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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bahn frei für Neumarkt-Eckhaus
Zwischenüberschrift:
Kaufvertrag für Grundstück vor H & M unterzeichnet – Stadtbaurat: Wichtiger Baustein
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Der Kaufvertrag ist unterzeichnet: Auf dem Osnabrücker Neumarkt wird ein Eckhaus entstehen und dem Platz eine neue Kontur geben.

Die Fläche firmiert in den Plänen als " Baulos 2". Dabei handelt es sich um das 750 Quadratmeter große Grundstück vor dem Neumarkt-Carrée (mit H & M). Das geplante Gebäude soll die Pforte vom Neumarkt in die südliche Große Straße bilden und umgekehrt eine Brücke zur Johannisstraße und zum künftigen Einkaufscenter schlagen.

Der Kaufvertrag wird zum 1. April wirksam, wie Immobilienkaufmann Theodor Bergmann sagt, der zusammen mit der Hamburger Immobiliengruppe Büll und Liedtke (B& L) das Objekt realisieren will. Über den Kaufpreis bewahren alle Seiten Stillschweigen. Klar ist, es handelt sich um eines der teuersten Grundstücke in der Stadt. Nach dem Bodenrichtwert dürfte es mindestens 2, 5 Millionen Euro wert sein. Mit dem Verkaufserlös will die Stadt die Neugestaltung des Platzes finanzieren.

Die Stadt hat darauf gedrängt, einen Architektenwettbewerb für diese städtebaulich hochempfindliche Stelle auszuloben. Bis Ende dieses Jahres soll der Wettbewerb entschieden sein. Bergmann hofft, dass das " Baulos 2" 2017 bezugsfertig sein wird. Wer dort einzieht, ist noch unklar.

Hindernis für Stadtbahn

Das Gebäude wird auf schmalem Fuß stehen: Wegen der Zufahrt zum Busbahnhof am Grünen Brink muss das Erdgeschoss zurückgeschnitten werden, die oberen Etagen werden überkragend sein. Auch an der Großen Straße tritt die Front ein paar Meter zurück, damit Passanten von der Fußgängerzone aus einen freien Blick auf den Eingang des künftigen Einkaufszentrums haben. Vorgesehen sind nach Bergmanns Angaben 4000 bis 4500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.

Für Stadtbaurat Frank Otte ist das Eckhaus " ein enorm wichtiger Baustein" für die Neumarkt-Entwicklung. Es bringe die historische Dimension des Platzes zurück und teile den Platz nach seiner Funktion: hohe Aufenthaltsqualität vor dem Landgericht, Nahverkehrsknoten im östlichen Teil beim VGH-Gebäude (Grüner Brink). " Und Baulos 2 trennt diese Bereiche", so Otte.

Genau das stört die Osnabrücker Stadtbahn-Initiative. Das Eckhaus würde nach deren Einschätzung einem schienengebundenen Nahverkehrssystem im Weg stehen und die Anbindung des Neumarktes an eine Stadtbahn unmöglich machen.

An der anderen Ecke begrenzt das Sportarena-Haus den Neumarkt, in das Eigentümer Theodor Bergmann ebenfalls investieren will. Auch für dieses markante Gebäude soll ein Architekten-Wettbewerb ausgelobt werden. Der Mietvertrag mit Sportarena ist nach Bergmanns Angaben bis 2017 verlängert worden. Bis dahin dürfte das 5000 Quadratmeter große L+ T-Sporthaus fertig sein und Klarheit herrschen, welche Mieter in das Einkaufscenter einziehen. Bergmann will die Vermarktung seines Gebäudes darauf abstimmen und mehrere Mieter aufnehmen. Denkbar sei zum Beispiel ein Bio-Supermarkt oder " ein Lebensmittler in einer qualitativ hochwertigen Nische". In den Obergeschossen schwebt ihm " sehr spezialisierte Mode" etwa aus dem Outdoor-Segment vor.

Baulos 2, Sportarena, Hasehaus, Einkaufszentrum: In wenigen Jahren wird der Neumarkt fast komplett runderneuert sein. Aus dem Rahmen fällt einzig das eingeschossige Eckhaus östlich der Großen Straße (mit einem Anbieter für Billigflüge) aus der Nachkriegszeit. Bergmann: " Ich bin überzeugt, dass da auch etwas passieren wird."

Vom Schandfleck zum Schmuckstück: Der Wandel des Neumarktes ist dokumentiert auf der NOZ-Themenseite: www.noz.de/ neumarkt
Bildtexte:
Der Abbruch des Früheren Tunneleingangs ist weit fortgeschritten. Hier auf dem sogenannten Baulos 2 soll ein Geschäftshaus entstehen.
Die Sportarena bleibt mindestens bis 2017. Danach soll das Haus umgebaut werden.
Fotos:
Jörg Martens

Kommentar
Autofrei

Das Zeitungsarchiv ist voll mit Bildern vom alten Neumarkt. Sie werden spätestens in fünf Jahren gebraucht, um den rasanten Wandel auf diesem Platz zu dokumentieren. Und dann werden wir uns vielleicht auch über die vielen Autos auf den Fotos wundern.

Zehn Monate ist der Neumarkt nun für den Autoverkehr gesperrt, und man bekommt eine Ahnung, wie es sein könnte auf diesem Platz ohne das Dauerrauschen eines vierspurigen Durchgangsverkehrs. Bei den Autofahrern und Innenstadt-Kunden hat die Gewöhnung eingesetzt. Sie haben sich mit der Sperrung arrangiert. Zugegeben, zu Stoßzeiten kommt es auf dem Wall zu Behinderungen, und manche Ampel schafft man erst im zweiten Anlauf. Ein Nachteil, der angesichts des enormen Zugewinns an urbaner Qualität auf dem Neumarkt aber zu verschmerzen wäre. Ein autofreier Neumarkt: Der Gedanke hat was.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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