User Online: 3 | Timeout: 14:59Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Berührung mit der letzten Eiszeit
Zwischenüberschrift:
Bodenkunde im NOZ-Blätterwald: Was Pflanzen zum Gedeihen benötigen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Bramsche. Hand aufs Herz: Beim Spaziergang im Wald geht unser Blick doch eher in die Kronen der Bäume als auf den Boden. Dabei hat der Waldboden die größte Aufmerksamkeit verdient, wie Forstamtsrat Uwe Wessel vom Forstamt Weser-Ems der Landwirtschaftskammer Niedersachsen anhand eines etwa 1, 40 Meter tiefen Lochs auf der Pflanzfläche in Bramsche-Engter erklärt. Hier entsteht am 30. November der erste NOZ-Blätterwald.
Licht, Wasser und Nährstoffe benötigt eine Pflanze zum Gedeihen. Bekanntlich nehmen Pflanzen zur Produktion von Glukose (Traubenzucker) Kohlendioxid und Wasser auf. Dass in diesem Prozess der Fotosynthese Sauerstoff entsteht, ist für die Pflanze selbst irrelevant, kommt aber uns Menschen zugute.
Licht, eine Bedingung für das Gedeihen von Pflanzen, gibt es sozusagen geschenkt. Bei den Nährstoffen und dem Wasser wird es schon komplexer. Durchschnittlich 750 bis 850 Millimeter pro Jahr beträgt die Menge an Niederschlägen für unsere Region wie viel davon der Boden den Pflanzen zur Verfügung stellen kann, hängt maßgeblich von seiner Beschaffenheit ab.
Sandböden wie der auf der Pflanzfläche für den NOZ-Blätterwald in Engter halten das Wasser im Vergleich zu Böden mit Schluff oder Ton am schlechtesten.
" Das Zusammenspiel von Boden und Grundwasser ist für das Gedeihen der Pflanzen essenziell, denn die Nährstoffe können nur in löslicher Form aufgenommen werden", sagt Wessel und erklärt den weiteren Nährstoffkreislauf. Blätter, Nadeln gelangen auf den Boden und bilden zusammen mit abgestorbenem Pflanzenmaterial die Bodenstreu. Bakterien, Pilze und andere Bodenlebewesen sorgen für die Zersetzung des Materials. Auf besseren Böden kommen auch Regenwürmer zum Einsatz. Schätzungsweise 300 kg Mikroorganismen pro Hektar sind auf armen Böden mit der " Fleißarbeit" beschäftigt, auf guten Böden können es doppelt so viele sein.
Dabei freigesetzte Nährstoffe können erneut von den Pflanzen aufgenommen werden. Ein Teil der organischen Substanz wird zu Huminstoffen umgebaut, welche den Oberboden dunkel färben und gerade auf ärmeren Böden die Fruchtbarkeit erhöhen, da sie Wasser und Nährstoffe binden.
Im großen Loch, das Flächeninhaber Karsten Igel hat graben lassen, ist gut zu sehen, dass es sich um relativ jungen Boden handelt. Erst vor 10 000 Jahren haben sich die Gletscher der letzten Eiszeit aus Niedersachsen zurückgezogen, danach setzten die Bodenbildungsprozesse ein, die heute noch abzulesen sind. Die Verbraunung des Bodens durch die Bildung von Eisenoxid, also Rost, gehört dazu. Viel älter ist beispielsweise der Boden im Osnabrücker Berg- und Hügelland, der bereits vor 100 Millionen Jahren entstanden ist.

Machen Sie mit!
Wie Sie Baumpate im NOZ-Blätterwald werden, lesen Sie auf unserer Themenseite im Internet: www.noz.de/ blaetterwald
Bildtext:
Die Bodenschichten auf der Pflanzfläche für den NOZ-Blätterwald begutachten Waldinhaber Kasten Igel und Forstamtsrat Uwe Wessel (von links). Beim Pflanzfest am 30. November an der Straße Im Fuhldiek in Bramsche-Engter kann das in Ruhe betrachtet werden.
Foto:
Julia Kuhlmann
Autor:
Julia Kuhlmann


Anfang der Liste Ende der Liste