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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Viel Zustimmung für die Neumarkt-Sperrung
Zwischenüberschrift:
Politiker und Verbandsvertreter diskutieren im Rathaus über die Bilanz nach einem Jahr Nahverkehrsplan
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Soll der Neumarkt auch nach Abschluss der Bauarbeiten für den Autoverkehr geschlossen bleiben? Bei einer Diskussion über " Ein Jahr Nahverkehrsplan" im Rathaus erfuhr diese Forderung nun großen Zuspruch. Fast mit Entsetzen reagierten dagegen viele auf die chronischen Verspätungen der Buslinie 71.
Zwei Stunden lang hatten die Gäste im Ratssitzungssaal den zahlreichen Rednern vornehmlich still zugehört. Das änderte sich, als Thomas Haarmann (FDP) die letzte Forderung seines zweiminütigen Statements zum Nahverkehr abgab: " Wir wären alle mit dem Klammersack gepudert, wenn wir den Neumarkt wieder aufmachen würden!" Zahlreiche Besucher klopften begeistert auf die Tische. Auch schon zuvor, als SPD-Ratsherr Heiko Panzer dieselbe Forderung gestellt hatte, gab es deutlich hörbare Zustimmung.
" Die Sperrung für den Individualverkehr hat sich betrieblich sehr positiv ausgewirkt", hatte zuvor Ralf Meyer zu Westram gesagt. Der Verantwortliche für die Verkehrswirtschaft bei der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (Planos) betonte außerdem, dass der Neumarkt weiterhin " der entscheidende Platz in der ganzen Region" für den Busverkehr sei. " Als Quell- und Zielort, und nicht nur zum Umsteigen, ist der Neumarkt unersetzbar."
In ihrem Vortrag machten Meyer zu Westram und sein Kollege Werner Linnenbrink aber auch deutlich, wo die Probleme bei der Umsetzung des Nahverkehrsplans und im aktuellen Nahverkehr stecken. Allgemeines Kopfschütteln war vor allem zu sehen, als die beiden Verkehrsplaner eine Grafik zeigten, nach der die Linie 71 nach Belm dauerhaft mit enormen Verspätungen unterwegs ist. " Wir arbeiten mit der Stadt an punktuellen Verbesserungen, um das zu verändern." Ihr Unverständnis über die Probleme auf der Strecke nach Belm drückte CDU-Ratsfrau Anette Meyer zu Strohen in ihrem Statement aus: " Ich bin sehr verärgert, dass es trotz des riesigen Ausbaus der Bremer Straße noch zu solchen Verspätungen kommt."
Bei den grundsätzlichen Defiziten im Osnabrücker Nahverkehr herrschte zumindest weitgehend Einigkeit. Thomas Polewsky, Mitglied in verschiedenen Initiativen und Organisationen, hob vor allem zwei Punkte hervor. Zunächst gebe es weiterhin große Angebotslücken im Fahrplan. " Wer samstags um sechs Uhr mit dem Bus zum Klinikum will, der kommt da nicht hin." Zudem fehle es an einem Bus-Schiene-Tarif. Wer etwa von Nortrup nach Nahne zum Kreishaus wolle, müsse drei Tickets lösen.
Die Verantwortlichen von Planos stimmten zu. " Die von Polewsky genannten Defizite sind auch die, die wir sehen." Immerhin habe man aber mit der Einführung des Niedersachsentarifs die Anschlussmobilität sichergestellt und somit schon etwas erreicht. Klar sei aber auch, dass der Niedersachsentarif noch weiterentwickelt werden müsse. Ziel sei es außerdem, dass Osnabrück in den Westfalentarif einbezogen werde, der am 1. August 2016 eingeführt werden solle.
Praktisch ohne Selbstkritik kam Weser-Ems-Bus-Vertreter Jörg Schneider aus, der in seinem langen Vortrag sogar auf Busverbindungen in Vechta zu sprechen kam. Sein Fazit: " Der ÖPNV im Osnabrücker Land ist überdurchschnittlich gut." Mit großem Unverständnis reagierte da rauf Linken-Kreistagsabgeordneter Andreas Maurer: " Ich kam mir hier gerade vor wie im falschen Film!" Jugendliche im Nordkreis, wo er wohne, hätten kaum die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Osnabrück zu kommen. " Und wenn man abends den Bus nehmen will, kommt man gar nicht mehr nach Hause." Mit seiner Äußerung schien Maurer den Nerv des Publikums getroffen zu haben, denn von allen Seiten gab es Applaus.
Bildtext:
Das Thema Nahverkehr bewegt die Osnabrücker, wie sich nun auch wieder im Ratssitzungssaal zeigte.
Foto:
Pentermann
Autor:
stk


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