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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Knapper Wohnraum für Studenten
 
Wohnraum für Studenten bleibt knapp
Zwischenüberschrift:
Konzepte sollen Abhilfe schaffen, doch konkrete Pläne gibt es offenbar noch nicht
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Studenten haben es bei der Wohnungssuche in Osnabrück nicht leicht. Das Studentenwerk ist schon vor Semesterbeginn weitgehend ausgebucht. Zwar gibt es Planungen des Studentenwerks, neue Gebäude zu errichten. Passiert ist aber bisher wenig bis nichts. Der Vorschlag von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, dass Studenten bei Senioren unterkommen und ihnen im Gegenzug im Haushalt helfen könnten, wurde mittlerweile umgesetzt. Allerdings haben erst zwei Studenten bei älteren Menschen eine Unterkunft gefunden. Die Idee bringt also noch keine Erleichterung. Bereits im Dezember 2012 bestätigte das Studentenwerk Pläne, nach denen ein neues Wohnheim in der Nähe des Westerbergs gebaut werden soll. Auch hier blieb es bislang bei den Absichtserklärungen.

Osnabrück. Als Student in Osnabrück günstigen Wohnraum zu finden ist schwer. Das Studentenwerk ist stets schon vor Semesterbeginn weitgehend ausgebucht und die Lage auf dem freien Wohnungsmarkt ohnehin angespannt. Zwar gibt es Planungen des Studentenwerks, neue Gebäude zu errichten, und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert hatte vor einem Jahr medienwirksam versprochen, dabei zu helfen. Passiert ist in der Zwischenzeit aber wenig bis nichts.

Mit einer " Baracke" hatte Griesert das Studentenwohnheim Dodesheide seinerzeit verglichen und ließ sich mit den Worten zitieren: " Wir wollen das Studentenwerk unterstützen, Wohnraum für Studenten zu schaffen." Außerdem schlug er vor, dass Studenten bei Senioren unterkommen und ihnen im Gegenzug im Haushalt helfen könnten. Dieser Vorschlag wurde mittlerweile vom ehemaligen Asta-Mitglied Ina Sprotte umgesetzt. Allerdings haben erst zwei Studenten bei älteren Menschen eine Unterkunft gefunden. Angesichts von 2700 Erstsemestern in der Hochschule und 3800 Uni-Anfängern bringt die Idee in diesem Jahr also noch keine nennenswerte Erleichterung. Gleiches gilt für das Projekt " WirQuartier". Hier sollen ab September 2015 Studenten und Menschen mit Behinderung zusammenwohnen. 28 Apartments sind für die jungen Akademiker vorgesehen.

Bereits im Dezember 2012 hatte das Studentenwerk bestätigt, dass es Pläne gebe, ein neues Wohnheim in der Nähe des Westerbergs zu errichten. Passiert ist in der Zwischenzeit nichts. Zwar hat das Studentenwerk nach Angaben des Hochschul-Asta auch in diesem Mai Gespräche mit Studentenvertretern über ein neues Wohnheim geführt. Um konkrete Termine sei es dabei aber nicht gegangen. Sergej Friesen vom Hochschul-Asta: " Wir wollen günstige Wohnungen, die bezahlbar sind, und keine Luxus-Appartements." Das habe man dem Studentenwerk so gesagt. Friesen ergänzt: " Es ist wichtig, schnell, viel und vor allem günstigen Wohnraum zu schaffen." Das Studentenwerk hält sich indes bedeckt. Stefan Kobilke, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerkes, gibt zu: " Wir überlegen, im Bereich der Hochschule Wohnraum zu schaffen." Mehr will er nicht sagen. " Es gibt noch keine Baupläne", so Kobilke. Spruchreif sei das Projekt aber frühestens Anfang des kommenden Jahres. Derzeit sei das Studentenwerk in " Vorplanungsgesprächen", etwa mit Hauseigentümern. Eine wesentliche Frage sei die nach der Finanzierbarkeit. " Wohnraum am Westerberg ist extrem teuer", sagt der stellvertretende Geschäftsführer. Er hofft auf finanzielle Förderung durch Stadt und Land.

Und was ist aus dem Griesert-Versprechen geworden? Die städtische Pressestelle verweist auf ein " Handlungskonzept bezahlbarer Wohnraum", das im vergangenen Jahr vom Rat in Auftrag gegeben wurde. Voraussichtlich Mitte 2015 soll es fertig sein das Konzept wohlgemerkt, nicht die Wohnungen. Griesert habe den Punkt " studentisches Wohnen" extra aufnehmen lassen, ergänzt dessen Büroleiter Alexander Illenseer.

Außerdem habe die Stadt laut Pressestelle seit dem Versprechen des Oberbürgermeisters insgesamt acht Bauvorhaben privater Investoren unterstützt, die über 150 Wohnungen oder Apartments schaffen, die ganz oder teilweise für Studenten vorgesehen sind. Weitere Projekte seien in Vorbereitung. Illenseer fügt hinzu, dass es Gespräche zwischen Stadtbaurat Frank Otte und dem Studentenwerk gebe. Über konkrete Maßnahmen zur Wohnraumbeschaffung können aber weder die städtische Pressestelle noch der Büroleiter des Oberbürgermeisters etwas sagen.

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Bildtext:
Als " Baracken" bezeichnete Oberbürgermeister Wolfgang Griesert vor einem Jahr das Studentenwohnheim im Stadtteil Dodesheide.
Foto:
Archiv/ Elvira Parton

Kommentar
Spät dran

Der Asta fordert natürlich – " schnell, viel und vor allem günstigen Wohnraum". Oberbürgermeister Griesert will das selbstverständlich – " unterstützen". Das Studentenwerk, nun ja, hält sich eher bedeckt. Und die Studenten? Die suchen derweil weiter nach Wohnungen, die bezahlbar und attraktiv sind. Auch wenn die Situation in Osnabrück (noch) nicht dramatisch ist, sie ist symptomatisch, wenn die Idee von den gleichen Bildungschancen für alle aus dem Blick gerät. Denn der Wohnraum will bezahlt werden. Und ein knappes Gut, das erleben Studenten schon im ersten Semester, ist oft ein teures Gut. Wenn Osnabrück also langfristig ein attraktiver Hochschulstandort bleiben möchte, müssen Stadt, Bürger und Studentenwerk für bezahlbare und den Bedürfnissen von Studenten entsprechende Wohnungen sorgen. Auf entstehende " Handlungskonzepte" oder geplante Projekte zu verweisen belegt eigentlich nur eins: Osnabrück ist in Sachen Wohnkultur ziemlich spät dran.
Autor:
Stefanie Witte, Frank Wiebrock


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