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1.
Erscheinungsdatum:
22.10.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Schulstandort mit Tradition
Zwischenüberschrift:
Brinkstraße 17: Lehrerseminar, Aufbauschule, Handelslehranstalt und jetzt Berufsschule
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Neue
Schulformen
und
neue
Schulnamen
am
laufenden
Band:
Die
Bildungslandschaft
als
großes
Experimentierfeld
ist
keine
Erfindung
des
21.
Jahrhunderts.
Auch
schon
vor
100
Jahren,
als
der
Schulkomplex
auf
der
historischen
Ansichtskarte
entstand,
war
der
Wandel
das
einzig
Beständige.
Gebaut
wurde
die
dreiflügelige
Anlage
an
der
Brinkstraße/
Ecke
Magdalenenstraße
als
Königliches
Katholisches
Lehrerseminar.
Denn
die
räumlichen
Verhältnisse
im
alten
Lehrerseminar
an
der
Kleinen
Domsfreiheit
waren
nicht
mehr
zumutbar.
Das
Preußische
Staatshochbauamt
entwarf
für
die
damals
noch
völlig
unbebaute
Brinkstraße
auf
Grund
und
Boden
der
Klosterkammer
einen
repräsentativen
Bau,
in
dessen
Mitteltrakt
in
drei
Stockwerken
die
Unterrichtsräume
untergebracht
waren,
im
östlichen
Flügel
Aula
und
Turnhalle,
im
westlichen
Wohnungen
für
Direktor,
Seminaroberlehrer
und
Hausmeister.
Baubeginn
war
1913.
Der
Krieg
zögerte
die
Fertigstellung
hinaus,
erst
im
Oktober
1917
zogen
die
ersten
Volksschulabgänger
ein,
um
drei
Jahre
"
Präparandie"
und
drei
Jahre
Seminar
zu
durchlaufen.
1923
steuerte
das
Preußische
Unterrichtsministerium
um:
Auch
angehende
Volksschullehrer
sollten
nun
eine
Hochschulausbildung
erhalten.
Dafür
gründete
man
landauf,
landab
Pädagogische
Hochschulen,
während
die
alten
konfessionsgebundenen
Lehrerseminare
aufgelöst
wurden.
Doch
was
tun
mit
den
leer
stehenden
Seminargebäuden?
Die
Reformpädagogik
hatte
einen
neuen
Schultypus
hervorgebracht:
die
Staatliche
Aufbauschule.
Bischof
Berning
und
Regierungspräsident
Sonnenschein
setzten
sich
dafür
ein,
dass
an
der
Brinkstraße
17
eine
der
neuen
Aufbauschulen
Einzug
hielt.
Gleichzeitig
bekamen
auch
Alfeld,
Wunstorf,
Bederkesa,
Walsrode,
Diepholz
und
Nordhorn
Aufbauschulen.
Sie
sollten
begabte
Schüler
vor
allem
"
vom
flachen
Lande"
nach
sieben
oder
acht
Volksschuljahren
in
sechs
Jahren
zum
Abitur
führen.
Vorteile
wurden
darin
gesehen,
dass
die
Kinder
drei
Jahre
länger
im
Elternhaus
bleiben
konnten,
aufwendige
Schulwege
oder
Internatsunterbringungen
entsprechend
später
einsetzten
und
dass
die
Volksschulen
ihre
begabtesten
Schüler
nicht
schon
nach
vier
Jahren
abgeben
mussten.
Diese
neue
Form
der
höheren
Schule
sollte
keine
Konkurrenz
für
die
grundständigen
höheren
Schulen
sein,
sondern
sollte
auf
einem
zugunsten
der
Volksschule
verkürzten
Wege
begabte
Landkinder
zur
Hochschulreife
führen.
Kostenträger
der
1926
gegründeten
Aufbauschule
an
der
Brinkstraße
waren
die
Kreise
Aschendorf-
Hümmling,
Meppen,
Lingen
und
Iburg.
Sie
kamen
für
die
Sachkosten
wie
Gebäudeunterhalt,
Heizung,
Strom
und
Reinigung
auf,
die
Personalkosten
trug
der
Staat.
Leiter
wurde
der
aus
Hildesheim
kommende
Studienrat
Joseph
Schwetje.
Er
verstand
es,
durch
guten
Unterricht
bei
den
Eltern
bald
einen
hervorragenden
Ruf
für
sein
Haus
zu
erlangen
und
alle
Geldgeber
bei
Laune
zu
halten.
Ehrenamtlich
ließ
er
sich
in
das
Bürgervorsteherkolleg
wählen.
