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1.
Erscheinungsdatum:
27.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Das erste Hanfmobil kommt aus Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Zweitwagen mit Strom- und Beinantrieb
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Automobil-
Pionier
Henry
Ford
hatte
vor
fast
100
Jahren
den
Traum
vom
Auto,
das
auf
dem
Acker
wächst.
Der
Osnabrücker
Ingenieur
Nicolas
Meyer
kommt
diesem
Traum
mit
seinem
in
Deutschland
einmaligen
Hanfmobil
schon
nahe.
Der
Prototyp
ist
zwar
noch
aus
Stahl,
doch
wenn
sein
Fahrzeug
2016
serienreif
ist,
sollen
die
Strukturbauteile
aus
Hanf
bestehen.
Marihuana-
Fans
werden
allerdings
enttäuscht
sein,
denn
der
rauschbewirkende
THC-
Gehalt
liegt
bei
diesem
Nutzhanf
bei
weniger
als
0,
2
Prozent.
Meyer
nennt
seinen
Zweisitzer
auf
vier
Reifen
selbst
allerdings
nicht
Hanfauto,
sondern
lieber
"
Hanfmobil"
,
weil
das
elektrisch
betriebene
Fahrzeug
mit
Pedalen
ausgestattet
ist
und
mit
einem
Gewicht
von
nur
120
Kilo
zu
leicht
für
ein
Auto
sei.
Durch
die
eigene
Muskelkraft
soll
das
Gefährt
in
Ergänzung
zum
Elektroantrieb,
der
45
km/
h
bringt,
bis
zu
55
Stundenkilometer
schaffen.
Daher
sieht
der
Osnabrücker
Ingenieur
in
dem
Hanfmobil
das
Potenzial,
das
Zweitauto
zu
ersetzen.
Der
Vorteil
an
seinem
Hybrid-
E-
Mobil
ist,
dass
dafür
nicht
einmal
der
Auto-
Führerschein
der
Klasse
3
benötigt
wird,
sondern
ein
Moped-
Führerschein
der
Klasse
S
ausreicht.
Zudem
kann
man
mit
dem
innovativen
Fahrzeug,
das
einem
Liegerad
mit
Karosserie
ähnelt,
auch
ganz
auf
den
Elektroantrieb
verzichten
und
nur
mit
eigener
Muskelkraft
fahren.
Die
Reichweite
mit
dem
Akku
beträgt
25
bis
50
Kilometer
–
je
nachdem,
ob
der
Elektromotor
mit
der
eigenen
Muskelkraft
unterstützt
wird.
"
Der
Strom
und
die
Nebenkosten
für
100
Kilometer
Stadtverkehr
kosten
unter
zwei
Euro
und
damit
ein
Sechstel
des
Preises,
den
ein
benzinbetriebenes
Auto
im
Stadtverkehr
inklusive
Versicherung
und
Steuer
verbraucht"
,
wirbt
Meyer
für
seine
Innovation.
Sein
Hybridfahrzeug
sei
durch
den
Kofferraum
mit
einer
Maximallast
von
50
Kilo
und
Stauraum
für
zwei
Kisten
Bier
oder
Wasser
sogar
für
Einkaufsfahrten
in
der
Stadt
geeignet.
Die
Geschäftsführerin
der
Wirtschaftsförderung
Osnabrück,
Sonja
Ende,
gestattete
Meyer
im
Sommer,
den
Hanf
für
sein
Mobil
auf
dem
bis
dato
brachliegenden
Acker
vor
dem
Innovationscentrum
Osnabrück
(ICO)
anzubauen.
Jetzt
erntete
Meyer
die
Hanfpflanzen.
Die
Hanffasern
werden
zu
einem
ultraleichten
und
sehr
strapazierfähigen
Bauteil,
indem
sie
mit
Harz
verklebt
und
im
Ofen
gebacken
werden.
Auch
bei
der
Verwendung
des
Harzsystems
versucht
er
möglichst
ökologisches
Material
einzusetzen
und
testet
dazu
eine
Basis
aus
Sojaöl
statt
des
normalerweise
verwendeten
Rohöls.
Auch
beim
Fahrersitz
hat
der
Tüftler
bereits
auf
Hanffasern
und
eine
Materialkombination
eines
sojaöl-
basierten
Harzsystems
und
Hanffasern
gesetzt.
Kürzlich
kritisierte
der
Agrarwissenschaftler
Hans-
Bernhard
von
Buttlar,
dass
Bauteile
aus
natürlichen
Verbundwerkstoffen
noch
zu
teuer
sind,
um
sie
auf
dem
Massenmarkt
anzubieten.
Dazu
sagt
Meyer:
"
Aus
dem
Grund
bieten
wir
neben
der
Lösung
aus
hanffaserverstärktem
Kunststoff
auch
die
günstigere
Lösung
aus
mit
Glasfasern
verstärktem
Kunststoff
und
hoffen,
über
eine
gesteigerte
Hanffasernachfrage
in
Zukunft
günstigere
Preise
angeboten
zu
bekommen."
Deshalb
sollen
die
ersten
Fahrzeuge
2016
aus
diesen
beiden
Materialvarianten
angeboten
werden.
Über
den
Preis
könne
jeder
Kunde
die
Entscheidung
über
den
"
ökologischen
Fußabdruck"
in
der
Produktion
des
Mobils
selbst
entscheiden.
Dass
Meyer
in
der
Lage
ist,
tragende
Strukturbauteile
aus
Hanf
zu
fertigen,
hat
er
bereits
mit
seinem
Hanfbike
unter
Beweis
gestellt.
