dazwischen,
und
die
Gartenabfälle
können
nicht
verrotten"
,
erklärt
BGL-
Experte
Groß.
Dann
bringen
Hobbygärtner
ihre
Abfälle
am
besten
zu
einer
kommunalen
Kompostieranlage.
Was
ist
mit
dem
Wald?
Wer
Laub
von
seinem
Grundstück
einfach
im
Wald
entsorgt,
macht
sich
strafbar.
Dafür
kann
es
ein
Bußgeld
geben,
erklärt
die
Landwirtschaftskammer
Nordrhein-
Westfalen.
Damit
soll
verhindert
werden,
dass
artenreiche
Waldränder
durch
fremdes
Laub
zerstört
werden.
Die
Blätter
sollten
aber
auch
nicht
im
Restmüll
landen.
Kann
ich
meine
Tiere
mit
den
Blättern
füttern?
Ja,
in
getrockneter
Form
ist
das
sogenannte
Laubheu
vor
allem
für
Meerschweinchen
und
Kaninchen
geeignet,
sagt
Martina
Hasselberg
von
der
Organisation
Vier
Pfoten.
Beim
Sammeln
des
Futters
sollten
Halter
darauf
achten,
vollkommen
trockene
Blätter
zu
verwenden.
Ansonsten
könnte
sich
Schimmel
bilden.
Außerdem
ist
heruntergefallenes
Laub
ungeeignet,
da
die
Blätter
häufig
verschmutzt
sind.
Besser
ist
es,
sie
direkt
vom
Ast
zu
pflücken
und
anschließend
zu
trocknen.
Ideale
Bäume
für
das
Sammeln
von
Laubheu
sind
etwa
Buche,
Linde
und
Birke.
Bildtext:
Damit
das
Gras
nicht
fault,
sollten
alle
Blätter
von
Rasenflächen
entfernt
werden.
Foto:
dpa
Hamburg.
Kommt
ein
Passant
auf
dem
Gehweg
durch
nicht
geräumtes
Laub
zu
Fall,
kann
das
für
Hausbesitzer
teuer
werden.
Der
Geschädigte
kann
Schadenersatz
oder
Schmerzensgeld
verlangen.
Darauf
weist
der
Bund
der
Versicherten
in
Henstedt-
Ulzburg
bei
Hamburg
hin.
Haftbar
gemacht
wird
in
der
Regel
der
Eigentümer,
denn
er
ist
für
das
Laubfegen
verantwortlich.
Hat
er
sein
Eigentum
vermietet,
überträgt
er
die
Pflichten
häufig
auf
Mieter.
In
diesem
Fall
sind
die
Mieter
haftbar,
wenn
jemand
auf
nicht
geräumten
Wegen
stürzt.
Helfen
kann
in
diesem
Fall
eine
Haftpflichtversicherung,
erklärt
der
Bund
der
Versicherten.
Denn
sie
übernimmt
die
Ansprüche
der
Geschädigten.
Autor:
Christian Satorius, dpa