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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Energiewende – nur mit halber Kraft?
Zwischenüberschrift:
Diskussionsrunde der Grünen zur Zukunft der erneuerbaren Energien
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Welche Auswirkungen hat die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, die seit dem 1. August in Kraft getreten ist? Wird die Energiewende damit ausgebremst? Zu diesen Fragen diskutierte ein Expertenkreis aus Politik, Energiewirtschaft und Bürgergenossenschaften auf Einladung von Bündnis 90/ Die Grünen im Steinwerk am Ledenhof.
Auf dem Podium nahmen Hannes Kempmann, Präsident des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BdEW), Fritz Brickwedde, Präsident des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE), und Jürgen Ebert als Vertreter der grünen Fraktion im Osnabrücker Kreistag Platz.
" Geht die Dezentralisierung der Energieversorgung weiter oder stärkt die Gesetzesnovelle die Marktmacht der großen Konzerne?", so brachte Fritz Brickwedde die aktuelle Diskussion über die zukünftige Entwicklung der Energiewende auf den Punkt. Das geplante Ausschreibungsmodell für Strom aus erneuerbaren Energien, das ab 2017 das System der festen Einspeisevergütung ersetzen soll, begünstigt seiner Meinung nach die großen Konzerne, während die kleinen, regionalen Stromversorger und Genossenschaften das Nachsehen haben. Die Einhaltung der Ausbauziele bei hoher Kosteneffizienz müsse gleichberechtigt mit der Wahrung der Akteursvielfalt betrachtet werden, weshalb der BEE Bundeswirtschaftsminister Gabriel vorgeschlagen habe, das Ausschreibungsvolumen aufzuteilen: Ein Viertel solle demnach an Bürgerenergiegenossenschaften gehen, drei Viertel an große Energieanlagen. " Auch kleine Anbieter sollen eine Chance haben", betonte Brickwedde.
" Wenn wir noch mehr Verantwortung in die Hände der großen Konzerne legen, fahren wir die Energiewende vor die Wand", warnte Ebert in diesem Zusammenhang. Diese setzten immer noch auf Atomkraftwerke und Kohleförderung und wüssten ihre Interessen durch Lobbyarbeit durchzusetzen, so Ebert.
Hannes Kempmann, Präsident des BdEW und Geschäftsführer der Stadtwerke Magdeburg, verwies auf die technischen und ökonomischen Probleme, die durch die Integration der erneuerbaren Energien ins Stromnetz entstehen. " Die Netzführung und - stabilität sind nach wie vor problematisch", erklärte er. Da Strom kaum speicherfähig sei, müssten Überkapazitäten nach Polen und in die Benelux-Staaten abgeleitet werden, die sich gegen die Belastung ihres Stromnetzes zunehmend zur Wehr setzten.
Diese technischen Schwierigkeiten und vor allem die Verfügbarkeit von geeigneten Flächen für den Anlagenbau sind für Kempmann vorrangig gegenüber der Kontroverse, ob das Ausschreibungsmodell praktikabel sei oder nicht. " Es geht eher um die Frage, wie wir EEG-Anlagen ans Laufen bringen, nicht so sehr darum, wer Eigentümer dieser Anlagen ist", erklärte er. Eine Bestandsgarantie gebe es für niemanden, auch nicht für die konventionellen Energieerzeuger.
Bildtext:
Wind und Sonne: Wie werden erneuerbare Energien künftig genutzt?
Foto:
dpa
Autor:
Regine Bruns


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