Im
August
2009
bewältigte
er
mit
dem
weniger
als
zwei
Kilo
schweren
Hanfbike
sogar
einen
Triathlon
unter
Wettkampfbedingungen.
Dieses
Fahrrad
war
auch
eine
wichtige
Grundlage
zur
Entwicklung
des
Hanfmobils.
Diese
Entwicklungsarbeit
hat
aber
auch
seinen
Preis.
"
Wir
schätzen,
dass
wir
bis
zum
Serienstart
in
das
Projekt
insgesamt
rund
700
000
bis
800
000
Euro
investieren
müssen"
,
prognostiziert
Meyer.
Bis
Mitte
2015
wird
Onyx
nach
eigenen
Angaben
aber
noch
mit
rund
125
000
Euro
von
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
(DBU)
unterstützt.
Diese
Förderung
begann
vor
zwei
Jahren,
und
aktuell
läuft
die
zweite
Förderphase.
Die
Entwicklung
des
Hanfmobils
habe
bislang
aber
bereits
mehr
als
250
000
Euro
gekostet.
Die
Investition
lohnt
sich,
denn
nach
eigenen
Recherchen
ist
es
das
erste
Hanfmobil
der
Welt.
Es
gibt
in
Kanada
zwar
bereits
ein
Hanfauto
namens
Kestrel,
doch
der
Unterschied
ist,
"
dass
dem
Kestrel
ein
Rahmen
aus
Metall
zugrunde
liegt
und
lediglich
die
Verkleidungsteile
aus
hanffaserverstärktem
Kunststoff
sind.
Damit
wiegt
es
850
Kilo,
benötigt
einen
großen
Elektro-
Antrieb
und
einen
großen
Akku,
was
es
teuer
und
ineffizient
macht"
,
wie
Meyer
erläutert.
"
Unserem
Hanfmobil
hingegen
liegen
erstmalig
auch
die
tragenden
Teile
aus
hanffaserverstärktem
Kunststoff
zugrunde."
Er
betont:
"
Unser
nur
120
Kilo
schweres
Hanfmobil
ist
im
Vergleich
dazu
leicht,
ökologisch
und
kostengünstig."
Aus
dem
rund
1000
Quadratmeter
großen
Hanffeld
vor
dem
ICO
sollen
die
Strukturbauteile
für
die
ersten
Hanfmobile
entstehen.
Pro
Karosseriestruktur
plant
Meyer,
etwa
20
Kilo
Hanffaser
einzusetzen.
Dem
ersten
Prototyp
aus
Stahl
soll
im
nächsten
Entwicklungsschritt
2015
ein
realistischer
Prototyp
aus
Hanf
folgen.
In
der
Klasse
für
leichte
Kraftfahrzeuge
mit
vier
Rädern
L6E
will
Meyer
bis
Ende
2015
die
Kfz-
Zulassung
vom
Tüv
bekommen.
Im
nächsten
Schritt
will
er
eine
Kleinserie
mit
200
Fahrzeugen
pro
Jahr
bauen,
um
Investoren
zu
überzeugen,
auf
das
Projekt
aufzuspringen.
Sein
großes
Ziel
ist,
bis
2020
eine
Serienfertigung
von
mehr
als
10
000
Einheiten
pro
Jahr
zu
erreichen.
"
Der
Preis
von
zunächst
8900
Euro
würde
dann
auf
unter
6500
Euro
fallen
und
die
Nachfrage
weiter
steigen
lassen.
Das
würde
dann
ein
echter
Erfolg
für
die
urbane
Mobilität
der
Zukunft
werden"
,
prognostiziert
der
38-
Jährige.
Eine
Fertigung
in
dieser
Dimension
könnte
sein
Ingenieurbüro
Onyx
composites
aber
nicht
leisten
und
müsste
dann
über
einen
Partner
oder
Investor
aus
der
Industrie
laufen.
Meyer
will
sich
mit
seinem
Büro
dann
um
die
Weiterentwicklung
von
Sondermodellen
kümmern
und
nachhaltige
Ideen
entwickeln.
Für
die
Entwicklung
eines
vier
Kilowatt
starken
und
wie
in
einem
Aktenkoffer
tragbaren
"
Akku
to
go"
für
das
Hanfmobil
hat
Meyer
Michael
Schnakenberg
engagiert,
dessen
Unternehmen
für
Energiespeichersysteme
Commeo
ebenfalls
im
ICO
arbeitet.
Der
Geschäftsführer
des
Unternehmens
für
elektronische
Dienstleistungen
iotec,
Daniel
Mentrup,
ist
für
die
Entwicklung
der
Elektronik-
Komponenten
des
Hanfmobils
zuständig.
Weitere
Infos
über
Onyx
Composites
und
ein
gestohlenes
Hanfrad
auf
www.noz.de
Bildtexte:
So
ähnlich
soll
das
Hanfmobil
einmal
aussehen,
wenn
es
fertig
ist.
Die
Geschäftsführerin
der
Wissenschaftsförderung
Osnabrück,
Sonja
Ende
(rechts)
,
gestattete
Nicolas
Meyer
(2.
n.
r.)
,
den
Hanf
für
sein
Mobil
auf
dem
Feld
vor
dem
Innovationscentrum
Osnabrück
(ICO)
,
zu
pflanzen.
Unser
Foto
zeigt
den
Prototyp
(der
noch
aus
Stahl
besteht)
im
Hanffeld
vor
dem
ICO.
In
dem
Hanfmobil
sitzten
Michael
Schnakenberg
(i.)
und
Daniel
Mentrup
(2.v.l.)
,
die
an
dem
Projekt
mitwirken.
Fotos:
Klaus
Lindemann
Autor:
Jean-Charles Fays