Das
politische
Amt
half
ihm
wohl
auch,
die
neue
Schule
konfliktfrei
in
der
Osnabrücker
Schullandschaft
zu
positionieren.
Mit
dem
Machtwechsel
1933
begannen
die
Probleme.
Neues
politisches
Personal
im
Schulzweckverband
schützte
Geldknappheit
vor
und
kürzte
die
Zuschüsse.
Unausgesprochen
war
den
neuen
Machthabern
der
starke
katholische
Einfluss
ein
Dorn
im
Auge.
Denn
alle
Lehrer
und
die
Mehrheit
der
Schüler
waren
katholisch,
das
Bistum
betrieb
das
Internat
im
Hause,
Thuiner
Schwestern
führten
die
Wirtschaft.
Der
nationalsozialistische
Staat
aber
hatte
kein
Interesse
an
einer
de
facto
katholischen
höheren
Lehranstalt.
1936
verfügte
er
die
Auflösung
der
Deutschen
Oberschule
in
Aufbauform.
Die
auslaufenden
Klassen
wurden
dem
Gymnasium
Carolinum
angegliedert,
Schwetje
degradiert
und
nach
Stade
versetzt.
1945
erfuhr
er
eine
vollständige
Rehabilitierung.
Die
Besatzungsmacht
vertraute
ihm
den
Wiederaufbau
und
die
Leitung
des
Carolinums
an,
die
er
bis
zu
seiner
Pensionierung
1953
innehatte.
1969
verlieh
ihm
die
Stadt
die
höchste
Auszeichnung,
die
sie
zu
vergeben
hat:
die
Möser-
Medaille.
In
das
Gebäude
Brinkstraße
17
zog
1936
die
Städtische
Handelslehranstalt
ein.
Die
schulmäßige
Fortbildung
der
"
Handlungslehrlinge"
hatte
über
viele
Jahrzehnte
in
privater
Hand
gelegen,
die
Handelskammer
hatte
sich
immer
wieder
gegen
eine
kaufmännische
Pflichtschule
zur
Wehr
gesetzt.
Nach
1933
wurde
die
Lehrlingsweiterbildung
allgemein
verbindlich,
für
die
Räume
hatte
die
Stadt
zu
sorgen.
Das
Gebäude
an
der
Brinkstraße
bot
sich
dafür
an.
Beim
Palmsonntagsangriff
1945
sank
es
in
Schutt
und
Asche.
Nicht
nur
das.
Im
Luftschutzstollen
Brinkstraße
hinter
der
Schule
ereignete
sich
eine
der
größten
humanen
Katastrophen
des
Luftkriegs,
als
eine
Luftmine
vor
dem
Stolleneingang
einschlug.
Die
Zugangstür
des
überfüllten
Stollens
war
nicht
richtig
verschlossen,
mehr
als
125
Osnabrücker
fanden
den
Tod.
1960
eröffnete
der
Landkreis
auf
dem
abgeräumten
Trümmergrundstück
sein
neues
Schulzentrum
mit
einer
"
Metallberufsschule"
und
der
allgemeinbildenden
Kreis-
Mittelschule,
die
1966
den
Namen
Agnes-
Miegel-
Realschule
erhielt.
Dieser
Name
fiel
in
Ungnade,
seit
2010
ist
Bertha
von
Suttner
die
Namenspatronin
der
inzwischen
städtischen
und
ein
Haus
weiter
zum
Stauffenberg-
Gymnasium
umgezogenen
Realschule.
An
der
Brinkstraße
legte
das
Berufsbildungszentrum
des
Landkreises
eine
rasante
Expansion
hin.
Mittlerweile
sind
hier
neun
verschiedene
Schulformen
vereinigt,
die
4400
Schülern
in
220
Klassen
eine
Fülle
technikorientierter
Bildungswege
und
-
abschlüsse
ermöglichen.
Bildtexte:
Die
Adresse
Brinkstraße
17
ist
ein
Schulstandort
mit
Tradition.
Vor
der
Kriegszerstörung
am
Palmsonntag
des
Jahres
1945
waren
die
Gebäuden
nacheinander
ein
Lehrseminar,
eine
Staatliche
Aufbauschule
und
eine
Städtische
Handelslehranstalt
untergebracht.
Von
1957
bis
1960
entstanden
an
gleicher
Stelle
die
Kreis-
Mittelschule
(später
Agnes-
Miegel-
Realschule)
und
die
Metallberufsschule
als
Vorläufer
des
heutigen
Komplexes
der
Landkreis-
Berufsschulen.
Foto:
Ansichtskarte
aus
der
Sammlung
Helmut
Rieken,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks