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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Abriss des Neumarkt-Tunnels im Zeitraffer
Zwischenüberschrift:
Dreiste Autofahrer und undisziplinierte Fußgänger halten die Bauarbeiter nicht auf – Zwei Monate früher fertig als geplant
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Stadt verändert sich im Eiltempo. Deshalb lohnt es sich, zuweilen innezuhalten und sich die Veränderungen noch einmal vor Augen zu führen. Dazu soll diese Doppelseite dienen.

Der Neumarkt ist zurzeit die wichtigste Baustelle in der Stadt. Seit dem 2. Juni ist der Platz für den Autoverkehr gesperrt, damit die Bauarbeiter freie Hand für den Abriss des Tunnelbauwerks haben. Die Lokalredaktion hat den Baufortschritt Woche für Woche dokumentiert. Dazu wurden Aufnahmen aus denselben Blickwinkeln gemacht. Die Fotografen blickten vom Dach der Sportarena in Richtung Westen (Bilder auf der linken Seite) und von der Terrasse des Neumarkt-Carrés in Richtung Osten. So ist aus zwei Perspektiven eine Bilderdokumentation über den stadthistorisch bedeutsamen Eingriff entstanden.

Der hochkomplexe Eingriff in die unterirdische Infrastruktur forderte die Planer und Abrissunternehmen he raus wie nie zuvor. Der Tunnel barg zehn Kilometer Kabel und Hunderte Meter Gasleitungen und Wasserrohre. 8500 Tonnen Bauschutt mussten abtransportiert und 13 000 Tonnen Füllmaterial herangeschafft werden. Das entspricht 2700 Lkw-Fahrten. Und das alles auf engstem Raum, den sich die Bauarbeiter mit Fußgängern und Bussen teilen mussten. In den ersten zwei Wochen verloren viele Autofahrer die Orientierung und rollten der Polizei ins Netz, die von den Falschfahrern je 20 Euro kassierte. Probleme bereiteten auch lange Zeit undisziplinierte Fußgänger, die sich nicht um Markierungen und Ampeln scherten. Zum Glück hat es keinen schweren Unfall gegeben.

Gleichzeitig wuchs das Hase-Haus am Neumarkt-Eck aus dem Boden. Der spektakuläre Neubau mit hängenden Gärten und Terrasse zur Hase wird in diesen Wochen bezogen.

Eine logistische Meisterleistung lieferten die Stadtwerke ab, die den gesamten Busverkehr ohne nennenswerte Zwischenfälle durch dieses Nadelöhr schleusten. Das kommunale Unternehmen hatte monatelang an einem Plan gefeilt und diesen parallel zum Baufortschritt weiterentwickelt. Helfer in gelben Warnwesten schwärmten aus, um irritierten Fahrgästen den Weg zum richtigen Bus zu weisen. Offizielle Stellen sprachen von einem " prominenten fünfstelligen Betrag", auf dem die Stadtwerke wegen diverser Marketingaktionen hängen bleiben.

Der Abriss des Neumarkt-Tunnels schritt deutlich schneller voran als gedacht. Die Bauarbeiter, zusätzlich motiviert durch Tempo-Prämien, sind zwei Monate vor dem Plan fertig geworden. Im November soll deshalb schon der zweite Bauabschnitt folgen, dessen Start ursprünglich für Januar 2015 vorgesehen war. Zweite wichtige Planänderung: Der Neumarkt bleibt auch in dieser zweiten Phase, wenn die nördliche Hälfte des Tunnels abgerissen wird, autofrei. Der Vorschlag der CDU, eine zweimonatige Baupause zum Weihnachtsgeschäft einzulegen, fand im Rat keine Mehrheit.

Im ersten Quartal 2015 wird der Neumarkt-Tunnel endgültig Geschichte sein. Der Neumarkt bleibt aber eine Baustelle. Denn in der zweiten Jahreshälfte will der Centerentwickler mfi mit dem Abriss des früheren Wöhrl-Gebäudes beginnen und den Bau des Einkaufszentrums vorbereiten.

Auch die Veränderung wird die Lokalredaktion in Bilderserien festhalten.


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