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1.
Erscheinungsdatum:
23.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Die junge Generation mit Respekt behandeln
Artikel:
Originaltext:
Zur
aktuellen
Diskussion
um
das
Thema
Inklusion.
"
In
Niedersachsen
werden
Förderschulen,
auf
denen
förderbedürftige
Schüler
in
Kleingruppen
von
fünf
bis
zehn
unterrichtet
und
persönlich
gefördert
werden,
aufgelöst.
Die
Schüler
werden
in
ohnehin
überfüllte
Klassen
gesteckt,
in
denen
Lehrer
angesichts
der
Schülerzahl
kaum
noch
den
Ansprüchen
der
Regelschüler
gerecht
werden
können.
Die
SPD-
Landesregierung
verweist
auf
die
Verbesserung
der
Unterrichtsqualität
und
damit
auf
die
Lehrer.
Die
Lehrer
als
Beamte
sind
eh
schon
gewohnt,
jeden
politischen
Blödsinn
umzusetzen.
Wer
es
mit
der
Inklusion
erst
meint,
dürfte
ein
Inklusionskind
nicht
in
eine
Klasse
mit
mehr
als
zehn
Schülern
stecken.
Alles
andere
ist
Augenwischerei.
Die
Politik
bereinigt
die
Haushalte
auf
Kosten
der
Kinder
und
des
Volkes,
immer
in
der
Überzeugung,
dass
das
wahre
Leben
erst
nach
der
Schule
anfängt.
Die
Toleranz
in
der
Gesellschaft
gegenüber
behinderten
Menschen
sollte
meiner
Meinung
nach
selbstverständlich
sein.
Es
kann
jeden
treffen,
zum
Beispiel
dass
das
Kind
behindert
zur
Welt
kommt,
krank
wird,
einen
Unfall
erleidet
oder
man
kann
auch
selbst
plötzlich
aus
dem
Leben
gerissen
werden.
Es
ist
doch
eigentlich
klar,
dass
mit
der
Einschulung
für
jedes
Kind
die
Kindheit
schon
fast
vorbei
ist.
Sie
stehen
ständig
unter
Leistungsdruck,
müssen
allen
gerecht
werden,
haben
Kopfschmerzen,
Albträume,
steht
das
überhaupt
noch
in
der
Relation?
Woran
könnte
die
Inklusion
scheitern?
Meiner
Meinung
nach
wird
hier
über
etwas
gesprochen,
das
in
Familien
mit
Behinderten
längst
gelebt
wird,
das
aber
in
der
Gesellschaft
noch
nicht
angekommen
ist.
Inklusion
ist
dann
wirklich
umsetzbar,
wenn
sich
das
Denken
aller
Menschen
etwas
ändert.
Wir
brauchen
Schulkonzepte,
die
den
Ansprüchen
aller
gerecht
werden.
Damit
sind
die
traditionellen
Schulkonzepte
nicht
mehr
praktikabel.
Inklusiver
Unterricht
kann
nicht
mehr
klassisch
von
einem
Klassenlehrer
von
vorne
bewerkstelligt
werden.
Es
bedarf
umfassender
Bildungssettings
mit
Teamstrukturen,
aus
denen
Lehrer
mit
kooperierendem
Fachpersonal
mit
unterschiedlichen
Kompetenzen
flexibel
eingesetzt
werden
können.
Schule
muss
sich
mit
außerschulischen
Systemen,
zum
Beispiel
Sozial-
oder
Heilpädagogen,
Sozialarbeitern
oder
Psychologen
vernetzen.
Es
müssen
ja
auch
nicht
alle
Schüler
in
der
Klasse
gleich
gefördert
werden.
Das
entspricht
ja
auch
nicht
dem
Grundgedanken
der
Inklusion.
Flexible
Settings
sind
das
Ziel.
In
vielen
anderen
Ländern,
zum
Beispiel
in
Skandinavien,
werden
sehr
individuelle
Lernsettings
geschaffen,
der
Lehrer
ist
dann
eher
eine
Art
Moderator.
Frontalunterricht
wie
bei
uns
spielt
da
auch
keine
Rolle
mehr,
ist
auch
nicht
kindgemäß.
Lernen
muss
Spaß
machen,
und
Kinder
müssen
neugierig
bleiben
und
dürfen
keine
Angst
vor
den
Schulen
haben.
Inklusion
ist
grundsätzlich
realisierbar.
Ich
meine,
dass
wir
in
Deutschland
noch
weit
davon
entfernt
sind.
Wir
müssen
unsere
Geisteshaltung
ändern.
Wir
sind
nicht
mit
der
Behinderung
aufgewachsen.
Es
braucht
jeden
Tag
kleine
Schritte.
Wir
können
den
Lehrern
auch
nicht
etwas
überstülpen,
wozu
viele
gar
nicht
bereit
sind.
Flächendeckende
Inklusion
ist
noch
eine
Vision.
Unser
jetziges
Schulsystem
ist
überhaupt
nicht
darauf
ausgerichtet,
unseren
Kindern
irgendetwas
für
das
Leben
beizubringen,
zum
Beispiel
über
Noten.
Was
unsere
Kinder
nämlich
wirklich
können,
das
will
doch
gar
keiner
wissen.
Die
Schulen
definieren
über
,
abgefragtes
Wissen′
deren
Chancen
für
den
Rest
des
Lebens.
Ich
frage,
ist
das
der
richtige
Weg?
Für
mich
war
Schule
nur
Zwang.
Ich
habe
es
gehasst.
Wer
ich
als
Mensch
war,
interessierte
doch
niemanden.
Das
Chaos
in
mir,
das
jeder
Teenager
kennt,
wurde
ignoriert,
ich
hatte
zu
funktionieren
. . .
So
stelle
ich
mir
heute
eine
Grundschule
vor.
Unsere
Kinder
lernen
zunächst
Grundfertigkeiten
wie
Lesen,
Schreiben
und
Rechnen.
Das
wird
ergänzt
um
Wissen
und
Fähigkeiten
in
lokaler
und
Weltgeschichte,
musischer
Bildung,
Religion
und
Weltanschauungen,
Respekt
und
Toleranz
gegenüber
seinen
Mitschülern
sowie
Wissen
in
Technologie
und
Fremdsprache.
Außerdem
Naturkunde
und
wichtig
Sport.
Es
wird
regelmäßig
geprüft,
wo
unsere
Kinder
stehen,
wo
es
noch
ein
wenig
hapert,
wird
gefördert.
Wo
Stärken
sind,
werden
Schwerpunkte
gebildet.
Natürlich
kein
Sitzenbleiben,
keine
Noten.
Es
ist
egal,
ob
ich
in
Lesen
eine
Note
habe
oder
es
einfach
kann.
Darum
geht
es
nämlich.
Das
ist
Schule
'
Zukunft'
.
Wir
müssen
die
junge
Generation
mit
Respekt
behandeln.
Und
dazu
gehört
auch,
dass
es
keine
Willkürherrschaft
der
Lehrer
gibt.
Glück
und
Zufriedenheit,
jeder
nach
seinen
Möglichkeiten.
Dann
lernen
unsere
Kinder
auch
fürs
Leben."
Karl-
Heinz
Möckel
Vorsitzender
des
Stadtelternrates
für
Schulen
und
Kindertagesstätten
Haselünne
Vorsitzender
des
Kreiselternrates
Bildtext:
Flächendeckende
Inklusion
ist
nach
Ansicht
unseres
Leserbriefschreibers
noch
eine
Vision.
Foto:
dpa
Autor:
Karl-Heinz Möckel